Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722.Die doppelte Glückseligkeit geliebtesten Frauen Schwester schlug: sondern Sie musteauch leyder! noch eine schmertzlichere kurtz darauf durch das allzufrühzeitige Abscheiden ihres eigenen hertzinnigst geliebte- sten Herrn Gemahls empfinden. Numehr sind Sie alle drey hinterlassene Frauen Schwestern auf einerley Weise höchst- bekümmerte Wittwen, wie Dero einer innigst hochgeliebte Herr Bruder, und itzt bestürtzt-gegenwärtige hochgeliebte Herr Schwager, Herren Wittwer. Keinen bessern Rath weiß ich Jhnen hierbey zu ertheilen/ als nehmen Sie nach Dero einmal standhafft gefasten Glauben/ ferner mit Dero Wohlseligsten Frauen Schwester, als Gerechte ihre Zuflucht zu dem Allerhöchsten. Der/ wie er Jhnen schon auf viel und mancherley Art/ seine sonderbare gütige Vorsorge, son- derbaren gnädigen Schutz seiner Rechten, und mächti- ge Vertheidigung seines starcken Arms kräfftig und hand- greifflich abzunehmen/ erwiesen; werde auch ferner Jhr ge- Psal. 68. v. 6.rechter Richter und Beystand/ als Wittwen/ ja Jhr gütig- ster Vater Dero um sich habenden Wäysen seyn und bleiben/ und Sie auch zu seiner Zeit wissen/ aus dem Reiche seiner Trüb- sal/ in sein herrliches Ehren-und Freuden-Reich aufzunehmen/ und mit der schönen Lebens-Crone davor als geduldig-ausge- haltene Creutz-Träger/ und Creutz-Trägerinnen/ auf ewig zu belohnen. Er tröste auch allerseits andere hohe nahe Anverwand- Endlich tröste er auch alle Treugesinnte Leydtragende euch
Die doppelte Gluͤckſeligkeit geliebteſten Frauen Schweſter ſchlug: ſondern Sie muſteauch leyder! noch eine ſchmertzlichere kurtz darauf durch das allzufruͤhzeitige Abſcheiden ihres eigenen hertzinnigſt geliebte- ſten Herrn Gemahls empfinden. Numehr ſind Sie alle drey hinterlaſſene Frauen Schweſtern auf einerley Weiſe hoͤchſt- bekuͤmmerte Wittwen, wie Dero einer innigſt hochgeliebte Herr Bruder, und itzt beſtuͤrtzt-gegenwaͤrtige hochgeliebte Herr Schwager, Herren Wittwer. Keinen beſſern Rath weiß ich Jhnen hierbey zu ertheilen/ als nehmen Sie nach Dero einmal ſtandhafft gefaſten Glauben/ ferner mit Dero Wohlſeligſten Frauen Schweſter, als Gerechte ihre Zuflucht zu dem Allerhoͤchſten. Der/ wie er Jhnen ſchon auf viel und mancherley Art/ ſeine ſonderbare guͤtige Vorſorge, ſon- derbaren gnaͤdigen Schutz ſeiner Rechten, und maͤchti- ge Vertheidigung ſeines ſtarcken Arms kraͤfftig und hand- greifflich abzunehmen/ erwieſen; werde auch ferner Jhr ge- Pſal. 68. v. 6.rechter Richter und Beyſtand/ als Wittwen/ ja Jhr guͤtig- ſter Vater Dero um ſich habenden Waͤyſen ſeyn und bleiben/ und Sie auch zu ſeiner Zeit wiſſen/ aus dem Reiche ſeiner Truͤb- ſal/ in ſein herrliches Ehren-und Freuden-Reich aufzunehmen/ und mit der ſchoͤnen Lebens-Crone davor als geduldig-ausge- haltene Creutz-Traͤger/ und Creutz-Traͤgerinnen/ auf ewig zu belohnen. Er troͤſte auch allerſeits andere hohe nahe Anverwand- Endlich troͤſte er auch alle Treugeſinnte Leydtragende euch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0040" n="40"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Die doppelte Gluͤckſeligkeit</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">geliebteſten Frauen Schweſter</hi> ſchlug: ſondern Sie muſte<lb/> auch leyder! noch eine ſchmertzlichere kurtz darauf durch das<lb/> allzufruͤhzeitige Abſcheiden ihres eigenen hertzinnigſt geliebte-<lb/> ſten <hi rendition="#fr">Herrn Gemahls</hi> empfinden. Numehr ſind Sie <hi rendition="#fr">alle drey<lb/> hinterlaſſene Frauen Schweſtern</hi> auf einerley Weiſe <hi rendition="#fr">hoͤchſt-<lb/> bekuͤmmerte Wittwen,</hi> wie Dero einer innigſt <hi rendition="#fr">hochgeliebte<lb/> Herr Bruder,</hi> und itzt beſtuͤrtzt-gegenwaͤrtige <hi rendition="#fr">hochgeliebte<lb/> Herr Schwager, Herren Wittwer.