Holfeld, Johannes: Abschied Der Gerechten auß dieser Welt. Polnisch Lissa, 1644.Christliche Leich-Predigt. vnd sieben Lampen oben auff/ daß sie gegen einan-der leuchten solten. Diesen hellen Lampen verglei- Ein from Weib ist den hel- len Lam- pen gleich auff dem Heiligen Leichter. Sprüche Sal. 31. 30.chet Syrach ein Weib/ nicht aber ein jedwedes/ sondern die from bleibet/ GOTT fürchtet/ vnnd den Mann liebet. Denn lieblich vnnd schön sein ist nichts/ ein Weib/ das den HErren fürchtet/ sol man loben. Vnd ein solch Weib nennet er eine helle Lampe auff dem heiligen Leuchter/ nicht nur wegen jhrer Würde vnd Ho- heit/ daß gleich wie die Lampen im Heiligthumb schöne ge- macht gewesen sind; Also auch ein from Weib ein köstlich Gut/ vnd eine edele Gabe ist: Sondern auch wegen jh- res Glantzes vnd Scheines/ daß/ gleich wie die Lampen ein grosses Liecht von sich gegeben haben/ wenn das Oel dar- innen ist angezündet worden/ dadurch das Heilige ist er- leuchtet worden; Also leuchten auch solche Ehegattin von besonderer Gottseeligkeit gegen GOtt; Es scheinet bey jh- nen das Liecht beständiger Trewe/ vnd hertzlicher Liebe ge- gen jhrem Ehe-Manne/ vnd die Jhrigen; Das Liecht Häußlicher Sorgfältigkeit für jhre Kinder vnd Hauß-Ge- sind/ vnd das Liecht der Auffrichtigkeit gegen jhrem Nechsten. Wie es aber Kummer giebet/ wenn ein Liecht bey Applicatio Zunfft
Chriſtliche Leich-Predigt. vnd ſieben Lampen oben auff/ daß ſie gegen einan-der leuchten ſolten. Dieſen hellen Lampen verglei- Ein from Weib iſt den hel- len Lam- pẽ gleich auff dem Heiligen Leichter. Spruͤche Sal. 31. ꝟ 30.chet Syrach ein Weib/ nicht aber ein jedwedes/ ſondern die from bleibet/ GOTT fuͤrchtet/ vnnd den Mann liebet. Denn lieblich vnnd ſchoͤn ſein iſt nichts/ ein Weib/ das den HErren fuͤrchtet/ ſol man loben. Vnd ein ſolch Weib nennet er eine helle Lampe auff dem heiligen Leuchter/ nicht nur wegen jhrer Wuͤrde vnd Ho- heit/ daß gleich wie die Lampen im Heiligthumb ſchoͤne ge- macht geweſen ſind; Alſo auch ein from Weib ein koͤſtlich Gut/ vnd eine edele Gabe iſt: Sondern auch wegen jh- res Glantzes vnd Scheines/ daß/ gleich wie die Lampen ein groſſes Liecht von ſich gegeben haben/ wenn das Oel dar- innen iſt angezuͤndet worden/ dadurch das Heilige iſt er- leuchtet worden; Alſo leuchten auch ſolche Ehegattin von beſonderer Gottſeeligkeit gegen GOtt; Es ſcheinet bey jh- nen das Liecht beſtaͤndiger Trewe/ vnd hertzlicher Liebe ge- gen jhrem Ehe-Manne/ vnd die Jhrigen; Das Liecht Haͤußlicher Sorgfaͤltigkeit fuͤr jhre Kinder vnd Hauß-Ge- ſind/ vñ das Liecht der Auffrichtigkeit gegen jhrem Nechſten. Wie es aber Kummer giebet/ wenn ein Liecht bey Applicatio Zunfft
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="preface" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><fw type="header" place="top">Chriſtliche Leich-Predigt.</fw><lb/><hi rendition="#fr">vnd ſieben Lampen oben auff/ daß ſie gegen einan-<lb/> der leuchten ſolten.</hi> Dieſen hellen Lampen verglei-<lb/><note place="left">Ein from<lb/> Weib iſt<lb/> den hel-<lb/> len Lam-<lb/> pẽ gleich<lb/> auff dem<lb/> Heiligen<lb/> Leichter.<lb/> Spruͤche<lb/> Sal. 31. <hi rendition="#aq">ꝟ</hi><lb/> 30.</note>chet Syrach ein Weib/ nicht aber ein jedwedes/ ſondern<lb/><hi rendition="#fr">die from bleibet/</hi> <hi rendition="#g">GOTT</hi> fuͤrchtet/ vnnd den Mann<lb/> liebet. Denn <hi rendition="#fr">lieblich vnnd ſchoͤn ſein iſt nichts/ ein<lb/> Weib/ das den <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">HErr</hi></hi>en fuͤrchtet/ ſol man loben.