Adolph, Christian: Himmlischer Hochzeit-Schatz/ und geistlicher Braut-Schmuck der gläubigen und seligen Kinder Gottes. Zittau, 1664.Christliche Leich Predigt. wiesen hat/ möchten wir dergleichen Verwunderung auch wohlanstellen/ fragen und sagen: Wo ist ein so herrlich Volck un- ter dem menschlichen Geschlecht zu finden/ zu denen sich Gott mit so grosser Gnade/ Wolthaten und Privilegi- en gethan/ als zu dem frommen/ gottsfürchtigen/ keu- schen/ und züchtigen Jungfrauen-Volck? Denn wie Huld und geneiget Gott frommen und züchtigen Jungfrauen sey/ hat Er nachfolgends und mehrmalen erwiesen/ in hohenWercken/ in treuer Vorsorge/ und in herrlichen Privilegien. Seine grosse Hulde zu den Jungfrauen hat Gott 1. Jn hohen Wercken. Denn da Gott das grosse WeltGe- Also auch der HErre Jesus/ der Heyland aller Men- 21. v. 13. Und Gott der H. Geist wil in dem Wercke der Heili- 2. v. 2[8]. 2. Jn treuer Vorsorge. Es sorget Gott für der Jung- ter
Chriſtliche Leich Predigt. wieſen hat/ moͤchten wir dergleichen Verwunderung auch wohlanſtellen/ fragen und ſagen: Wo iſt ein ſo herrlich Volck un- ter dem menſchlichen Geſchlecht zu finden/ zu denen ſich Gott mit ſo groſſer Gnade/ Wolthaten und Privilegi- en gethan/ als zu dem frommen/ gottsfuͤrchtigen/ keu- ſchen/ und zuͤchtigen Jungfrauen-Volck? Denn wie Huld und geneiget Gott frommen und zuͤchtigen Jungfrauen ſey/ hat Er nachfolgends und mehrmalen erwieſen/ in hohenWercken/ in treuer Vorſorge/ und in herrlichen Privilegien. Seine groſſe Hulde zu den Jungfrauen hat Gott 1. Jn hohen Wercken. Denn da Gott das groſſe WeltGe- Alſo auch der HErre Jeſus/ der Heyland aller Men- 21. v. 13. Und Gott der H. Geiſt wil in dem Wercke der Heili- 2. v. 2[8]. 2. Jn treuer Vorſorge. Es ſorget Gott fuͤr der Jung- ter
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Chriſtliche Leich Predigt.
wieſen hat/ moͤchten wir dergleichen Verwunderung auch wohl
anſtellen/ fragen und ſagen: Wo iſt ein ſo herrlich Volck un-
ter dem menſchlichen Geſchlecht zu finden/ zu denen ſich
Gott mit ſo groſſer Gnade/ Wolthaten und Privilegi-
en gethan/ als zu dem frommen/ gottsfuͤrchtigen/ keu-
ſchen/ und zuͤchtigen Jungfrauen-Volck? Denn wie Huld
und geneiget Gott frommen und zuͤchtigen Jungfrauen ſey/ hat
Er nachfolgends und mehrmalen erwieſen/ in hohenWercken/
in treuer Vorſorge/ und in herrlichen Privilegien.
Seine groſſe Hulde zu den Jungfrauen hat Gott
erwieſen:
1. Jn hohen Wercken. Denn da Gott das groſſe WeltGe-
baͤude mit aMenſchen beſetzen und erfuͤllen wolte/ da ſchuff Er nicht
auf einmahl/ wie Er wohl und gar leichte gekunt/ etlich tauſend
Menſchen/ ſondern brauchte zu dieſem hohen WunderWerck/ die
Pur-reine Jungfrau Evam/ ordnete Sie dem (i) Adam zu/
und machte Sie zur Mutter/ des gantzen Menſchlichen Ge-
ſchlechts; Daß alle Menſchen ſo von Anfang der Welt her ge-
lebt haben/ und noch bis an den Juͤngſten Tag leben werden/ die
liebe Evam fuͤr ihren Anſtam und rechte GroßMutter
zu erkennen haben.
[i] 1. Moſ
Cap. 1. & 2.
Alſo auch der HErre Jeſus/ der Heyland aller Men-
ſchen/ hat in dem hohen-Werck der Erloͤſung/ Jhme eine reine
Jungfrau zur Mutter auserkohren/ (k) wie ſolches vor geſpielet
worden/ in dem der Hoheprieſter altes Teſtaments/ keine andere
als eine reine Jungfrau heyrathen durffte. (l.)
(k) Eſa. 7.
v. 14.
Luc. 1. v. 26
Und Gott der H. Geiſt wil in dem Wercke der Heili-
gung ſich auch ſonderlich uͤber die Jungfrauen und Toͤchter
ausgieſſen/ daß ſie Weiſſagen ſollen/ wie Er verheiſchet beim
Propheten Joel Cap. 2. (m)
2. Jn treuer Vorſorge. Es ſorget Gott fuͤr der Jung-
frauen Jhre Seelen/ und will daß eine Jungfrau nicht ſoll un-
ter
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