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Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692].

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Die itzt fallende
sundheit/ in der Mattigkeit ihre Krafft/ in der Schwachheit
ihre Stärcke/ und in dem Todte noch Jhre einige Erqvi-
ckung gewesen; Der wird auch nach dem Todte ihr Leben
und Aufferstehung seyn/ und wird es sein zum ewigen Le-
ben/ zu ewiger Glorn und Herrligkeit; Als Sie das alles/
itzt schmertzlich Betrübteste/ schon einsten an Denselben se-
hen und gewahr werden sollen. Jtzo da wir alle auf Jhren
Fall alleine noch sehen/ ihr desto herrlicher Aufferstehen und
Hervorgrünen aber noch nicht bedencken können/ bilden
uns diese wandernde Blätter auch vor

II. Als dürre und verwelcket in einem Aschenfar-
benem Felde und Grunde/ und setzen darüber diese Bey-
schrifft und Worte:

Deciderunt!

Nunmehr sind sie abgerissen
Und in Todes-Staub geschmissen.
Oder: Daß ichs noch deutlicher ausrede und gebe:
Nunists auch zum Fallenkommen
Und sie sind dahin genommen!

Blätter/ ob sie noch so schöne wären; Ob es göldene und
silberne Blätter wären/ (wie denn jener Baum solche hatte/
den vor ohngefehr fünff hundert Jahren Henricus I. Marg-
graff in Thüringen und Meissen/ in seinem angestellten
Tournier und Ritterspiel auff den Bilen-Rasen zu Nord-
haussen auffsetzen lies/ die mit sammt denen gantz göldenen
Aepffeln den jenigen zum Preiß und Ehren-Danck wurden/
die sich hierinnen wohlgehalten/ als Cyriacus Spangenberg
in seiner Manßfeldischen Chronick/ und Herr D. Joh. Titius

P. 2. Orat.

Die itzt fallende
ſundheit/ in der Mattigkeit ihre Krafft/ in der Schwachheit
ihre Staͤrcke/ und in dem Todte noch Jhre einige Erqvi-
ckung geweſen; Der wird auch nach dem Todte ihr Leben
und Aufferſtehung ſeyn/ und wird es ſein zum ewigen Le-
ben/ zu ewiger Glorn und Herꝛligkeit; Als Sie das alles/
itzt ſchmertzlich Betruͤbteſte/ ſchon einſten an Denſelben ſe-
hen und gewahr werden ſollen. Jtzo da wir alle auf Jhren
Fall alleine noch ſehen/ ihr deſto herꝛlicher Aufferſtehen und
Hervorgruͤnen aber noch nicht bedencken koͤnnen/ bilden
uns dieſe wandernde Blaͤtter auch vor

II. Als duͤrꝛe und verwelcket in einem Aſchenfar-
benem Felde und Grunde/ und ſetzen daruͤber dieſe Bey-
ſchrifft und Worte:

Decidêrunt!

Nunmehr ſind ſie abgeriſſen
Und in Todes-Staub geſchmiſſen.
Oder: Daß ichs noch deutlicher ausrede und gebe:
Nuniſts auch zum Fallenkommen
Und ſie ſind dahin genommen!

Blaͤtter/ ob ſie noch ſo ſchoͤne waͤren; Ob es goͤldene und
ſilberne Blaͤtter waͤren/ (wie denn jeneꝛ Baum ſolche hatte/
den vor ohngefehr fuͤnff hundert Jahren Henricus I. Marg-
graff in Thuͤringen und Meiſſen/ in ſeinem angeſtellten
Tournier und Ritterſpiel auff den Bilen-Raſen zu Nord-
hauſſen auffſetzen lies/ die mit ſam̃t denen gantz goͤldenen
Aepffeln den jenigen zum Preiß und Ehren-Danck wurden/
die ſich hierinnen wohlgehalten/ als Cyriacus Spangenberg
in ſeiner Manßfeldiſchen Chronick/ und Herꝛ D. Joh. Titius

P. 2. Orat.
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[34/0034] Die itzt fallende ſundheit/ in der Mattigkeit ihre Krafft/ in der Schwachheit ihre Staͤrcke/ und in dem Todte noch Jhre einige Erqvi- ckung geweſen; Der wird auch nach dem Todte ihr Leben und Aufferſtehung ſeyn/ und wird es ſein zum ewigen Le- ben/ zu ewiger Glorn und Herꝛligkeit; Als Sie das alles/ itzt ſchmertzlich Betruͤbteſte/ ſchon einſten an Denſelben ſe- hen und gewahr werden ſollen. Jtzo da wir alle auf Jhren Fall alleine noch ſehen/ ihr deſto herꝛlicher Aufferſtehen und Hervorgruͤnen aber noch nicht bedencken koͤnnen/ bilden uns dieſe wandernde Blaͤtter auch vor II. Als duͤrꝛe und verwelcket in einem Aſchenfar- benem Felde und Grunde/ und ſetzen daruͤber dieſe Bey- ſchrifft und Worte: Decidêrunt! Nunmehr ſind ſie abgeriſſen Und in Todes-Staub geſchmiſſen. Oder: Daß ichs noch deutlicher ausrede und gebe: Nuniſts auch zum Fallenkommen Und ſie ſind dahin genommen! Blaͤtter/ ob ſie noch ſo ſchoͤne waͤren; Ob es goͤldene und ſilberne Blaͤtter waͤren/ (wie denn jeneꝛ Baum ſolche hatte/ den vor ohngefehr fuͤnff hundert Jahren Henricus I. Marg- graff in Thuͤringen und Meiſſen/ in ſeinem angeſtellten Tournier und Ritterſpiel auff den Bilen-Raſen zu Nord- hauſſen auffſetzen lies/ die mit ſam̃t denen gantz goͤldenen Aepffeln den jenigen zum Preiß und Ehren-Danck wurden/ die ſich hierinnen wohlgehalten/ als Cyriacus Spangenberg in ſeiner Manßfeldiſchen Chronick/ und Herꝛ D. Joh. Titius P. 2. Orat.

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Zitationshilfe: Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692], S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359521/34>, abgerufen am 09.11.2024.