Langen, Samuel: Die Selige Glaubitzin. Schlichtingsheim, 1693.Christliche derlich Ps. 4/ 4. Was ist die Welt? Sie ist das rechte Frieß-land/ da einer den andern frist/ und der Gottlose verschlinget den/ der frömmer ist/ dann er. Habac. 1, 13. Was ist die Welt? Sie ist das rechte Hungerland/ da wir das Jammer-Liedlein in- toniren müssen: Biß auf diese Stunde/ leiden wir Hunger und Durst/ sind nackend und werden geschlagen/ und haben keine gewisse Stätt. 1. Cor. 4, 11. Was ist die Welt? Sie ist das rechte Lapland/ stultorum plena sunt omnia, es laufft allent- halben voll solcher Lappen/ die dem Jrrdischen ergeben sind/ etc. etc. (Creidius, in Funeral. p. m. 290. Qvi tamen & haec addit, de coelo: Da werden wir das rechte Gottland antreffen/ da Gott wird alles/ in allem/ seyn. 1. Cor. 15. -- Das rechte Engelland/ etc. Da die Heil. Engel/ für Gottes Thron/ täglich auffwarten und singen: Heilig/ Heilig/ Heilig/ ist GOtt/ der HERR Zebaoth. Jes. 6, 3. Da werden wir antreffen das rechte Grönland/ da die Gerechten sollen grünen/ wie die Palmbaüme -- Ps. 92, 13. -- Das liebliche Mayland/ da ein immerwährender Früh- ling und lieblicher Mayen seyn wird -- Das seelige Preis- senland/ da uns nicht allein soll Preiß und Ehre wiederfahren; Rom. 2, 7. Sondern wir auch GOtt preisen werden/ für das Gute/ das Er uns gethan hat. Dann die/ in deinem Hause/ wohnen/ die loben dich immerdar. Psal. 84, 5.) Jn diß unvergleiche Land gelanget Die/ von Glaubiz/ und siehet daselbst das Gute des HERRN. Solte Sie nicht seelig seyn? Traun ja. Denn da gehet aller erst das rechte Glück an/ davon Sie hier nichts/ als einen Schatten/ oder geringen Vorschmack/ gehabet hat/ auf die Weise/ wie man etwa eine Landschafft/ auf der Mappe/ oder/ im Kupffer/ zu sehen pfleget. Was ist das/ gegen das Land selbst? Dar- umb wir die/ so dessen/ in der That/ Besitzer werden/ für weit seliger/ als uns selbst/ achten/ aber auch/ für unsere Person/ darnach ein hertzliches Verlangen haben/ und/ dasselbe zu erlan-
Chriſtliche derlich Pſ. 4/ 4. Was iſt die Welt? Sie iſt das rechte Frieß-land/ da einer den andern friſt/ und der Gottloſe verſchlinget den/ der froͤm̃er iſt/ dañ er. Habac. 1, 13. Was iſt die Welt? Sie iſt das rechte Hungerland/ da wir das Jammer-Liedlein in- toniren muͤſſen: Biß auf dieſe Stunde/ leiden wir Hunger und Durſt/ ſind nackend und werden geſchlagen/ und haben keine gewiſſe Staͤtt. 1. Cor. 4, 11. Was iſt die Welt? Sie iſt das rechte Lapland/ ſtultorum plena ſunt omnia, es laufft allent- halben voll ſolcheꝛ Lappen/ die dem Jrꝛdiſchen ergeben ſind/ ꝛc. ꝛc. (Creidius, in Funeral. p. m. 290. Qvi tamen & hæc addit, de cœlo: Da werden wiꝛ das rechte Gottland antreffen/ da Gott wird alles/ in allem/ ſeyn. 1. Cor. 15. — Das rechte Engelland/ ꝛc. Da die Heil. Engel/ fuͤr Gottes Thron/ taͤglich auffwarten und ſingen: Heilig/ Heilig/ Heilig/ iſt GOtt/ der HERR Zebaoth. Jeſ. 6, 3. Da werden wir antreffen das rechte Groͤnland/ da die