Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.Eine in GOtt-ruhende Also konte Sie die Göttliche Befreyung von den des (c) Geier. Betracht. der Sterbligk, Part. I. p. 560.
Eine in GOtt-ruhende Alſo konte Sie die Goͤttliche Befreyung von den des (c) Geier. Betracht. der Sterbligk, Part. I. p. 560.
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Eine in GOtt-ruhende
Alſo konte Sie die Goͤttliche Befreyung von den
Thraͤnen ruͤhmen/ wie es auch bey Jhr ſo wol als bey
dem David hieß: HErr du haſt meinen Fuß vom glei-
ten geriſſen oder errettet. Der Koͤnigliche Prophet re-
dete von dem Fuſſe und gleiten in verbluͤmbten Ver-
ſtande/ wie Hiob in verbluͤmbten Verſtande ſagte c. 29.
Jch wahr des Lamen Fuͤſſe/ wie David auch in ver-
bluͤmbten Verſtande ſagte Pſ. 9. der Heyden Fuß iſt ge-
fangen im Netz/ das ſie geſtellet hatten/ Pſ. 25. Meine
Augen ſehen ſtets zu dem HErrn/ denn Er wird meinen
Fuß aus dem Netze ziehen/ und Pſal. 40. der HErr
ſtellet meine Fuͤſſe auff einen Felß/ das ich gewiß tret-
ten kan. Wie man auff ſchlipffrigen und glatten Wege
leichtlich gleiten/ ja gar fallen kan/ wie man durch gleiten
ſich ſtoſſen und einen Schaden an dem Leibe nehmen/ auch
ſich in eine Grube oder tieffes Waſſer ſtuͤrtzen kan/ daß
man gar umkomme: ſo kan man auch in dem Glau-
ben und Leben gleiten/ von dem Himmels-Wege aus
weichen/ ſchaͤdlich anſtoſſen und in den Hoͤllifchen Ab-
grund ſincken. Wie der Crocodil/ wenn er einem Men-
ſchen wil beykommen/ Waſſer ſo viel er kan/ aus ſeinem
Rachen auff das fette Egyptiſche Land ſpruͤtzet/ daß es de-
ſto ſchlipffriger wird/ und der lauffende Menſch deſto leich-
ter fallen muß: ſo macht es auch der Teufel/ der die
Menſchen gerne verſchlingen wil. (c) Das wuſte Da-
vid wohl. Er ruͤhmete aber/ es haͤtte mit Jhm ſolches
gleitens halben keine Noth/ er wuͤrde nun wohl vollends
ſtehen bleiben/ oder in ſeinem lauffe recht fort kommen/
daß er jhn gluͤcklich und ſelig vollendete/ der gute Geiſt
des
Job. 29, 15.
Pſal. 9, 16.
Pſal. 25, 15.
Pſal. 40, 3.
(c) Geier. Betracht. der Sterbligk, Part. I. p. 560.
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