Gerlach, Benjamin: Heimführung Der Braut Chrjstj zur Hochzeit in Himmel. Breslau, [1672].nen andern Geberden/ als welche von Jhrer bekan- und
nen andern Geberden/ als welche von Jhrer bekan- und
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <p><pb facs="#f0034" n="[34]"/> nen andern Geberden/ als welche von Jhrer bekan-<lb/> ten Sittſamkeit/ Eingezogenheit/ und holdſeligen<supplied>/</supplied><lb/> Schamhafftigkeit gezeuget/ angetroffen worden. Ob<lb/> es ein Jrꝛthum oder verborgenes <hi rendition="#aq">Omen</hi> geweſen/<lb/> weiß ich nicht; aber das iſt gewiß/ daß/ wenn Sie<lb/> von Zubereitung der kuͤnfftigen Vermaͤhlung gere-<lb/> det/ die <hi rendition="#fr">HochEdelgebornen Eltern</hi> und die Selige<lb/> ſonderlich/ von einer Vorbereitung zur Begraͤbnuͤß<lb/> geredet. Sie beſtrafften wol Jhren Jrꝛthum mit<lb/> einem freundlichen Laͤcheln untereinander/ aber im<lb/> Außgange beweinen Sie das damals verborgene<lb/> traurige <hi rendition="#aq">Omen.</hi> Jn dieſem 1671. Jahre den 11. <hi rendition="#aq">Febr.</hi><lb/> befiel Sie in dem Vaͤterlichen Hauſe zu Grunau/<lb/> eine harte Unpaͤßligkeit/ welcher den 15. drauff die<lb/> furchtſamen Blattern gefolget. Es war die Kranck-<lb/> heit nicht ſo bald im Hauſe/ als Sie Jhre Hertzen zu<lb/> GOtt ſendeten/ und deß Edelen Herren <hi rendition="#aq">Medici, cum<lb/> Tit.</hi> Herren <hi rendition="#aq">D.</hi> Huhbergen wolbedachten und fuͤr-<lb/> ſichtigen Rath ſucheten. <hi rendition="#g">GOTT</hi> gab zu allem ſeine<lb/> Gnade/ daß niemand einge Gefahr deß Lebens be-<lb/> ſorgete. Die Selige/ wieß Jhre gedultige und ge-<lb/> ſittſame Art/ ſtellete ſich/ als Sie es mit glaubte/<lb/> aber Sie behielt Jhre feſte <hi rendition="#aq">impreſſion,</hi> Sie wuͤrde<lb/> dieſer Niederlage nicht auffkommen. Den 19. <hi rendition="#aq">Febr.</hi><lb/> uͤberfiel Sie deß Morgens einige Ohnmacht/ und<lb/> wehrete wol deß Tages durch/ aber durch GOttes<lb/> Gnade und gegenwaͤrtige treue Vorforge deß Herꝛn<lb/><hi rendition="#aq">Medici,</hi> wurde die augenſcheinliche Gefehrligkeit jm-<lb/> mer gehoben. Aber unſere Selige hatte keine an-<lb/> dere als Sterbens-Gedancken. Ohngefehr umb<lb/> den Mittag fiel Sie an dem liebſten <hi rendition="#fr">Herꝛn Vatern/</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[34]/0034]
nen andern Geberden/ als welche von Jhrer bekan-
ten Sittſamkeit/ Eingezogenheit/ und holdſeligen/
Schamhafftigkeit gezeuget/ angetroffen worden. Ob
es ein Jrꝛthum oder verborgenes Omen geweſen/
weiß ich nicht; aber das iſt gewiß/ daß/ wenn Sie
von Zubereitung der kuͤnfftigen Vermaͤhlung gere-
det/ die HochEdelgebornen Eltern und die Selige
ſonderlich/ von einer Vorbereitung zur Begraͤbnuͤß
geredet. Sie beſtrafften wol Jhren Jrꝛthum mit
einem freundlichen Laͤcheln untereinander/ aber im
Außgange beweinen Sie das damals verborgene
traurige Omen. Jn dieſem 1671. Jahre den 11. Febr.
befiel Sie in dem Vaͤterlichen Hauſe zu Grunau/
eine harte Unpaͤßligkeit/ welcher den 15. drauff die
furchtſamen Blattern gefolget. Es war die Kranck-
heit nicht ſo bald im Hauſe/ als Sie Jhre Hertzen zu
GOtt ſendeten/ und deß Edelen Herren Medici, cum
Tit. Herren D. Huhbergen wolbedachten und fuͤr-
ſichtigen Rath ſucheten. GOTT gab zu allem ſeine
Gnade/ daß niemand einge Gefahr deß Lebens be-
ſorgete. Die Selige/ wieß Jhre gedultige und ge-
ſittſame Art/ ſtellete ſich/ als Sie es mit glaubte/
aber Sie behielt Jhre feſte impreſſion, Sie wuͤrde
dieſer Niederlage nicht auffkommen. Den 19. Febr.
uͤberfiel Sie deß Morgens einige Ohnmacht/ und
wehrete wol deß Tages durch/ aber durch GOttes
Gnade und gegenwaͤrtige treue Vorforge deß Herꝛn
Medici, wurde die augenſcheinliche Gefehrligkeit jm-
mer gehoben. Aber unſere Selige hatte keine an-
dere als Sterbens-Gedancken. Ohngefehr umb
den Mittag fiel Sie an dem liebſten Herꝛn Vatern/
und
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