Güntzel, Albert: Die Hoffnung Jacobs. [Lissa], 1653.Christliche Leichpredigt liche Gewalt schaden thun. Welches dann auch inge-mein durch den gantzen Stam/ als der die Stadt Lais mit List eroberte/ Judic. 18. Jnsonderheit aber/ unnd zwar meistentheils durch den Simson/ so auß diesem Stam gebohren/ erfüllet worden/ wie davon zu lesen im Buch der Richter am 13. und folgenden Capiteln. Wie Er nun den Segen des Dans beschlossen/ ehe Wenden wir uns aber nunmehr zu solchen Lehr und I. Voti Sub- überauß
Chriſtliche Leichpredigt liche Gewalt ſchaden thun. Welches dann auch inge-mein durch den gantzen Stam/ als der die Stadt Lais mit Liſt eroberte/ Judic. 18. Jnſonderheit aber/ unnd zwar meiſtentheils durch den Simſon/ ſo auß dieſem Stam gebohren/ erfuͤllet worden/ wie davon zu leſen im Buch der Richter am 13. und folgenden Capiteln. Wie Er nun den Segen des Dans beſchloſſen/ ehe Wenden wir uns aber nunmehr zu ſolchen Lehr und I. Voti Sub- uͤberauß
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Chriſtliche Leichpredigt
liche Gewalt ſchaden thun. Welches dann auch inge-
mein durch den gantzen Stam/ als der die Stadt Lais
mit Liſt eroberte/ Judic. 18. Jnſonderheit aber/ unnd
zwar meiſtentheils durch den Simſon/ ſo auß dieſem
Stam gebohren/ erfuͤllet worden/ wie davon zu leſen im
Buch der Richter am 13. und folgenden Capiteln.
Wie Er nun den Segen des Dans beſchloſſen/ ehe
er den achten Sohn/ den Gad/ fuͤr ſich nimpt/ faͤhet
der krancke Patriarch/ und gutte Jacob auff ſeinem
Todtbette an/ ſeufftzet und ſaget: Herr/ Jch warte
auff dein Heil.
Wenden wir uns aber nunmehr zu ſolchen Lehr und
troſtreichen Worten/ unnd wollen ſie/ als den letzten
Seufftzer Jacobs/ in aller Andacht behertzigen und
betrachten/ So nehmen wir in acht
I. Voti Subjectum, Wer der Jenige ſey/ der
allhier rede/ und ſolchen Seufftzer hoͤren laſſe?
Nicht iſt es der weiſe Heide Pythagoras/ deſſen Worte
vor unfehlbare Oracula auffgenommen worden/ daß
man auch von Jhm ſagte: ἀυτος ἔφα, Er/ Pythago-
ras hat es geſaget/ darumb muß es wahr und groß ding
ſein. Nicht iſt es der gelehrte Plato, der ſeiner Geſchick-
ligkeit und Wolredenheit halben/ mehr als vor einen
Menſchen/ ja vor Goͤttlich gehalten worden. Nicht iſt
es der beredte Cicero, der es allein allen Griechiſchen
Redenern mit ſeiner wolgeuͤbten uñ vielguͤltigen Zungen
zuvor thun koͤnnen/ daß jederman ſich daruͤber verwun-
dern muͤſſen. Denn ob wol dieſe alle hoch weiſe/ unnd
uͤberauß
I. Voti Sub-
jectum.
Cœl. Rhodig.
l. 19. L. antiq.
cap: 7.
[Creditus ille
Deo haud mor
tali ſangvine
cretus Plato.
Plutarch. in
problematis]
Plutarch. de
Cic.
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