Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.Elisabeth. zum sterben kommen/ soll er die Buß-Psalmen Davidsbey seinem Bette angehafftet gehabt/ und dieselben an- sehend und lesend offt und viel geweinet haben. (c) So gab es auch bey Unser Seligen/ welche manchmal über der Welt Freude unmuth empfand/ Creutz-Angstund Buß- Thränen/ womit Sie GOTT sein Väterliches Hertz zu erweichen suchte/ Nun die Thränen liessen nach/ ehe Sie aus denn Thränen-Thal ausgeführet ward. Man hat Sie gegen dem Ende nicht weinend gesehen/ es ist keine Angst vorkommen/ die Sie zu weinen bewogen/ und Sie hat Sich zum Abschiede von den geliebten Jhrigen ohn alles weinen schicken können/ wie Sie nach dem To- de lag/ als lächelte Sie/ und freundlich und frölich aus- sahe. CHristus sprach zu seinen Jüngern: Eure Trau-Joh. 16, [20] rigkeit soll in Freude verkehret werden. Bey unser lieben Jüngerin JESU ward solch Wort erfüllet/ ehe noch jhre Seele in die Himmlische Freude angelangete/ da Sie denn auch wird gedaucht haben/ Sie sey nach vie- len Thränen bey den Scharen der H. Engel/ wie dem H. Hieronymo manchmahl vorkommen. (d) Unter den letzten Worten/ die ich von Jhr gehöret/ waren auch diese: Wie bin ich doch so hertzlich froh/ Daß mein Schatz ist das A und O/ Der Anfang und das Ende/ Er wird mich doch zu seinem Preiß Aufnehmen in das Paradeiß/ Des klopff ich in die Hände. Al- (c) Possid. in vit. August cit. Spize[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] l. c. p. 88. (d) Vid. Spizel. l. d. p. 95. D 3
Eliſabeth. zum ſterben kommen/ ſoll er die Buß-Pſalmen Davidsbey ſeinem Bette angehafftet gehabt/ und dieſelben an- ſehend und leſend offt und viel geweinet haben. (c) So gab es auch bey Unſer Seligen/ welche manchmal uͤber der Welt Freude unmuth empfand/ Creutz-Angſtund Buß- Thraͤnen/ womit Sie GOTT ſein Vaͤterliches Hertz zu erweichen ſuchte/ Nun die Thraͤnen lieſſen nach/ ehe Sie aus denn Thraͤnen-Thal ausgefuͤhret ward. Man hat Sie gegen dem Ende nicht weinend geſehen/ es iſt keine Angſt vorkommen/ die Sie zu weinen bewogen/ und Sie hat Sich zum Abſchiede von den geliebten Jhrigen ohn alles weinen ſchicken koͤnnen/ wie Sie nach dem To- de lag/ als laͤchelte Sie/ und freundlich und froͤlich aus- ſahe. CHriſtus ſprach zu ſeinen Juͤngern: Eure Trau-Joh. 16, [20] rigkeit ſoll in Freude verkehret werden. Bey unſer lieben Juͤngerin JESU ward ſolch Wort erfuͤllet/ ehe noch jhre Seele in die Himmliſche Freude angelangete/ da Sie denn auch wird gedaucht haben/ Sie ſey nach vie- len Thraͤnen bey den Scharen der H. Engel/ wie dem H. Hieronymo manchmahl vorkommen. (d) Unter den letzten Worten/ die ich von Jhr gehoͤret/ waren auch dieſe: Wie bin ich doch ſo hertzlich froh/ Daß mein Schatz iſt das A und O/ Der Anfang und das Ende/ Er wird mich doch zu ſeinem Preiß Aufnehmen in das Paradeiß/ Des klopff ich in die Haͤnde. Al- (c) Poſſid. in vit. Auguſt cit. Spize[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] l. c. p. 88. (d) Vid. Spizel. l. d. p. 95. D 3
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Eliſabeth.
zum ſterben kommen/ ſoll er die Buß-Pſalmen Davids
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ſehend und leſend offt und viel geweinet haben. (c) So
gab es auch bey Unſer Seligen/ welche manchmal uͤber der
Welt Freude unmuth empfand/ Creutz-Angſtund Buß-
Thraͤnen/ womit Sie GOTT ſein Vaͤterliches Hertz
zu erweichen ſuchte/ Nun die Thraͤnen lieſſen nach/ ehe
Sie aus denn Thraͤnen-Thal ausgefuͤhret ward. Man
hat Sie gegen dem Ende nicht weinend geſehen/ es iſt
keine Angſt vorkommen/ die Sie zu weinen bewogen/ und
Sie hat Sich zum Abſchiede von den geliebten Jhrigen
ohn alles weinen ſchicken koͤnnen/ wie Sie nach dem To-
de lag/ als laͤchelte Sie/ und freundlich und froͤlich aus-
ſahe. CHriſtus ſprach zu ſeinen Juͤngern: Eure Trau-
rigkeit ſoll in Freude verkehret werden. Bey unſer
lieben Juͤngerin JESU ward ſolch Wort erfuͤllet/ ehe
noch jhre Seele in die Himmliſche Freude angelangete/
da Sie denn auch wird gedaucht haben/ Sie ſey nach vie-
len Thraͤnen bey den Scharen der H. Engel/ wie dem
H. Hieronymo manchmahl vorkommen. (d) Unter den
letzten Worten/ die ich von Jhr gehoͤret/ waren auch
dieſe:
Joh. 16, 20
Wie bin ich doch ſo hertzlich froh/
Daß mein Schatz iſt das A und O/
Der Anfang und das Ende/
Er wird mich doch zu ſeinem Preiß
Aufnehmen in das Paradeiß/
Des klopff ich in die Haͤnde.
Al-
(c) Poſſid. in vit. Auguſt cit. Spize_ l. c. p. 88.
(d) Vid. Spizel. l. d. p. 95.
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Zitationshilfe: | Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/29>, abgerufen am 16.07.2024. |