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Hahnen, Gottfried: Geistliche Verlobung Einer gläubigen Seelen mit Christo. Breslau, [1672].

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wil ich mich mit dir verloben. Das Wort/
Glauben/ ist nicht auff Christum den Bräutigam
zu referiren/ sondern auff die Braut/ und wird hiemit
jhre Pflicht bey dieser heiligen Verlobung angedeu-
tet. Das erhellet (1) darauß/ weil es eine Verlo-
bung/ und also ein von zweyen Theilen auffgerichteter
Contract ist. Wenn nu selbige an Seiten Gottes ge-
schihet in Gerechtigkeit nnd Gericht/ in Gnad und
Barmhertzigkeit/ so geschihet sie an Seiten unser im
Glauben und kindlichem Gehorsam/ ohne welchen es
unmüglich ist Gotte gefallen/ und zu jhm zu kommen;
Ebr. XI. v. 6. Welches auch (2) auß der drauff
folgenden Beschreibung deß Glaubens zu sehen:
Und du wirst den HERRN erkennen/
Allwo das Wörtlein Und/ (Vau) nicht so wol bin-
det als erkläret/ daß es heisse/ im Glauben/ welcher ist
die rechte Erkäntnüß Gottes/ wil ich mich mit dir ver-
loben. Diese Erkäntnüß ist nicht nur eine blosse Wis-
senschafft von Gott/ sondern fasset in sich die hertzliche
Liebe/ kindiiche Furcht/ und das feste vertrauen auff
Gott/ das ist der rechte Glaube/ der gerecht und se-
lig machet. Durch sein Erkäntnüß wird Er/ mein
Knecht/ der Gerechte/ viel gerecht machen/ Esa. LIII.
v.
11. Welches die heilsame Erkäntnüß deß Glaubens
ist/ wovon Er selber redet: Das ist das ewige Leben/
daß sie dich/ daß du allein wahrer Gott bist/ und
den du gesand hast/ JESUM Christum erkennen/
Joh. XVII. v. 3. Diesen Glauben braucht die Braut
als ein kräfftiges Mittel und Werckzeug/ womit sie
jhren Bräutigamer greiffet/ und jhr denselben mit alle
seinem Verdienst und Wolthaten eigen machet.

Der

wil ich mich mit dir verloben. Das Wort/
Glauben/ iſt nicht auff Chriſtum den Braͤutigam
zu referiren/ ſondern auff die Braut/ und wird hiemit
jhre Pflicht bey dieſer heiligen Verlobung angedeu-
tet. Das erhellet (1) darauß/ weil es eine Verlo-
bung/ und alſo ein von zweyen Theilen auffgerichteter
Contract iſt. Wenn nu ſelbige an Seiten Gottes ge-
ſchihet in Gerechtigkeit nnd Gericht/ in Gnad und
Barmhertzigkeit/ ſo geſchihet ſie an Seiten unſer im
Glauben und kindlichem Gehorſam/ ohne welchen es
unmuͤglich iſt Gotte gefallen/ und zu jhm zu kommen;
Ebr. XI. v. 6. Welches auch (2) auß der drauff
folgenden Beſchreibung deß Glaubens zu ſehen:
Und du wirſt den HERRN erkennen/
Allwo das Woͤrtlein Und/ (Vau) nicht ſo wol bin-
det als erklaͤret/ daß es heiſſe/ im Glauben/ welcher iſt
die rechte Erkaͤntnuͤß Gottes/ wil ich mich mit dir ver-
loben. Dieſe Erkaͤntnuͤß iſt nicht nur eine bloſſe Wiſ-
ſenſchafft von Gott/ ſondern faſſet in ſich die hertzliche
Liebe/ kindiiche Furcht/ und das feſte vertrauen auff
Gott/ das iſt der rechte Glaube/ der gerecht und ſe-
lig machet. Durch ſein Erkaͤntnuͤß wird Er/ mein
Knecht/ der Gerechte/ viel gerecht machen/ Eſa. LIII.
v.
11. Welches die heilſame Erkaͤntnuͤß deß Glaubens
iſt/ wovon Er ſelber redet: Das iſt das ewige Leben/
daß ſie dich/ daß du allein wahrer Gott biſt/ und
den du geſand haſt/ JESUM Chriſtum erkennen/
Joh. XVII. v. 3. Dieſen Glauben braucht die Braut
als ein kraͤfftiges Mittel und Werckzeug/ womit ſie
jhren Braͤutigamer greiffet/ und jhr denſelben mit alle
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[[15]/0015] wil ich mich mit dir verloben. Das Wort/ Glauben/ iſt nicht auff Chriſtum den Braͤutigam zu referiren/ ſondern auff die Braut/ und wird hiemit jhre Pflicht bey dieſer heiligen Verlobung angedeu- tet. Das erhellet (1) darauß/ weil es eine Verlo- bung/ und alſo ein von zweyen Theilen auffgerichteter Contract iſt. Wenn nu ſelbige an Seiten Gottes ge- ſchihet in Gerechtigkeit nnd Gericht/ in Gnad und Barmhertzigkeit/ ſo geſchihet ſie an Seiten unſer im Glauben und kindlichem Gehorſam/ ohne welchen es unmuͤglich iſt Gotte gefallen/ und zu jhm zu kommen; Ebr. XI. v. 6. Welches auch (2) auß der drauff folgenden Beſchreibung deß Glaubens zu ſehen: Und du wirſt den HERRN erkennen/ Allwo das Woͤrtlein Und/ (Vau) nicht ſo wol bin- det als erklaͤret/ daß es heiſſe/ im Glauben/ welcher iſt die rechte Erkaͤntnuͤß Gottes/ wil ich mich mit dir ver- loben. Dieſe Erkaͤntnuͤß iſt nicht nur eine bloſſe Wiſ- ſenſchafft von Gott/ ſondern faſſet in ſich die hertzliche Liebe/ kindiiche Furcht/ und das feſte vertrauen auff Gott/ das iſt der rechte Glaube/ der gerecht und ſe- lig machet. Durch ſein Erkaͤntnuͤß wird Er/ mein Knecht/ der Gerechte/ viel gerecht machen/ Eſa. LIII. v. 11. Welches die heilſame Erkaͤntnuͤß deß Glaubens iſt/ wovon Er ſelber redet: Das iſt das ewige Leben/ daß ſie dich/ daß du allein wahrer Gott biſt/ und den du geſand haſt/ JESUM Chriſtum erkennen/ Joh. XVII. v. 3. Dieſen Glauben braucht die Braut als ein kraͤfftiges Mittel und Werckzeug/ womit ſie jhren Braͤutigamer greiffet/ und jhr denſelben mit alle ſeinem Verdienſt und Wolthaten eigen machet. Der

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Zitationshilfe: Hahnen, Gottfried: Geistliche Verlobung Einer gläubigen Seelen mit Christo. Breslau, [1672], S. [15]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354528/15>, abgerufen am 27.11.2024.