Langen, Samuel: Die Selige Glaubitzin. Schlichtingsheim, 1693.PERSONALIA. 1680. Sich mit selbigem vermählet. Wie ver-gnüglich Sie in dieser Zwölff-jährigen Ehe gelebet/ ist mit Worten nicht außzusprechen. Sintemah- len Sie auch daß in diesem Stande häuffig unter- gemengte Weh sich dermassen zu Nutze gemacht/ daß Sie es nichts minder als ein Saltz zu Abwür- tzung guter Speisen/ zu Läuterung Jhres Christen- thumbs und Bestättigung der besonderen Gedult gebraucht. Jhr gantzes Hertze hieng an Jhrem Liebsten Gemahl/ und war Jhre gröste Freude sel- bigen zu vergnügen. Sein Wille war allezeit Jhr Wille/ und Sie niemahlen betrübter/ als wann Sie Dero werthesten Ehe-Herren Kummerhafft/ oder kräncklich sehen solte. Fünff mahl lies Sie der Segens-volle GOtt betrü-
PERSONALIA. 1680. Sich mit ſelbigem vermaͤhlet. Wie ver-gnuͤglich Sie in dieſer Zwoͤlff-jaͤhrigen Ehe gelebet/ iſt mit Worten nicht außzuſprechen. Sintemah- len Sie auch daß in dieſem Stande haͤuffig unter- gemengte Weh ſich dermaſſen zu Nutze gemacht/ daß Sie es nichts minder als ein Saltz zu Abwuͤr- tzung guter Speiſen/ zu Laͤuterung Jhres Chriſten- thumbs und Beſtaͤttigung der beſonderen Gedult gebraucht. Jhr gantzes Hertze hieng an Jhrem Liebſten Gemahl/ und war Jhre groͤſte Freude ſel- bigen zu vergnuͤgen. Sein Wille war allezeit Jhr Wille/ und Sie niemahlen betruͤbter/ als wann Sie Dero wertheſten Ehe-Herꝛen Kummerhafft/ oder kraͤncklich ſehen ſolte. Fuͤnff mahl lies Sie der Segens-volle GOtt betruͤ-
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PERSONALIA.
1680. Sich mit ſelbigem vermaͤhlet. Wie ver-
gnuͤglich Sie in dieſer Zwoͤlff-jaͤhrigen Ehe gelebet/
iſt mit Worten nicht außzuſprechen. Sintemah-
len Sie auch daß in dieſem Stande haͤuffig unter-
gemengte Weh ſich dermaſſen zu Nutze gemacht/
daß Sie es nichts minder als ein Saltz zu Abwuͤr-
tzung guter Speiſen/ zu Laͤuterung Jhres Chriſten-
thumbs und Beſtaͤttigung der beſonderen Gedult
gebraucht. Jhr gantzes Hertze hieng an Jhrem
Liebſten Gemahl/ und war Jhre groͤſte Freude ſel-
bigen zu vergnuͤgen. Sein Wille war allezeit Jhr
Wille/ und Sie niemahlen betruͤbter/ als wann Sie
Dero wertheſten Ehe-Herꝛen Kummerhafft/ oder
kraͤncklich ſehen ſolte.
Fuͤnff mahl lies Sie der Segens-volle GOtt
eine vergnuͤgte Mutter werden/ und mit Freuden
drey Soͤhne und zwey Toͤchter kuͤſſen. Aber wie
jener weiſe Mannſagte: Non verum gaudium naſci-
tur ſed alitur. Dieſes ſey vor keine wahre Ver-
gnuͤgung zu halten/ weñ GOtt gleich Kinder gebe/
wo Er Sie nicht auch zu Troſte leben laſſe: Alſo
haͤtte Sie Urſache genung gehabt/ wegen beyder
Troſtreichen Toͤchter/ und eines Hoffnungs-vollen
Soͤhnchens fruͤhe-zeitigen Abſterbens ſich ſehr zu
betruͤ-
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Zitationshilfe: | Langen, Samuel: Die Selige Glaubitzin. Schlichtingsheim, 1693, S. [71]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359520/71>, abgerufen am 25.07.2024. |