Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673.

Bild:
<< vorherige Seite
Himmlische Cur und Artzney ihm selbst zuhelffen.

Sonderlich spricht der alte Lehrer Hugo:

Quosdam DEUS multa peccare posse praesciensHugo.
corporis infirmitate flagellat, ne peccent. Ut eis
sit multo utilius frangi laboribus ad Salutem,
qvam remanere inc[o]lumes ad damnationem.

GOtt siehet es nach seiner Göttlichen All-
wissenheit/ daß etliche Menschen schwerlich wider
ihn sündigen möchten/ Drumb hält er sie durch
des Leibes-Schwachheiten zurücke damit es ihnen
besser/ die Kranckheiten leiden zur Seeligkeit/
als gesund zuverbleiben zur Verdamnis.

Hieher gehöret auch/ was der Apostel Pe-
trus saget: Wer am Fleische leydet/ der höret
auff von Sünden/ daß er hinfort was nach
hinterstelliger Zeit im Fleische ist/ nicht mehr
den Menschlichen Lüsten: Sondern dem Wil-
2. Pet. 4.
v.
1, 2.

len Gottes lebe. im 4. Cap. seiner 1. Epistel.

Do JEsus der Welt Heyland war so voller
Schmertz und Kranckheit/ daß jederman
das Angesicht vor ihm verbarg/
aus den 53. cap.Es. 53.
v.
4.

Jesaiae. Alle seine Kräffte waren vertrocknet
wie eine Scherbe/ und Gott legt ihn in
des
Todesstaub/ aus den 22. Psalm. Do war ErPsal. 22.
v.
16.

bey seinen Vater im Himmel der allerliebste Sohn.

So
G 2
Him̃liſche Cur und Artzney ihm ſelbſt zuhelffen.

Sonderlich ſpricht der alte Lehrer Hugo:

Quosdam DEUS multa peccare posſe præſciensHugo.
corporis infirmitate flagellat, ne peccent. Ut eis
ſit multò utilius frangi laboribus ad Salutem,
qvàm remanere inc[o]lumes ad damnationem.

GOtt ſiehet es nach ſeiner Goͤttlichen All-
wiſſenheit/ daß etliche Menſchen ſchwerlich wider
ihn ſuͤndigen moͤchten/ Drumb haͤlt er ſie durch
des Leibes-Schwachheiten zuruͤcke damit es ihnen
beſſer/ die Kranckheiten leiden zur Seeligkeit/
als geſund zuverbleiben zur Verdamnis.

Hieher gehoͤret auch/ was der Apoſtel Pe-
trus ſaget: Weꝛ am Fleiſche leydet/ der hoͤret
auff von Suͤnden/ daß er hinfort was nach
hinterſtelliger Zeit im Fleiſche iſt/ nicht mehr
den Menſchlichen Luͤſten: Sondern dem Wil-
2. Pet. 4.
v.
1, 2.

len Gottes lebe. im 4. Cap. ſeiner 1. Epiſtel.

Do JEſus der Welt Heyland war ſo voller
Schmertz und Kranckheit/ daß jederman
das Angeſicht vor ihm verbarg/
aus den 53. cap.Es. 53.
v.
4.

Jeſaiæ. Alle ſeine Kraͤffte waren vertrocknet
wie eine Scherbe/ und Gott legt ihn in
des
Todesſtaub/ aus den 22. Pſalm. Do war ErPſal. 22.
v.
16.

bey ſeinen Vater im Him̃el der allerliebſte Sohn.

