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Hartmann, Adam Samuel: Der letzte Wille des Sohnes Gottes. Lissa, 1677.

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Christliche Leich-Predigt.
Rom. 8, 34.Denn/ Wer wil die Außerwehlten GOttes beschuldigen? -- -- --
Wer wil verdammen? (fragt Paulus Rom. 8.) Christus ist hier
der gestorben ist/ ja vielmehr der auch aufferwecket ist/ Welcher
ist zur Rechten GOttes/ und vertritt uns. Kennt ihr die Stim-
me Jacobs? Denn Christus ist eingegangen in den Himmel selbst/
Hebr. 9, 24.nun zu erscheinen für dem Angesichte GOttes für uns/ daher Er
auch seelig machen kan immerdar/ (nb. immerdar/ bis ans En-
Hebr. 7, 25.de der Welt;) die durch Jhn zu GOtt kommen/ und lebet im-
merdar und bittet für Sie.

Jhr Gläubigen GOttes! dieses ist euere Ehre und Ansehen
bey Christo; Dieses euer ewiger Trost; auff den lässts sich wohl
sterben! Denn so niemand für mich bittet; hab ich genug daß
JESUS bittet.

Das allein hat die Seele und das Hertz unser HochEdlen
in GOtt seeligen Matron vergnüget. Das war die Ursach/ war-
umb Sie Jhr diesen Leich-Text erwehlet. Sie war eine grosse
und andächtige Anbetherin GOttes/ doch war Sie dabey allezeit
in einer heiligen Furcht. Jch soll (dachte Sie) bethen? Ach Jch wil
gerne ohn unterlaß bethen! Doch tröst Jch mich deß am meisten/
daß JEsus für mich gebethet und noch bethet. Jch habe einen Für-
1. Joh. 2, 1.sprecher bey Gott JEsum Christum der gerecht ist. Das ist Eins.

Wir mercken fürs Ander hier im Tx.

D. 2. Der wahren Christen und rechtschaffenen Gläubigen
Glückseeligkeit/ die Sie bey Christo haben. Sie sollen bey
Christo seyn. Tx. Daß auch die bey mir seyn; verstehe in
dem Himmel/ in dem ewigen Leben.
Jn ihres HErren Freu-
de/ in sein[e]s Vatters Hause/ da viel Wohnungen seyn. Des ver-
Joh. 12, 26.
Joh. 14, 3.
1. Thess. 4.
v.
17.
sichert Er sie unterschiedlich. Wo Jch bin/ da soll mein Die-
ner auch seyn. Jch wil wieder kommen/ und Euch zu mir
mir nehmen/ auff daß Jhr seyd wo Jch bin.
Und Paulus sagt:
Wir werden bey Jhm seyn allezeit. Uber diese Glückseeligkeit

weiß

Chriſtliche Leich-Predigt.
Rom. 8, 34.Denn/ Wer wil die Außerwehlten GOttes beſchuldigen? ‒‒ ‒‒ ‒‒
Wer wil verdammen? (fragt Paulus Rom. 8.) Chriſtus iſt hier
der geſtorben iſt/ ja vielmehr der auch aufferwecket iſt/ Welcher
iſt zur Rechten GOttes/ und vertritt uns. Keñt ihr die Stim-
me Jacobs? Deñ Chriſtus iſt eingegangen in den Himmel ſelbſt/
Hebr. 9, 24.nun zu erſcheinen für dem Angeſichte GOttes fuͤr uns/ daher Er
auch ſeelig machen kan immerdar/ (nb. immerdar/ bis ans En-
Hebr. 7, 25.de der Welt;) die durch Jhn zu GOtt kommen/ und lebet im-
merdar und bittet fuͤr Sie.

Jhr Glaͤubigen GOttes! dieſes iſt euere Ehre und Anſehen
bey Chriſto; Dieſes euer ewiger Troſt; auff den laͤſſts ſich wohl
ſterben! Denn ſo niemand fuͤr mich bittet; hab ich genug daß
JESUS bittet.

Das allein hat die Seele und das Hertz unſer HochEdlen
in GOtt ſeeligen Matron vergnüget. Das war die Urſach/ war-
umb Sie Jhr dieſen Leich-Text erwehlet. Sie war eine groſſe
und andaͤchtige Anbetherin GOttes/ doch war Sie dabey allezeit
in einer heiligen Furcht. Jch ſoll (dachte Sie) bethen? Ach Jch wil
gerne ohn unterlaß bethen! Doch tröſt Jch mich deß am meiſten/
daß JEſus fuͤr mich gebethet und noch bethet. Jch habe einen Fuͤr-
1. Joh. 2, 1.ſprecher bey Gott JEſum Chriſtum der gerecht iſt. Das iſt Eins.