</hi><lb/> Vnd ein ſolch Weib nennet er eine <hi rendition="#fr">helle Lampe</hi> auff dem<lb/> heiligen Leuchter/ nicht nur <hi rendition="#fr">wegen jhrer Wuͤrde vnd Ho-<lb/> heit/</hi> daß gleich wie die Lampen im Heiligthumb ſchoͤne ge-<lb/> macht geweſen ſind; Alſo auch ein from Weib ein koͤſtlich<lb/> Gut/ vnd eine edele Gabe iſt<hi rendition="#i">:</hi> Sondern auch wegen jh-<lb/> res Glantzes vnd Scheines/ daß/ gleich wie die Lampen<lb/> ein groſſes Liecht von ſich gegeben haben/ wenn das Oel dar-<lb/> innen iſt angezuͤndet worden/ dadurch das Heilige iſt er-<lb/> leuchtet worden; Alſo leuchten auch ſolche Ehegattin von<lb/> beſonderer Gottſeeligkeit gegen GOtt; Es ſcheinet bey jh-<lb/> nen das Liecht beſtaͤndiger Trewe/ vnd hertzlicher Liebe ge-<lb/> gen jhrem Ehe-Manne/ vnd die Jhrigen; Das Liecht<lb/> Haͤußlicher Sorgfaͤltigkeit fuͤr jhre Kinder vnd Hauß-Ge-<lb/> ſind/ vñ das Liecht der Auffrichtigkeit gegen jhrem Nechſten.</p><lb/> <p>Wie es aber Kummer giebet/ wenn ein Liecht bey<lb/> Nachte verliſchet; Alſo giebet es vielmehr Kummer/ wenn<lb/> dergleichen Lampe im Hauſe bey frommen Ehe-Maͤnnern<lb/> durch den Todt verliſchet vnd vntergehet.</p><lb/> <p><note place="left"><hi rendition="#aq">Applicatio</hi><lb/> auff die<lb/> Verſtor-<lb/> bene.</note>Derogleichen helle Lampen vnd Ehegattin hat auch<lb/> bißher bey ſeiner dritten Ehe in ſeinem Hauſe gehabt/ der ge-<lb/> genwertige Ehrenveſte vnnd Wolbenambte <hi rendition="#fr">Herr David<lb/> Hennig/</hi> Buͤrger vnd Handelsmann/ auch dero loͤblichen<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Zunfft</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Chriſtliche Leich-Predigt.
vnd ſieben Lampen oben auff/ daß ſie gegen einan-
der leuchten ſolten. Dieſen hellen Lampen verglei-
chet Syrach ein Weib/ nicht aber ein jedwedes/ ſondern
die from bleibet/ GOTT fuͤrchtet/ vnnd den Mann
liebet. Denn lieblich vnnd ſchoͤn ſein iſt nichts/ ein
Weib/ das den HErren fuͤrchtet/ ſol man loben.
Vnd ein ſolch Weib nennet er eine helle Lampe auff dem
heiligen Leuchter/ nicht nur wegen jhrer Wuͤrde vnd Ho-
heit/ daß gleich wie die Lampen im Heiligthumb ſchoͤne ge-
macht geweſen ſind; Alſo auch ein from Weib ein koͤſtlich
Gut/ vnd eine edele Gabe iſt: Sondern auch wegen jh-
res Glantzes vnd Scheines/ daß/ gleich wie die Lampen
ein groſſes Liecht von ſich gegeben haben/ wenn das Oel dar-
innen iſt angezuͤndet worden/ dadurch das Heilige iſt er-
leuchtet worden; Alſo leuchten auch ſolche Ehegattin von
beſonderer Gottſeeligkeit gegen GOtt; Es ſcheinet bey jh-
nen das Liecht beſtaͤndiger Trewe/ vnd hertzlicher Liebe ge-
gen jhrem Ehe-Manne/ vnd die Jhrigen; Das Liecht
Haͤußlicher Sorgfaͤltigkeit fuͤr jhre Kinder vnd Hauß-Ge-
ſind/ vñ das Liecht der Auffrichtigkeit gegen jhrem Nechſten.
Ein from
Weib iſt
den hel-
len Lam-
pẽ gleich
auff dem
Heiligen
Leichter.
Spruͤche
Sal. 31. ꝟ
30.
Wie es aber Kummer giebet/ wenn ein Liecht bey
Nachte verliſchet; Alſo giebet es vielmehr Kummer/ wenn
dergleichen Lampe im Hauſe bey frommen Ehe-Maͤnnern
durch den Todt verliſchet vnd vntergehet.
Derogleichen helle Lampen vnd Ehegattin hat auch
bißher bey ſeiner dritten Ehe in ſeinem Hauſe gehabt/ der ge-
genwertige Ehrenveſte vnnd Wolbenambte Herr David
Hennig/ Buͤrger vnd Handelsmann/ auch dero loͤblichen
Zunfft
Applicatio
auff die
Verſtor-
bene.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/359996 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/359996/4 |
Zitationshilfe: | Holfeld, Johannes: Abschied Der Gerechten auß dieser Welt. Polnisch Lissa, 1644, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359996/4>, abgerufen am 27.07.2024. |