</hi> Keinen beſſern Rath<lb/> weiß ich Jhnen hierbey zu ertheilen/ als nehmen Sie nach<lb/> Dero einmal ſtandhafft gefaſten Glauben/ ferner mit Dero<lb/><hi rendition="#fr">Wohlſeligſten Frauen Schweſter,</hi> als Gerechte ihre Zuflucht<lb/> zu dem <hi rendition="#fr">Allerhoͤchſten.</hi> Der/ wie er Jhnen ſchon auf viel<lb/> und mancherley Art/ ſeine ſonderbare guͤtige <hi rendition="#fr">Vorſorge, ſon-<lb/> derbaren gnaͤdigen Schutz ſeiner Rechten, und maͤchti-<lb/> ge Vertheidigung ſeines ſtarcken Arms</hi> kraͤfftig und hand-<lb/> greifflich abzunehmen/ erwieſen; werde auch ferner Jhr ge-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſal. 68.<lb/> v.</hi> 6.</note>rechter Richter und Beyſtand/ als Wittwen/ ja Jhr guͤtig-<lb/> ſter Vater Dero um ſich habenden Waͤyſen ſeyn und bleiben/<lb/> und Sie auch zu ſeiner Zeit wiſſen/ aus dem Reiche ſeiner Truͤb-<lb/> ſal/ in ſein herrliches Ehren-und Freuden-Reich aufzunehmen/<lb/> und mit der ſchoͤnen Lebens-Crone davor als geduldig-ausge-<lb/> haltene Creutz-Traͤger/ und Creutz-Traͤgerinnen/ auf ewig zu<lb/> belohnen.</p><lb/> <p>Er troͤſte auch allerſeits <hi rendition="#fr">andere hohe nahe Anverwand-<lb/> te, und gute Gemuͤths-Bekandte.</hi> Er laſſe ihnen auch diß/<lb/> was unſere <hi rendition="#fr">Wohlſeligſte</hi> numehr ſchon auf zwiefache Art<lb/> gluͤcklich erlanget/ gleichfalls hier zeitlich und dort ewig wie-<lb/> derfahren.</p><lb/> <p>Endlich troͤſte er auch alle <hi rendition="#fr">Treugeſinnte Leydtragende<lb/> Bediente, und treugehorſamſte Unterthanen.</hi> Er laſſe es<lb/> <fw type="catch" place="bottom">euch</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0040]
Die doppelte Gluͤckſeligkeit
geliebteſten Frauen Schweſter ſchlug: ſondern Sie muſte
auch leyder! noch eine ſchmertzlichere kurtz darauf durch das
allzufruͤhzeitige Abſcheiden ihres eigenen hertzinnigſt geliebte-
ſten Herrn Gemahls empfinden. Numehr ſind Sie alle drey
hinterlaſſene Frauen Schweſtern auf einerley Weiſe hoͤchſt-
bekuͤmmerte Wittwen, wie Dero einer innigſt hochgeliebte
Herr Bruder, und itzt beſtuͤrtzt-gegenwaͤrtige hochgeliebte
Herr Schwager, Herren Wittwer. Keinen beſſern Rath
weiß ich Jhnen hierbey zu ertheilen/ als nehmen Sie nach
Dero einmal ſtandhafft gefaſten Glauben/ ferner mit Dero
Wohlſeligſten Frauen Schweſter, als Gerechte ihre Zuflucht
zu dem Allerhoͤchſten. Der/ wie er Jhnen ſchon auf viel
und mancherley Art/ ſeine ſonderbare guͤtige Vorſorge, ſon-
derbaren gnaͤdigen Schutz ſeiner Rechten, und maͤchti-
ge Vertheidigung ſeines ſtarcken Arms kraͤfftig und hand-
greifflich abzunehmen/ erwieſen; werde auch ferner Jhr ge-
rechter Richter und Beyſtand/ als Wittwen/ ja Jhr guͤtig-
ſter Vater Dero um ſich habenden Waͤyſen ſeyn und bleiben/
und Sie auch zu ſeiner Zeit wiſſen/ aus dem Reiche ſeiner Truͤb-
ſal/ in ſein herrliches Ehren-und Freuden-Reich aufzunehmen/
und mit der ſchoͤnen Lebens-Crone davor als geduldig-ausge-
haltene Creutz-Traͤger/ und Creutz-Traͤgerinnen/ auf ewig zu
belohnen.
Pſal. 68.
v. 6.
Er troͤſte auch allerſeits andere hohe nahe Anverwand-
te, und gute Gemuͤths-Bekandte. Er laſſe ihnen auch diß/
was unſere Wohlſeligſte numehr ſchon auf zwiefache Art
gluͤcklich erlanget/ gleichfalls hier zeitlich und dort ewig wie-
derfahren.
Endlich troͤſte er auch alle Treugeſinnte Leydtragende
Bediente, und treugehorſamſte Unterthanen. Er laſſe es
euch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/358654 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/358654/40 |
Zitationshilfe: | Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358654/40>, abgerufen am 17.02.2025. |