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Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

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Personalia.
täglich ja stündlichem Gebethe geschickt gemacht; Viemehr
aber anietzt/ da Sie dieser erwünschten auflösung sich gantz
ungezweifelt versicherte. Den 4. Aug. als jhr Herr
Schwager nebst den Seinigen beym Heil. Abendmahl in
offentlicher Versamlung sich eingefunden/ empfing Sie
wie oben erwehnet/ den theuren Zehr-Pfennig/ in dem zu
Einschliessung jhrer Andacht und Beschwerligkeiten außerse-
henen Cabinet, mit hertzlicher Begierde/ war darauff gantz
beruhiget/ und gedachte gegen die jenigen/ so jhre Wün-
sche zugleich auff eine zweyfache besserung einrichteten/ daß
Sie die eine/ nehmlich durch einen Seeligen Tod gewiß
verhoffte/ die andere aber nicht verlangete/ Sie hätte der
Welt satt/ und numehr in allem wohl auffgeräumet.

Bey jhrem beschwerungen/ welche Jhr auch der
Höchste gar erträglich machte/ dergestallt/ daßSie in wehren-
der dieser letzten Kranheit dennoch mit aufsstehen können
und nicht stets liegen dörffen/ befließ Sie sich einer solchen
Geduld/ daß Sie auch vor Ungeduld hilt/ wenn Sie
sich zu offt von einer stelle zur andern legte/ antwortete/
wenn man Sie um jhren zustand fragte/ gemeiniglich mit
einem Jch dancke GOTT/ daß Er mir noch dieß oder
das verleihet/ hinzufügend/ wie viel sind in dieser Stun-
de Elender als ich/ Aermer als ich/ Verlassener als ich?
und hatte besonders mit denen Herren Geistlichen dieses
Orths/ welche wechselsweise Sie fleissig besuchet/ Jhre
Andächtige Gespräche/ wodurch Sie jhre Christliche Vor-
bereitung zu einem Seeligen Ende jhnen genungsam zu-
erkennen gab; ließ Jhr auch die Jungfr. Anna Hedwig von
Bernheim/ welche stets um Sie gewesen/ und Jhr alle
Treu erwiesen/ unterschiedene hiezu dienende geistreiche Schrif-

ten

Personalia.
taͤglich ja ſtuͤndlichem Gebethe geſchickt gemacht; Viemehr
aber anietzt/ da Sie dieſer erwuͤnſchten aufloͤſung ſich gantz
ungezweifelt verſicherte. Den 4. Aug. als jhr Herr
Schwager nebſt den Seinigen beym Heil. Abendmahl in
offentlicher Verſamlung ſich eingefunden/ empfing Sie
wie oben erwehnet/ den theuren Zehr-Pfennig/ in dem zu
Einſchlieſſung jhrer Andacht und Beſchwerligkeiten außerſe-
henen Cabinet, mit hertzlicher Begierde/ war darauff gantz
beruhiget/ und gedachte gegen die jenigen/ ſo jhre Wuͤn-
ſche zugleich auff eine zweyfache beſſerung einrichteten/ daß
Sie die eine/ nehmlich durch einen Seeligen Tod gewiß
verhoffte/ die andere aber nicht verlangete/ Sie haͤtte der
Welt ſatt/ und numehr in allem wohl auffgeraͤumet.

Bey jhrem beſchwerungen/ welche Jhr auch der
Hoͤchſte gar ertraͤglich machte/ dergeſtallt/ daßSie in wehren-
der dieſer letzten Kranheit dennoch mit aufſſtehen koͤnnen
und nicht ſtets liegen doͤrffen/ befließ Sie ſich einer ſolchen
Geduld/ daß Sie auch vor Ungeduld hilt/ wenn Sie
ſich zu offt von einer ſtelle zur andern legte/ antwortete/
wenn man Sie um jhren zuſtand fragte/ gemeiniglich mit
einem Jch dancke GOTT/ daß Er mir noch dieß oder
das verleihet/ hinzufuͤgend/ wie viel ſind in dieſer Stun-
de Elender als ich/ Aermer als ich/ Verlaſſener als ich?
und hatte beſonders mit denen Herren Geiſtlichen dieſes
Orths/ welche wechſelsweiſe Sie fleiſſig beſuchet/ Jhre
Andaͤchtige Geſpraͤche/ wodurch Sie jhre Chriſtliche Vor-
bereitung zu einem Seeligen Ende jhnen genungſam zu-
erkennen gab; ließ Jhr auch die Jungfr. Anna Hedwig von
Bernheim/ welche ſtets um Sie geweſen/ und Jhr alle
Treu erwieſẽ/ unterſchiedene hiezu dienende geiſtreiche Schrif-

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[80[88]/0088] Personalia. taͤglich ja ſtuͤndlichem Gebethe geſchickt gemacht; Viemehr aber anietzt/ da Sie dieſer erwuͤnſchten aufloͤſung ſich gantz ungezweifelt verſicherte. Den 4. Aug. als jhr Herr Schwager nebſt den Seinigen beym Heil. Abendmahl in offentlicher Verſamlung ſich eingefunden/ empfing Sie wie oben erwehnet/ den theuren Zehr-Pfennig/ in dem zu Einſchlieſſung jhrer Andacht und Beſchwerligkeiten außerſe- henen Cabinet, mit hertzlicher Begierde/ war darauff gantz beruhiget/ und gedachte gegen die jenigen/ ſo jhre Wuͤn- ſche zugleich auff eine zweyfache beſſerung einrichteten/ daß Sie die eine/ nehmlich durch einen Seeligen Tod gewiß verhoffte/ die andere aber nicht verlangete/ Sie haͤtte der Welt ſatt/ und numehr in allem wohl auffgeraͤumet. Bey jhrem beſchwerungen/ welche Jhr auch der Hoͤchſte gar ertraͤglich machte/ dergeſtallt/ daßSie in wehren- der dieſer letzten Kranheit dennoch mit aufſſtehen koͤnnen und nicht ſtets liegen doͤrffen/ befließ Sie ſich einer ſolchen Geduld/ daß Sie auch vor Ungeduld hilt/ wenn Sie ſich zu offt von einer ſtelle zur andern legte/ antwortete/ wenn man Sie um jhren zuſtand fragte/ gemeiniglich mit einem Jch dancke GOTT/ daß Er mir noch dieß oder das verleihet/ hinzufuͤgend/ wie viel ſind in dieſer Stun- de Elender als ich/ Aermer als ich/ Verlaſſener als ich? und hatte beſonders mit denen Herren Geiſtlichen dieſes Orths/ welche wechſelsweiſe Sie fleiſſig beſuchet/ Jhre Andaͤchtige Geſpraͤche/ wodurch Sie jhre Chriſtliche Vor- bereitung zu einem Seeligen Ende jhnen genungſam zu- erkennen gab; ließ Jhr auch die Jungfr. Anna Hedwig von Bernheim/ welche ſtets um Sie geweſen/ und Jhr alle Treu erwieſẽ/ unterſchiedene hiezu dienende geiſtreiche Schrif- ten

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 80[88]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/88>, abgerufen am 25.11.2024.