Wir mercken fuͤrs Ander hier im Tx.

Δ. 2. Der wahren Chriſten und rechtſchaffenen Glaͤubigen
Gluͤckſeeligkeit/ die Sie bey Chriſto haben. Sie ſollen bey
Chriſto ſeyn. Tx. Daß auch die bey mir ſeyn; verſtehe in
dem Himmel/ in dem ewigen Leben.
Jn ihres HErren Freu-
de/ in ſein[e]s Vatters Hauſe/ da viel Wohnungen ſeyn. Des ver-
Joh. 12, 26.
Joh. 14, 3.
1. Theſſ. 4.
v.
17.
ſichert Er ſie unterſchiedlich. Wo Jch bin/ da ſoll mein Die-
ner auch ſeyn. Jch wil wieder kommen/ und Euch zu mir
mir nehmen/ auff daß Jhr ſeyd wo Jch bin.
Und Paulus ſagt:
Wir werden bey Jhm ſeyn allezeit. Uber dieſe Gluͤckſeeligkeit

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[14/0016] Chriſtliche Leich-Predigt. Denn/ Wer wil die Außerwehlten GOttes beſchuldigen? ‒‒ ‒‒ ‒‒ Wer wil verdammen? (fragt Paulus Rom. 8.) Chriſtus iſt hier der geſtorben iſt/ ja vielmehr der auch aufferwecket iſt/ Welcher iſt zur Rechten GOttes/ und vertritt uns. Keñt ihr die Stim- me Jacobs? Deñ Chriſtus iſt eingegangen in den Himmel ſelbſt/ nun zu erſcheinen für dem Angeſichte GOttes fuͤr uns/ daher Er auch ſeelig machen kan immerdar/ (nb. immerdar/ bis ans En- de der Welt;) die durch Jhn zu GOtt kommen/ und lebet im- merdar und bittet fuͤr Sie. Rom. 8, 34. Hebr. 9, 24. Hebr. 7, 25. Jhr Glaͤubigen GOttes! dieſes iſt euere Ehre und Anſehen bey Chriſto; Dieſes euer ewiger Troſt; auff den laͤſſts ſich wohl ſterben! Denn ſo niemand fuͤr mich bittet; hab ich genug daß JESUS bittet. Das allein hat die Seele und das Hertz unſer HochEdlen in GOtt ſeeligen Matron vergnüget. Das war die Urſach/ war- umb Sie Jhr dieſen Leich-Text erwehlet. Sie war eine groſſe und andaͤchtige Anbetherin GOttes/ doch war Sie dabey allezeit in einer heiligen Furcht. Jch ſoll (dachte Sie) bethen? Ach Jch wil gerne ohn unterlaß bethen! Doch tröſt Jch mich deß am meiſten/ daß JEſus fuͤr mich gebethet und noch bethet. Jch habe einen Fuͤr- ſprecher bey Gott JEſum Chriſtum der gerecht iſt. Das iſt Eins. 1. Joh. 2, 1. Wir mercken fuͤrs Ander hier im Tx. Δ. 2. Der wahren Chriſten und rechtſchaffenen Glaͤubigen Gluͤckſeeligkeit/ die Sie bey Chriſto haben. Sie ſollen bey Chriſto ſeyn. Tx. Daß auch die bey mir ſeyn; verſtehe in dem Himmel/ in dem ewigen Leben. Jn ihres HErren Freu- de/ in ſeines Vatters Hauſe/ da viel Wohnungen ſeyn. Des ver- ſichert Er ſie unterſchiedlich. Wo Jch bin/ da ſoll mein Die- ner auch ſeyn. Jch wil wieder kommen/ und Euch zu mir mir nehmen/ auff daß Jhr ſeyd wo Jch bin. Und Paulus ſagt: Wir werden bey Jhm ſeyn allezeit. Uber dieſe Gluͤckſeeligkeit weiß Joh. 12, 26. Joh. 14, 3. 1. Theſſ. 4. v. 17.

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Zitationshilfe: Hartmann, Adam Samuel: Der letzte Wille des Sohnes Gottes. Lissa, 1677, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354523/16>, abgerufen am 27.11.2024.