Gerlach, Benjamin: Heimführung Der Braut Chrjstj zur Hochzeit in Himmel. Breslau, [1672].haben. Jhr Glücke bestehet darinne/ daß sie mit der Braut Wer ein Freund der Braut Christi seyn/ und einerley Lasts
haben. Jhr Gluͤcke beſtehet darinne/ daß ſie mit der Braut Wer ein Freund der Braut Chriſti ſeyn/ und einerley Laſts
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0022" n="[22]"/> haben. Jhr Gluͤcke beſtehet darinne/ daß ſie mit der Braut<lb/> einerley Hoffnung und Erfuͤllung derſelbigen haben. Kom-<lb/> met die Braut zum Koͤnige. Jhre Freunde auch. Jſt<lb/> jhre Wohnung im himmliſchen Pallaſt. Die Freunde ha-<lb/> ben jhn auch zum Eigenthum. <hi rendition="#fr">Man fuͤhret Sie zu dir.<lb/> Sie gehen in deß Koͤniges Pallaſt/</hi> ſtehet im Texte.<lb/> Das iſt aber jhre Gemuͤts-Bewegung. <hi rendition="#fr">Man fuͤhret<lb/> Sie mit Freud und Wonne in deß Koͤniges Pallaſt.</hi><lb/> Das Hertze ſpringet von innen mit Freuden/ euſerlich ge-<lb/> ben alle Geberden lauter Luſt und Wonne in Tag. <note xml:id="q1" next="#q2" place="end" n="(q)"/> Hie-<lb/> von iſt/ wo ich nicht jrre/ die gantze Erfindung von den klu-<lb/> gen Jungfrauen genommen. Dort ſind Jungfrauen wie<lb/> hie/ Freunde der Braut/ wie hie; ſie gehen der Braut<lb/> nach/ wie hier/ ſie gehen mit zum Braͤutigam/ wie hier;<lb/> ſie genuͤſſen im Himmel ewger Seligkeit/ wie hier.</p><lb/> <p>Wer ein Freund der Braut Chriſti ſeyn/ und einerley<lb/> Freude der himmliſchen Hochzeit genieſſen wil/ muß eine<lb/> Jungfrau ſeyn und bleiben. Eine leibliche Jungfrau iſt ein<lb/> Goͤttliches reines Bild/ wie es von den Handen GOttes<lb/> kom̃t. Sie lebet in einer ſo heiligen Freyheit/ daß niemand<lb/> uͤber ſie/ als GOtt und ſie ſelbſt/ Recht und Gewalt hat.<lb/> Eine ſittliche Jungfrau/ das iſt ein rechter Chriſte/ glaubet<lb/> anders nicht/ als wie jhn GOtt in der Widergeburt geleh-<lb/> ret. Er iſt eine reine Lilie/ welcher Hertze GOTT offen/<lb/> der Welt verſchloſſen/ nach dem Thau der Goͤttlichen Gna-<lb/> den begierig/ deß Fleiſches Unrat aber gantz gram iſt.<lb/> Weg Fleiſches-Luſt! Du ſtinckeſt als ein Bock auß der<lb/> Hoͤllen! Weg Welt! Jch mag deiner verdam̃lichen Liebe<lb/> nicht. Es iſt ein wahres Wort: Wer der Welt Freund<lb/> ſeyn wil/ muß GOtt feind ſeyn. Wir aber ſind Freunde<lb/> der Braut Chriſti.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Laſts</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[22]/0022]
haben. Jhr Gluͤcke beſtehet darinne/ daß ſie mit der Braut
einerley Hoffnung und Erfuͤllung derſelbigen haben. Kom-
met die Braut zum Koͤnige. Jhre Freunde auch. Jſt
jhre Wohnung im himmliſchen Pallaſt. Die Freunde ha-
ben jhn auch zum Eigenthum. Man fuͤhret Sie zu dir.
Sie gehen in deß Koͤniges Pallaſt/ ſtehet im Texte.
Das iſt aber jhre Gemuͤts-Bewegung. Man fuͤhret
Sie mit Freud und Wonne in deß Koͤniges Pallaſt.
Das Hertze ſpringet von innen mit Freuden/ euſerlich ge-
ben alle Geberden lauter Luſt und Wonne in Tag.
⁽q⁾
Hie-
von iſt/ wo ich nicht jrre/ die gantze Erfindung von den klu-
gen Jungfrauen genommen. Dort ſind Jungfrauen wie
hie/ Freunde der Braut/ wie hie; ſie gehen der Braut
nach/ wie hier/ ſie gehen mit zum Braͤutigam/ wie hier;
ſie genuͤſſen im Himmel ewger Seligkeit/ wie hier.
Wer ein Freund der Braut Chriſti ſeyn/ und einerley
Freude der himmliſchen Hochzeit genieſſen wil/ muß eine
Jungfrau ſeyn und bleiben. Eine leibliche Jungfrau iſt ein
Goͤttliches reines Bild/ wie es von den Handen GOttes
kom̃t. Sie lebet in einer ſo heiligen Freyheit/ daß niemand
uͤber ſie/ als GOtt und ſie ſelbſt/ Recht und Gewalt hat.
Eine ſittliche Jungfrau/ das iſt ein rechter Chriſte/ glaubet
anders nicht/ als wie jhn GOtt in der Widergeburt geleh-
ret. Er iſt eine reine Lilie/ welcher Hertze GOTT offen/
der Welt verſchloſſen/ nach dem Thau der Goͤttlichen Gna-
den begierig/ deß Fleiſches Unrat aber gantz gram iſt.
Weg Fleiſches-Luſt! Du ſtinckeſt als ein Bock auß der
Hoͤllen! Weg Welt! Jch mag deiner verdam̃lichen Liebe
nicht. Es iſt ein wahres Wort: Wer der Welt Freund
ſeyn wil/ muß GOtt feind ſeyn. Wir aber ſind Freunde
der Braut Chriſti.
Laſts
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |