Hartman, Adam-Samuel: Das Lebendige Wasser. Lissa, 1684.Christliche Leich-Predigt. kein Stern in der Welt/ Es geht mir übel/ Jch bin arm und elend etc.Antwort: Mässe nicht die Göttliche Liebe nach deinem zeitli- Die Zeichen aber dieser Außgiessung der Göttlichen Liebe/ und 1. Die
Chriſtliche Leich-Predigt. kein Stern in der Welt/ Es geht mir uͤbel/ Jch bin arm uñ elend ꝛc.Antwort: Maͤſſe nicht die Goͤttliche Liebe nach deinem zeitli- Die Zeichen aber dieſer Außgieſſung der Goͤttlichen Liebe/ und 1. Die
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Chriſtliche Leich-Predigt.
kein Stern in der Welt/ Es geht mir uͤbel/ Jch bin arm uñ elend ꝛc.
Antwort: Maͤſſe nicht die Goͤttliche Liebe nach deinem zeitli-
chen Gluͤck und Wohlfahrt. Die iſt den Frommen und Gottloſen
gemein/ wie der Regen und Sonnenſchein/ Matthaͤi am 5. Capit.
Es iſt nicht Eſaus Reichthumb. Nicht Jeſebels Adel. Nicht
Goliaths Staͤrcke. Nicht Achitophels Witz. Nicht Abſolons
Schoͤnheit. Nicht Sauls Hoͤhe und Groͤſſe. Nicht des reichen
Mannes Purpur/ koͤſtliche Leinwand und volle Scheuren/ die
dich der ewigen Liebe Gottes verſichern. Das alles kan ein
Menſch haben/ und muß doch eines ſchrecklichen Urtheils gewaͤr-
tig ſeyn. Sihe du auff GOtt/ der wird dirs zeugen und ſagen/ ob
Er dich liebet? Er verbirget ſeine Liebe nicht. Er giebt den Sei-
nen ein gut Zeugnuͤß/ und mit dem Zeugnuͤß einen neuen Namen/
welchen niemand kennet/ als der ihn empfaͤhet. in der Offenbarung
Johannis am andern Capittel. Das iſt eine him̃liſche/ innerliche
Verſicherung ſeiner Liebe. Denn was wuͤrde ſonſten ſeinen Auß-
erwehlten das nuͤtzen? daß Er Sie liebt/ wenn ſie das nicht wiſſen/
noch es empfinden ſolten? Was nützets einem Blinden/ daß Er
weiß/ die Sonne ſey ein herꝛliches Geſchöpffe/ wann Er ſie nicht
ſieht? Jener Balſam/ dehn das fromme Weib zu Bethanien
hatte/ gab von ſich keinen Geruch/ bis ſie das Glaß zubrochen/ und
das koͤſtliche Narden-Waſſer auff Chriſti Haupt gegoſſen/ und ſo
mit der Liebligkeit das gantze Hauß erfuͤllet. Johannis am 12. Cap.
Alſo hat die Liebe Gottes keinen Geruch noch Geſchmack/ ſo lange
Sie verborgen iſt/ aber denn zeiget ſich ihre Krafft/ wenn Sie als
ein koͤſtlicher Balſam in unſere Hertzen außgegoſſen iſt. an die Roͤ-
mer am fünfften Cap.
Matth. 5, 45
Luc. 16.
Luc. 12.
Apoc. 2, 17.
Joh. 12.
Rom. 5.
Die Zeichen aber dieſer Außgieſſung der Goͤttlichen Liebe/ und
alſo die Verſicherung deſſen/ daß uns Gott liebet/ und kuͤſſet uns
mit dem Kuß ſeines Mundes/ ſind folgende.
Cant. 1, 1.
1. Die
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