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Hartmann, Adam Samuel: Der letzte Wille des Sohnes Gottes. Lissa, 1677.

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Christliche Leich-Predigt.

5. Wenn GOtt einen erwehlet/ so geht Er von Krafft zu
Krafft/ von einer Tugend zu der andern. Ps. 84, 7, 8. Der Gerech-
ten Pfad gläntzet/ wie ein Licht das da fortgehet und leuchtet bis
auff den vollen Tag. Prov. 4, 18.

6. Endlich: Wehn GOtt erwehlet/ so derselbe fällt/ so hebt
Jhn der HErr wieder auff/ züchtiget Jhn/ demüthiget Jhn/ be-
kehret Jhn/ und bringet Jhn wieder zum vorigen Stande/ denn
Er hat Lust zur Warheit die im Verborgenen liegt. Er lässt die
Seinigen wissen eine verborgene Weißheit. Ps. 51, 8. Er wil Jhr
Vater seyn und sie sollen seine Söhne seyn. Wenn sie eine Misse-
that thun/ wil Er sie mit Menschen-Ruthen und mit der Men-
schen-Kinder Schläge straffen/ aber seine Barmhertzigkeit soll von
Jhnen nicht entwandt werden. 2. Sam. 7. 14, 15.

Das ist die Lehre unserer Kirchen/ von der Gnaden-Wahl.
Auff diese gründen wir unsere Vermahnungen und Straff-Reden
an alle/ die nebenst der äußerlichen Bekäntnüß des Glaubens ei-
nen gottlosen Wandel führen. Höret/ ihr Sorg-lose Christen.
Wie schadet jhr eurer Seeligkeit mit un-Christlichem Leben. Jhr
nennet den Namen Christi/ betrübet aber den Geist Christi/ tret-
tet mit Füssen das Blut Christi/ machet euch unwürdig des Ver-
dienstes Christi. Das ist böse! Wer Christi ist/ den regieret der
Geist Christi/ der ist schuldig abzutretten von der Ungerechtigkeit/
2. Tim. 2.der den Namen Christi bekennet. Thut ers nicht? so ist sein Ruhm
vergeblich. Seine Ehre wird zu schanden werden/ und sein Name
verwesen/ Prov. 10, 7. seine Seele verlohren. Sanctus Sancto-
rum,
der Aller-Heiligste/ nimmt keine Bastards für Kinder an. Er
versiegelt die Fremmdlinge nicht mit dem Geiste der Kindschafft und
der Verheissung. Er gibt niemanden sein Erbe/ als dehnen die ge-
heiligt seyn. Act. 20, 32. Der Himmel ist nicht geschaffen für die
Ungerechten und Unflätigen. Die Pforte daselbst ist nicht so weit/
daß solche könten hineingehen. Da geht nicht hinein irgend ein Ge-
meines und das da Greuel thut und Lügen. Ap. 21, 27.

[Un-]
Chriſtliche Leich-Predigt.

5. Wenn GOtt einen erwehlet/ ſo geht Er von Krafft zu
Krafft/ von einer Tugend zu der andern. Pſ. 84, 7, 8. Der Gerech-
ten Pfad glaͤntzet/ wie ein Licht das da fortgehet und leuchtet bis
auff den vollen Tag. Prov. 4, 18.

6. Endlich: Wehn GOtt erwehlet/ ſo derſelbe faͤllt/ ſo hebt
Jhn der HErꝛ wieder auff/ zuͤchtiget Jhn/ demuͤthiget Jhn/ be-
kehret Jhn/ und bringet Jhn wieder zum vorigen Stande/ denn
Er hat Luſt zur Warheit die im Verborgenen liegt. Er laͤſſt die
Seinigen wiſſen eine verborgene Weißheit. Pſ. 51, 8. Er wil Jhr
Vater ſeyn und ſie ſollen ſeine Soͤhne ſeyn. Wenn ſie eine Miſſe-
that thun/ wil Er ſie mit Menſchen-Ruthen und mit der Men-
ſchen-Kinder Schlaͤge ſtraffen/ aber ſeine Barmhertzigkeit ſoll von
Jhnen nicht entwandt werden. 2. Sam. 7. 14, 15.