So
G 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0051" n="[51]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Him&#x0303;li&#x017F;che Cur und Artzney ihm &#x017F;elb&#x017F;t zuhelffen.</hi> </fw><lb/>
          <p>Sonderlich &#x017F;pricht der alte Lehrer <hi rendition="#aq">Hugo:</hi></p><lb/>
          <p> <hi rendition="#aq">Quosdam DEUS multa peccare pos&#x017F;e præ&#x017F;ciens</hi> <note place="right"> <hi rendition="#aq">Hugo.</hi> </note><lb/> <hi rendition="#aq">corporis infirmitate flagellat, ne peccent. Ut eis<lb/>
&#x017F;it multò utilius frangi laboribus ad Salutem,<lb/>
qvàm remanere inc<supplied>o</supplied>lumes ad damnationem.</hi> </p><lb/>
          <p>GOtt &#x017F;iehet es nach &#x017F;einer Go&#x0364;ttlichen All-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;enheit/ daß etliche Men&#x017F;chen &#x017F;chwerlich wider<lb/>
ihn &#x017F;u&#x0364;ndigen mo&#x0364;chten/ Drumb ha&#x0364;lt er &#x017F;ie durch<lb/>
des Leibes-Schwachheiten zuru&#x0364;cke damit es ihnen<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er/ die Kranckheiten leiden zur Seeligkeit/<lb/>
als ge&#x017F;und zuverbleiben zur Verdamnis.</p><lb/>
          <p>Hieher geho&#x0364;ret auch/ was der Apo&#x017F;tel Pe-<lb/>
trus &#x017F;aget: <hi rendition="#fr">We&#xA75B; am Flei&#x017F;che leydet/ der ho&#x0364;ret<lb/>
auff von Su&#x0364;nden/ daß er hinfort was nach<lb/>
hinter&#x017F;telliger Zeit im Flei&#x017F;che i&#x017F;t/ nicht mehr<lb/>
den Men&#x017F;chlichen Lu&#x0364;&#x017F;ten: Sondern dem Wil-</hi><note place="right">2. <hi rendition="#aq">Pet. 4.<lb/>
v.</hi> 1, 2.</note><lb/><hi rendition="#fr">len Gottes lebe.</hi> im 4. Cap. &#x017F;einer <hi rendition="#i">1.</hi> Epi&#x017F;tel.</p><lb/>
          <p>Do JE&#x017F;us der Welt Heyland war &#x017F;o <hi rendition="#fr">voller<lb/>
Schmertz und Kranckheit/ daß jederman<lb/>
das Ange&#x017F;icht vor ihm verbarg/</hi> aus den 53. cap.<note place="right"><hi rendition="#aq">Es. 53.<lb/>
v.</hi> 4.</note><lb/>
Je&#x017F;ai<hi rendition="#aq">æ.</hi> <hi rendition="#fr">Alle &#x017F;eine Kra&#x0364;ffte waren vertrocknet<lb/>
wie eine Scherbe/ und Gott legt ihn in</hi> des<lb/>
Todes&#x017F;taub/ aus den 22. P&#x017F;alm. Do war Er<note place="right"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al. 22.<lb/>
v.</hi> 16.</note><lb/>
bey &#x017F;einen Vater im Him&#x0303;el der allerlieb&#x017F;te Sohn.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">G 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">So</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[51]/0051] Him̃liſche Cur und Artzney ihm ſelbſt zuhelffen. Sonderlich ſpricht der alte Lehrer Hugo: Quosdam DEUS multa peccare posſe præſciens corporis infirmitate flagellat, ne peccent. Ut eis ſit multò utilius frangi laboribus ad Salutem, qvàm remanere incolumes ad damnationem. Hugo. GOtt ſiehet es nach ſeiner Goͤttlichen All- wiſſenheit/ daß etliche Menſchen ſchwerlich wider ihn ſuͤndigen moͤchten/ Drumb haͤlt er ſie durch des Leibes-Schwachheiten zuruͤcke damit es ihnen beſſer/ die Kranckheiten leiden zur Seeligkeit/ als geſund zuverbleiben zur Verdamnis. Hieher gehoͤret auch/ was der Apoſtel Pe- trus ſaget: Weꝛ am Fleiſche leydet/ der hoͤret auff von Suͤnden/ daß er hinfort was nach hinterſtelliger Zeit im Fleiſche iſt/ nicht mehr den Menſchlichen Luͤſten: Sondern dem Wil- len Gottes lebe. im 4. Cap. ſeiner 1. Epiſtel. 2. Pet. 4. v. 1, 2. Do JEſus der Welt Heyland war ſo voller Schmertz und Kranckheit/ daß jederman das Angeſicht vor ihm verbarg/ aus den 53. cap. Jeſaiæ. Alle ſeine Kraͤffte waren vertrocknet wie eine Scherbe/ und Gott legt ihn in des Todesſtaub/ aus den 22. Pſalm. Do war Er bey ſeinen Vater im Him̃el der allerliebſte Sohn. Es. 53. v. 4. Pſal. 22. v. 16. So G 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/358773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/358773/51
Zitationshilfe: Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673, S. [51]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358773/51>, abgerufen am 22.11.2024.