Gerechten ſollen gruͤnen/ wie die Palmbauͤme — Pſ. 92, 13. — Das liebliche Mayland/ da ein immerwaͤhrender Fruͤh- ling und lieblicher Mayen ſeyn wird — Das ſeelige Preiſ- ſenland/ da uns nicht allein ſoll Preiß und Ehre wiederfahren; Rom. 2, 7. Sondern wir auch GOtt preiſen werden/ fuͤr das Gute/ das Er uns gethan hat. Dann die/ in deinem Hauſe/ wohnen/ die loben dich immerdar. Pſal. 84, 5.) Jn diß unvergleiche Land gelanget Die/ von Glaubiz/ und ſiehet daſelbſt das Gute des HERRN. Solte Sie nicht ſeelig ſeyn? Traun ja. Denn da gehet aller erſt das rechte Gluͤck an/ davon Sie hier nichts/ als einen Schatten/ oder geringen Vorſchmack/ gehabet hat/ auf die Weiſe/ wie man etwa eine Landſchafft/ auf der Mappe/ oder/ im Kupffer/ zu ſehen pfleget. Was iſt das/ gegen das Land ſelbſt? Dar- umb wir die/ ſo deſſen/ in der That/ Beſitzer werden/ fuͤr weit ſeliger/ als uns ſelbſt/ achten/ aber auch/ fuͤr unſere Perſon/ darnach ein hertzliches Verlangen haben/ und/ daſſelbe zu erlan-
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0062" n="62"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chriſtliche</hi></fw><lb/><hi rendition="#et">derlich Pſ. 4/ 4. Was iſt die Welt? Sie iſt das rechte <hi rendition="#fr">Frieß-<lb/> land/</hi> da einer den andern friſt/ und der Gottloſe verſchlinget<lb/> den/ der froͤm̃er iſt/ dañ er. <hi rendition="#aq">Habac.</hi> 1, 13. Was iſt die Welt? Sie<lb/> iſt das rechte <hi rendition="#fr">Hungerland/</hi> da wir das Jammer-Liedlein <hi rendition="#aq">in-<lb/> toni</hi>ren muͤſſen: Biß auf dieſe Stunde/ leiden wir Hunger und<lb/> Durſt/ ſind nackend und werden geſchlagen/ und haben keine<lb/> gewiſſe Staͤtt. 1. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 4, 11. Was iſt die Welt? Sie iſt das<lb/> rechte <hi rendition="#fr">Lapland/</hi> <hi rendition="#aq">ſtultorum plena ſunt omnia,</hi> es laufft allent-<lb/> halben voll ſolcheꝛ Lappen/ die dem Jrꝛdiſchen ergeben ſind/ ꝛc. ꝛc.<lb/> (<hi rendition="#aq">Creidius, in Funeral. p. m. 290. Qvi tamen & hæc addit, de cœlo:</hi><lb/> Da werden wiꝛ das rechte <hi rendition="#fr">Gottland</hi> antreffen/ da Gott wird<lb/> alles/ in allem/ ſeyn. 1. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 15. — Das rechte <hi rendition="#fr">Engelland/</hi> ꝛc.<lb/> Da die Heil. Engel/ fuͤr Gottes Thron/ taͤglich auffwarten und<lb/> ſingen: Heilig/ Heilig/ Heilig/ iſt GOtt/ der HERR Zebaoth.<lb/><hi rendition="#aq">Jeſ.</hi> 6, 3. Da werden wir antreffen das rechte <hi rendition="#fr">Groͤnland/</hi> da<lb/> die Gerechten ſollen gruͤnen/ wie die Palmbauͤme — <hi rendition="#aq">Pſ.</hi> 92, 13.<lb/> — Das liebliche <hi rendition="#fr">Mayland/</hi> da ein immerwaͤhrender Fruͤh-<lb/> ling und lieblicher Mayen ſeyn wird — Das ſeelige <hi rendition="#fr">Preiſ-<lb/> ſenland/</hi> da uns nicht allein ſoll Preiß und Ehre wiederfahren;<lb/><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 2, 7. Sondern wir auch GOtt preiſen werden/ fuͤr das<lb/> Gute/ das Er uns gethan hat. Dann die/ in deinem Hauſe/<lb/> wohnen/ die loben dich immerdar. <hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 84, 5.)