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Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

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Elisabeth.
der Himmlische Ober-HERR vertrauet/ als dessen treue/
Dienerin guthertzig ausgetheilet/ welches Sie reichlich thun
können biß an jhr Ende/ in dem Sie durch keinen man-
gel sparsam zu geben genöthiget worden. Sie hat denJob. 31, 16.
Dürfftigen jhre Begierde nicht versaget. Tretet auf jhr
Armen/ und sagts/ wo jhr könnet/ so jemand von eu[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]
Sie umsonst um eine Gabe angesprochen Aber ich bin
wohl sicher/ daß ich nicht werde beschämet werden.

Wie manchmahl hat Sie ungebeten jhre milde Hän-
de aufgethan. Wie mancher Exulante hat erfahren/ daß
unsere Selige wohl gelernet die Kunst/ die am meisten
bringet/ wie Chrysost. die Freygebigkeit soll genennet
haben. (e) Doch hat auch mancher nicht gewust/ woher
jhm geholffen worden/ gestalt Unsere Selige ohne gesuch
eigener Ehre und Ruhms sich gehalten/ wie ein Lam/ daß
seine Wolle hergiebt/ und den Mund dabey nicht aufthut/
und wie eine liebliche natürliche Qvelle/ die jhre Ström-
lein in der Stille fliessen lässet/ (f) und den Cardinal Mon-
talto
nicht gar ungleich gewesen/ so fern er unter eines an-
dern Nahmen wolgethan. (g) Solten denn Arme nicht
betrübt seyn?

Wir Diener Christi bey allhiesiger Kirchen be-
kennen ohn alle unsern Amte zumal übel anstehende Heuche-
ley/ wir haben verlohren eine Zuhörerin/ welche lieb gehabtps 26, [8].
die Stete des Haufes des HERRN und den Orth/ da

GOT-
(e) Homil. XXXIII. ad Popul Antioch. cit. Spizel. Fel. Li[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]
p.
916.
(f) Scriver. Seelen-Schatz part. 111. p. 1612. sq.
(g) G. P. Hatstd. groß. Schaupl. Lust- und-Lehr-reich
Gesch. LXXXII. n. 7.

Eliſabeth.
der Himmliſche Ober-HERR vertrauet/ als deſſen treue/
Dienerin guthertzig ausgetheilet/ welches Sie reichlich thun
koͤnnen biß an jhr Ende/ in dem Sie durch keinen man-
gel ſparſam zu geben genoͤthiget worden. Sie hat denJob. 31, 16.
Duͤrfftigen jhre Begierde nicht verſaget. Tretet auf jhr
Armen/ und ſagts/ wo jhr koͤnnet/ ſo jemand von eu[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]
Sie umſonſt um eine Gabe angeſprochen Aber ich bin
wohl ſicher/ daß ich nicht werde beſchaͤmet werden.

Wie manchmahl hat Sie ungebeten jhre milde Haͤn-
de aufgethan. Wie mancher Exulante hat erfahren/ daß
unſere Selige wohl gelernet die Kunſt/ die am meiſten
bringet/ wie Chryſoſt. die Freygebigkeit ſoll genennet
haben. (e) Doch hat auch mancher nicht gewuſt/ woher
jhm geholffen worden/ geſtalt Unſere Selige ohne geſuch
eigener Ehre und Ruhms ſich gehalten/ wie ein Lam/ daß
ſeine Wolle hergiebt/ und den Mund dabey nicht aufthut/
und wie eine liebliche natuͤrliche Qvelle/ die jhre Stroͤm-
lein in der Stille flieſſen laͤſſet/ (f) und den Cardinal Mon-
talto
nicht gar ungleich geweſen/ ſo fern er unter eines an-
dern Nahmen wolgethan. (g) Solten denn Arme nicht
betruͤbt ſeyn?

Wir Diener Chriſti bey allhieſiger Kirchen be-
kennen ohn alle unſern Amte zumal uͤbel anſtehende Heuche-
ley/ wir haben verlohren eine Zuhoͤrerin/ welche lieb gehabtpſ 26, [8].
die Stete des Haufes des HERRN und den Orth/ da

GOT-
(e) Homil. XXXIII. ad Popul Antioch. cit. Spizel. Fel. Li[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]
p.
916.
(f) Scriver. Seelen-Schatz part. 111. p. 1612. ſq.
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[7/0007] Eliſabeth. der Himmliſche Ober-HERR vertrauet/ als deſſen treue/ Dienerin guthertzig ausgetheilet/ welches Sie reichlich thun koͤnnen biß an jhr Ende/ in dem Sie durch keinen man- gel ſparſam zu geben genoͤthiget worden. Sie hat den Duͤrfftigen jhre Begierde nicht verſaget. Tretet auf jhr Armen/ und ſagts/ wo jhr koͤnnet/ ſo jemand von eu__ Sie umſonſt um eine Gabe angeſprochen Aber ich bin wohl ſicher/ daß ich nicht werde beſchaͤmet werden. Job. 31, 16. Wie manchmahl hat Sie ungebeten jhre milde Haͤn- de aufgethan. Wie mancher Exulante hat erfahren/ daß unſere Selige wohl gelernet die Kunſt/ die am meiſten bringet/ wie Chryſoſt. die Freygebigkeit ſoll genennet haben. (e) Doch hat auch mancher nicht gewuſt/ woher jhm geholffen worden/ geſtalt Unſere Selige ohne geſuch eigener Ehre und Ruhms ſich gehalten/ wie ein Lam/ daß ſeine Wolle hergiebt/ und den Mund dabey nicht aufthut/ und wie eine liebliche natuͤrliche Qvelle/ die jhre Stroͤm- lein in der Stille flieſſen laͤſſet/ (f) und den Cardinal Mon- talto nicht gar ungleich geweſen/ ſo fern er unter eines an- dern Nahmen wolgethan. (g) Solten denn Arme nicht betruͤbt ſeyn? Wir Diener Chriſti bey allhieſiger Kirchen be- kennen ohn alle unſern Amte zumal uͤbel anſtehende Heuche- ley/ wir haben verlohren eine Zuhoͤrerin/ welche lieb gehabt die Stete des Haufes des HERRN und den Orth/ da GOT- pſ 26, 8. (e) Homil. XXXIII. ad Popul Antioch. cit. Spizel. Fel. Li_ p. 916. (f) Scriver. Seelen-Schatz part. 111. p. 1612. ſq. (g) G. P. Hatſtd. groß. Schaupl. Luſt- und-Lehr-reich Geſch. LXXXII. n. 7.

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/7>, abgerufen am 21.11.2024.