Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692].und wandernde Blätter. euren Eingang in das himmlische ewige Vaterland; DaßJhr mit allen Rittermäßigen Christ-Heldinnen einsten die holdseelige Stimme hören möget: Veni dilecta mea, re- qviesce in Cubilibus Patris. Komm meine Schöne/ meine Fromme/ meine Taube/ ruhe in der Schooß deines Va- ters/ und ererbe das Reich/ daß dir bereitet ist von Anbe- ginn der Welt! Matth. 25, 34. Und daß ichs ebenfalls in ge- bundener Rede abfasse und außrede/ so ruffen wir Jhr nochmals also zu: LEb seelge Seele wohl/ in deines JESU Armen! Laß Seine Liebe dich ergötzen und erwarmen! Vor warst du in dem Leid/ itzt bist du Freuden voll/ Drumb brauch derselben dich/ und lebe ewig wohl! Pfleg itzt auch deiner Ruh im kühlen Schooß der Erden/ Du abgematter Leib/ biß dir das Glück wird werden/ Das JESU Weck-Posaun dich wieder rufft herzu Und mit der Seelen paart. Nun pflege deiner Ruh! Dein Ruhm bleibt in der Welt/ und wird nicht untergehen/ Er wird/ trotz Neid und Zeit! Jn voller Grüne stehen: Das schönste Grabmahl hat dein Fromm-seyn dir bestellt/ Drumb sag ich noch einmahl: Dein Ruhm bleibt in der Welt? GOtt aber tröste die/ die dein Fall hat verletzet/ Und laß Sie vor Jhr Leid auch wieder sein ergötzet! Er segne auch hernach die Aufferziehungs-Müh Der Deinen Kleinen in der Welt; GOtt tröst und segne Sie!Uns allen aber lehre Er wohl und reifflich bedencken und er- DIXI. und wandernde Blaͤtter. euren Eingang in das him̃liſche ewige Vaterland; DaßJhr mit allen Rittermaͤßigen Chriſt-Heldinnen einſten die holdſeelige Stimme hoͤren moͤget: Veni dilecta mea, re- qvieſce in Cubilibus Patris. Komm meine Schoͤne/ meine Fromme/ meine Taube/ ruhe in der Schooß deines Va- ters/ und ererbe das Reich/ daß dir bereitet iſt von Anbe- ginn der Welt! Matth. 25, 34. Und daß ichs ebenfalls in ge- bundener Rede abfaſſe und außrede/ ſo ruffen wir Jhr nochmals alſo zu: LEb ſeelge Seele wohl/ in deines JESU Armen! Laß Seine Liebe dich ergoͤtzen und erwarmen! Vor warſt du in dem Leid/ itzt biſt du Freuden voll/ Drumb brauch derſelben dich/ und lebe ewig wohl! Pfleg itzt auch deiner Ruh im kuͤhlen Schooß der Erden/ Du abgematter Leib/ biß dir das Gluͤck wird werden/ Das JESU Weck-Poſaun dich wieder rufft herzu Und mit der Seelen paart. Nun pflege deiner Ruh! Dein Ruhm bleibt in der Welt/ und wird nicht untergehen/ Er wird/ trotz Neid und Zeit! Jn voller Gruͤne ſtehen: Das ſchoͤnſte Grabmahl hat dein From̃-ſeyn dir beſtellt/ Drumb ſag ich noch einmahl: Dein Ruhm bleibt in der Welt? GOtt aber troͤſte die/ die dein Fall hat verletzet/ Und laß Sie vor Jhr Leid auch wieder ſein ergoͤtzet! Er ſegne auch hernach die Aufferziehungs-Muͤh Der Deinen Kleinen in der Welt; GOtt troͤſt und ſegne Sie!Uns allen aber lehre Er wohl und reifflich bedencken und er- DIXI. <TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <p><pb facs="#f0059" n="59"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">und wandernde Blaͤtter.</hi></fw><lb/> euren Eingang in das him̃liſche ewige Vaterland; Daß<lb/> Jhr mit allen Rittermaͤßigen Chriſt-Heldinnen einſten die<lb/> holdſeelige Stimme hoͤren moͤget: <hi rendition="#aq">Veni dilecta mea, re-<lb/> qvieſce in Cubilibus Patris.</hi> Komm meine Schoͤne/ meine<lb/> Fromme/ meine Taube/ ruhe in der Schooß deines Va-<lb/> ters/ und ererbe das Reich/ daß dir bereitet iſt von Anbe-<lb/> ginn der Welt! <hi rendition="#aq">Matth.</hi> 25, 34. 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und wandernde Blaͤtter.
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holdſeelige Stimme hoͤren moͤget: Veni dilecta mea, re-
qvieſce in Cubilibus Patris. Komm meine Schoͤne/ meine
Fromme/ meine Taube/ ruhe in der Schooß deines Va-
ters/ und ererbe das Reich/ daß dir bereitet iſt von Anbe-
ginn der Welt! Matth. 25, 34. Und daß ichs ebenfalls in ge-
bundener Rede abfaſſe und außrede/ ſo ruffen wir Jhr
nochmals alſo zu:
LEb ſeelge Seele wohl/ in deines JESU Armen!
Laß Seine Liebe dich ergoͤtzen und erwarmen!
Vor warſt du in dem Leid/ itzt biſt du Freuden voll/
Drumb brauch derſelben dich/ und lebe ewig wohl!
Pfleg itzt auch deiner Ruh im kuͤhlen Schooß der Erden/
Du abgematter Leib/ biß dir das Gluͤck wird werden/
Das JESU Weck-Poſaun dich wieder rufft herzu
Und mit der Seelen paart. Nun pflege deiner Ruh!
Dein Ruhm bleibt in der Welt/ und wird nicht untergehen/
Er wird/ trotz Neid und Zeit! Jn voller Gruͤne ſtehen:
Das ſchoͤnſte Grabmahl hat dein From̃-ſeyn dir beſtellt/
Drumb ſag ich noch einmahl: Dein Ruhm bleibt in der Welt?
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Und laß Sie vor Jhr Leid auch wieder ſein ergoͤtzet!
Er ſegne auch hernach die Aufferziehungs-Muͤh
Der Deinen
Kleinen
in der Welt; GOtt troͤſt und ſegne Sie!
Uns allen aber lehre Er wohl und reifflich bedencken und er-
kennen/ daß ſo lange wir hier ſeyn/ nicht anders ſeyn als
hinfaͤllige und wandernde Blaͤtter.
DIXI.
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