</hi><lb/> Jn diß unvergleiche Land gelanget <hi rendition="#fr">Die/ von Glaubiz/</hi> und<lb/> ſiehet daſelbſt das Gute des HERRN. Solte Sie nicht<lb/> ſeelig ſeyn? Traun ja. Denn da gehet aller erſt das rechte<lb/> Gluͤck an/ davon Sie hier nichts/ als einen Schatten/ oder<lb/> geringen Vorſchmack/ gehabet hat/ auf die Weiſe/ wie man<lb/> etwa eine Landſchafft/ auf der Mappe/ oder/ im Kupffer/<lb/> zu ſehen pfleget. Was iſt das/ gegen das Land ſelbſt? Dar-<lb/> umb wir die/ ſo deſſen/ in der That/ Beſitzer werden/ fuͤr weit<lb/> ſeliger/ als uns ſelbſt/ achten/ aber auch/ fuͤr unſere Perſon/<lb/> darnach ein hertzliches Verlangen haben/ und/ daſſelbe zu<lb/> <fw place="bottom" type="catch">erlan-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0062]
Chriſtliche
derlich Pſ. 4/ 4. Was iſt die Welt? Sie iſt das rechte Frieß-
land/ da einer den andern friſt/ und der Gottloſe verſchlinget
den/ der froͤm̃er iſt/ dañ er. Habac. 1, 13. Was iſt die Welt? Sie
iſt das rechte Hungerland/ da wir das Jammer-Liedlein in-
toniren muͤſſen: Biß auf dieſe Stunde/ leiden wir Hunger und
Durſt/ ſind nackend und werden geſchlagen/ und haben keine
gewiſſe Staͤtt. 1. Cor. 4, 11. Was iſt die Welt? Sie iſt das
rechte Lapland/ ſtultorum plena ſunt omnia, es laufft allent-
halben voll ſolcheꝛ Lappen/ die dem Jrꝛdiſchen ergeben ſind/ ꝛc. ꝛc.
(Creidius, in Funeral. p. m. 290. Qvi tamen & hæc addit, de cœlo:
Da werden wiꝛ das rechte Gottland antreffen/ da Gott wird
alles/ in allem/ ſeyn. 1. Cor. 15. — Das rechte Engelland/ ꝛc.
Da die Heil. Engel/ fuͤr Gottes Thron/ taͤglich auffwarten und
ſingen: Heilig/ Heilig/ Heilig/ iſt GOtt/ der HERR Zebaoth.
Jeſ. 6, 3. Da werden wir antreffen das rechte Groͤnland/ da
die Gerechten ſollen gruͤnen/ wie die Palmbauͤme — Pſ. 92, 13.
— Das liebliche Mayland/ da ein immerwaͤhrender Fruͤh-
ling und lieblicher Mayen ſeyn wird — Das ſeelige Preiſ-
ſenland/ da uns nicht allein ſoll Preiß und Ehre wiederfahren;
Rom. 2, 7. Sondern wir auch GOtt preiſen werden/ fuͤr das
Gute/ das Er uns gethan hat. Dann die/ in deinem Hauſe/
wohnen/ die loben dich immerdar. Pſal. 84, 5.)
Jn diß unvergleiche Land gelanget Die/ von Glaubiz/ und
ſiehet daſelbſt das Gute des HERRN. Solte Sie nicht
ſeelig ſeyn? Traun ja. Denn da gehet aller erſt das rechte
Gluͤck an/ davon Sie hier nichts/ als einen Schatten/ oder
geringen Vorſchmack/ gehabet hat/ auf die Weiſe/ wie man
etwa eine Landſchafft/ auf der Mappe/ oder/ im Kupffer/
zu ſehen pfleget. Was iſt das/ gegen das Land ſelbſt? Dar-
umb wir die/ ſo deſſen/ in der That/ Beſitzer werden/ fuͤr weit
ſeliger/ als uns ſelbſt/ achten/ aber auch/ fuͤr unſere Perſon/
darnach ein hertzliches Verlangen haben/ und/ daſſelbe zu
erlan-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |