Güntzel, Albert: Die Hoffnung Jacobs. [Lissa], 1653.Christliche Leichpredigt. Verlangen nach dem verheissenen Messia aller anderngottseligen Patriarchen/ Königen und Propheteu. Denn wie Bileam von dem Stern der auß Jacob auff gehen sol- Num. 24. 23.te/ sagte: Ach wer wird leben/ wenn GOtt solches thun wird? Num. 24. Wie David wuntschete: Ach Psalm. 14. 7.daß die Hülffe auß Zion käme/ Psal. 14. wie andre sich bald müde sahen: Wenn doch die Himmel sich würden zureissen und auffthun; Wenn doch die Wolcken Gerechtigkeit regnen/ und die Erde Heil Esai. 45. v. 7.bringen würde? Esai. 45. Eben also träget auch ver- langen/ siehet und seufftzet allhier nach dem Messia der todtkrancke Jacob/ und erwartet des Heils des Her- ren. Ja es kömpt auch endlich solche Außlegung ü- Schickard. in Prodr. Bechi- nath Happe- rusch. p. m. 21. 25.berein mit der Chaldeischen Paraphrasi, oder mit den Targum des Onckelos. Denn ob wol Onckelos älterer alß die Heiligen Apostel/ und nach Schickardi Mei- nung 40. Jahr vor CHRisti Geburth unter dem Hirca- no gelebet hat/ so legt Er doch unsern Text also aus/ und [NB. habetur hec paraphrasis Onckeli in Edi- tione Complu- tensi & Regia. In Veneta & Buxdorfiana, ne qvis frustra qvaerat, non in- venitur.]schreibet: Dixit pater noster Jacob: Non expecto Salu- tare Gideon filij Joas, quae est Salus temporalis: neque Salutare Simson filij Manoae, quae est Salutare tran- sitoria: sed expecto redemtionem Christi, filii Da- vid quiventurus est ad accersendum sibi filios Israel. cujus redemtionem desiderat anima mea. das ist: Jch warte auff dein Heil/ sagt unser Vater Jacob/ Er spricht nicht/ Jch warte auff das Heil Gideons des Sohns Joas/ welches ist ein zeitlich Heil: Auch nicht auff das Heil Simsons/ des Sohns Manoae/
Chriſtliche Leichpredigt. Verlangen nach dem verheiſſenen Mesſiâ aller anderngottſeligen Patriarchen/ Koͤnigen und Propheteu. Denn wie Bileam von dem Stern der auß Jacob auff gehen ſol- Num. 24. 23.te/ ſagte: Ach wer wird leben/ wenn GOtt ſolches thun wird? Num. 24. Wie David wuntſchete: Ach Pſalm. 14. 7.daß die Huͤlffe auß Zion kaͤme/ Pſal. 14. wie andre ſich bald muͤde ſahen: Wenn doch die Himmel ſich wuͤrden zureiſſen und auffthun; Wenn doch die Wolcken Gerechtigkeit regnen/ und die Erde Heil Eſai. 45. v. 7.bringen wuͤrde? Eſai. 45. Eben alſo traͤget auch ver- langen/ ſiehet und ſeufftzet allhier nach dem Meſſia der todtkrancke Jacob/ und erwartet des Heils des Her- ren. Ja es koͤmpt auch endlich ſolche Außlegung uͤ- Schickard. in Prodr. Bechi- nath Happe- ruſch. p. m. 21. 25.berein mit der Chaldeiſchen Paraphraſi, oder mit den Targum des Onckelos. Denn ob wol Onckelos aͤlterer alß die Heiligen Apoſtel/ und nach Schickardi Mei- nung 40. Jahr vor CHRiſti Geburth unter dem Hirca- no gelebet hat/ ſo legt Er doch unſern Text alſo aus/ und [NB. habetur hęc paraphraſis Onckeli in Edi- tione Complu- tenſi & Regiâ. In Venetâ & Buxdorfianâ, ne qvis fruſtra qværat, non in- venitur.]ſchreibet: Dixit pater noſter Jacob: Non expecto Salu- tare Gideon filij Joas, quæ eſt Salus temporalis: neq́ue Salutare Simſon filij Manoæ, quæ eſt Salutare tran- ſitoria: ſed expecto redemtionem Chriſti, filii Da- vid quiventurus eſt ad accerſendum ſibi filios Iſrael. cujus redemtionem deſiderat anima mea. das iſt: Jch warte auff dein Heil/ ſagt unser Vater Jacob/ Er ſpricht nicht/ Jch warte auff das Heil Gideons des Sohns Joas/ welches iſt ein zeitlich Heil: Auch nicht auff das Heil Simſons/ des Sohns Manoæ/
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te/ ſagte: Ach wer wird leben/ wenn GOtt ſolches
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daß die Huͤlffe auß Zion kaͤme/ Pſal. 14. wie andre
ſich bald muͤde ſahen: Wenn doch die Himmel ſich
wuͤrden zureiſſen und auffthun; Wenn doch die
Wolcken Gerechtigkeit regnen/ und die Erde Heil
bringen wuͤrde? Eſai. 45. Eben alſo traͤget auch ver-
langen/ ſiehet und ſeufftzet allhier nach dem Meſſia der
todtkrancke Jacob/ und erwartet des Heils des Her-
ren. Ja es koͤmpt auch endlich ſolche Außlegung uͤ-
berein mit der Chaldeiſchen Paraphraſi, oder mit den
Targum des Onckelos. Deñ ob wol Onckelos aͤlterer
alß die Heiligen Apoſtel/ und nach Schickardi Mei-
nung 40. Jahr vor CHRiſti Geburth unter dem Hirca-
no gelebet hat/ ſo legt Er doch unſern Text alſo aus/ und
ſchreibet: Dixit pater noſter Jacob: Nõ expecto Salu-
tare Gideõ filij Joas, quæ eſt Salus temporalis: neq́;
Salutare Simſon filij Manoæ, quæ eſt Salutare tran-
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vid quiventurꝰ eſt ad accerſendum ſibi filios Iſrael.
cujus redemtionem deſiderat anima mea. das iſt:
Jch warte auff dein Heil/ ſagt unser Vater Jacob/
Er ſpricht nicht/ Jch warte auff das Heil Gideons
des Sohns Joas/ welches iſt ein zeitlich Heil:
Auch nicht auff das Heil Simſons/ des Sohns
Manoæ/
Num. 24. 23.
Pſalm. 14. 7.
Eſai. 45. v. 7.
Schickard. in
Prodr. Bechi-
nath Happe-
ruſch. p. m. 21.
25.
[NB. habetur
hęc paraphraſis
Onckeli in Edi-
tione Complu-
tenſi & Regiâ.
In Venetâ &
Buxdorfianâ,
ne qvis fruſtra
qværat, non in-
venitur.]
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Zitationshilfe: | Güntzel, Albert: Die Hoffnung Jacobs. [Lissa], 1653, S. [26]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360000/26>, abgerufen am 05.07.2024. |