Hahnen, Gottfried: Geistliche Verlobung Einer gläubigen Seelen mit Christo. Breslau, [1672].Hierauß erscheinet nun Die überauß grosse Liebe Christi gegen 1. Zu Betrachtung deiner grossen liebsten C
Hierauß erſcheinet nun Die uͤberauß groſſe Liebe Chriſti gegen 1. Zu Betrachtung deiner groſſen liebſten C
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Hierauß erſcheinet nun
Die uͤberauß groſſe Liebe Chriſti gegen
das arme Menſchliche Geſchlecht. Es iſt zwar
ein groſſes/ daß uns der him̃liſche Vater auß Genaden
zu Kindern angenommen: Ein groͤſſers aber/ daß er
uns zu ſeines Sohnes Braut erwehlet/ und ſich JE-
SUS mit uns in Ewigkeit verlobet hat. Dieſes iſt
die aller-genaueſte innerliche Vereinigung/ da wir ein
Geiſt und ein Fleiſch mit Chriſto unſerm Braͤutigam
worden ſind. Er hat jhme den armen Menſchen/ fuͤr
den Engeln/ zur Braut erwehlet. Und machts alſo
gar anders als die Menſchen; Dieſe ſehen in Erweh-
lung jhrer Ehegatten auff hohen Stand/ Schoͤnheit/
Reichthum/ und andere vergaͤngliche Dinge/ Chri-
ſtus aber auff die Elendeſte/ Heßlichſte/ und Aermſte.
Doch iſt dieſes das allergroͤſſeſte Kenn-Zeichen ſeiner
hertzlichen Liebe/ daß/ ob wir ſchon den erſten Bund
und Glauben/ durch die Suͤnde/ gebrochen/ und jhme
abtruͤnnig worden/ Er ſich doch unſerer gnaͤdigſt er-
barmet/ und ſich wiederumb auffs neue mit uns ver-
lobet und vertrauet hat. Welch ehrlicher Mann nim̃t
ſein im Ehebruch begriffenes/ und deswegen verſtoſſe-
nes Weib wieder an/ und wohnet bey jhr? Aber unſer
Gott verſpricht wol allhier/ Er wolle ſich mit uns
Treuloſen und Abtruͤnnigen wieder verloben/ und
zwar feſte/ und in Ewigkeit. Du haſt mit vielen Buh-
lern gehuret/ doch kom̃ wieder zu mir/ ſpricht der
Herr/ Jer III. v. 1. Mercke dieſes/ du fromme Seele.
I. Cor. VI.
v. 17.
1. Zu Betrachtung deiner groſſen
Wuͤrdigkeit. Waͤre es nicht genug/ daß du eine
Freundin/ ein Kind/ eine Schweſter dieſes deines aller-
liebſten
C
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