Das iſt die Lehre unſerer Kirchen/ von der Gnaden-Wahl.
Auff dieſe gründen wir unſere Vermahnungen und Straff-Reden
an alle/ die nebenſt der aͤußerlichen Bekaͤntnuͤß des Glaubens ei-
nen gottloſen Wandel fuͤhren. Hoͤret/ ihr Sorg-loſe Chriſten.
Wie ſchadet jhr eurer Seeligkeit mit un-Chriſtlichem Leben. Jhr
nennet den Namen Chriſti/ betruͤbet aber den Geiſt Chriſti/ tret-
tet mit Fuͤſſen das Blut Chriſti/ machet euch unwuͤrdig des Ver-
dienſtes Chriſti. Das iſt boͤſe! Wer Chriſti iſt/ den regieret der
Geiſt Chriſti/ der iſt ſchuldig abzutretten von der Ungerechtigkeit/
2. Tim. 2.der den Namen Chriſti bekennet. Thut ers nicht? ſo iſt ſein Ruhm
vergeblich. Seine Ehre wird zu ſchanden werden/ und ſein Name
verweſen/ Prov. 10, 7. ſeine Seele verlohren. Sanctus Sancto-
rum,
der Aller-Heiligſte/ nim̃t keine Baſtards fuͤr Kinder an. Er
verſiegelt die Frem̃dlinge nicht mit dem Geiſte der Kindſchafft und
der Verheiſſung. Er gibt niemanden ſein Erbe/ als dehnen die ge-
heiligt ſeyn. Act. 20, 32. Der Himmel iſt nicht geſchaffen fuͤr die
Ungerechten und Unflaͤtigen. Die Pforte daſelbſt iſt nicht ſo weit/
daß ſolche koͤnten hineingehen. Da geht nicht hinein irgend ein Ge-
meines und das da Greuel thut und Lügen. Ap. 21, 27.

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[32/0034] Chriſtliche Leich-Predigt. 5. Wenn GOtt einen erwehlet/ ſo geht Er von Krafft zu Krafft/ von einer Tugend zu der andern. Pſ. 84, 7, 8. Der Gerech- ten Pfad glaͤntzet/ wie ein Licht das da fortgehet und leuchtet bis auff den vollen Tag. Prov. 4, 18. 6. Endlich: Wehn GOtt erwehlet/ ſo derſelbe faͤllt/ ſo hebt Jhn der HErꝛ wieder auff/ zuͤchtiget Jhn/ demuͤthiget Jhn/ be- kehret Jhn/ und bringet Jhn wieder zum vorigen Stande/ denn Er hat Luſt zur Warheit die im Verborgenen liegt. Er laͤſſt die Seinigen wiſſen eine verborgene Weißheit. Pſ. 51, 8. Er wil Jhr Vater ſeyn und ſie ſollen ſeine Soͤhne ſeyn. Wenn ſie eine Miſſe- that thun/ wil Er ſie mit Menſchen-Ruthen und mit der Men- ſchen-Kinder Schlaͤge ſtraffen/ aber ſeine Barmhertzigkeit ſoll von Jhnen nicht entwandt werden. 2. Sam. 7. 14, 15. Das iſt die Lehre unſerer Kirchen/ von der Gnaden-Wahl. Auff dieſe gründen wir unſere Vermahnungen und Straff-Reden an alle/ die nebenſt der aͤußerlichen Bekaͤntnuͤß des Glaubens ei- nen gottloſen Wandel fuͤhren. Hoͤret/ ihr Sorg-loſe Chriſten. Wie ſchadet jhr eurer Seeligkeit mit un-Chriſtlichem Leben. Jhr nennet den Namen Chriſti/ betruͤbet aber den Geiſt Chriſti/ tret- tet mit Fuͤſſen das Blut Chriſti/ machet euch unwuͤrdig des Ver- dienſtes Chriſti. Das iſt boͤſe! Wer Chriſti iſt/ den regieret der Geiſt Chriſti/ der iſt ſchuldig abzutretten von der Ungerechtigkeit/ der den Namen Chriſti bekennet. Thut ers nicht? ſo iſt ſein Ruhm vergeblich. Seine Ehre wird zu ſchanden werden/ und ſein Name verweſen/ Prov. 10, 7. ſeine Seele verlohren. Sanctus Sancto- rum, der Aller-Heiligſte/ nim̃t keine Baſtards fuͤr Kinder an. Er verſiegelt die Frem̃dlinge nicht mit dem Geiſte der Kindſchafft und der Verheiſſung. Er gibt niemanden ſein Erbe/ als dehnen die ge- heiligt ſeyn. Act. 20, 32. Der Himmel iſt nicht geſchaffen fuͤr die Ungerechten und Unflaͤtigen. Die Pforte daſelbſt iſt nicht ſo weit/ daß ſolche koͤnten hineingehen. Da geht nicht hinein irgend ein Ge- meines und das da Greuel thut und Lügen. Ap. 21, 27. 2. Tim. 2. Un-

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Zitationshilfe: Hartmann, Adam Samuel: Der letzte Wille des Sohnes Gottes. Lissa, 1677, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354523/34>, abgerufen am 28.11.2024.