Hartmann, Adam Samuel: Der letzte Wille des Sohnes Gottes. Lissa, 1677.Christliche Leich-Predigt. seiner Ordnung betrachten: Er ist das letzte Gebeth oder der letzteWille des HErrn JEsu Christi/ (oder doch ein theil desselben.) Wir müssen andächtig erwegen Desselben I. Jnnhalt und Materie: Tx: Vater/ Jch wil/ daß/ wo Jch bin/ auch die bey mir seyn/ die du mir gegeben hast. II. Zweck und Ziel: Tx: Daß Sie meine Herrlig- keit sehen/ die Du mir gegeben hast. III. Krafft und Grund/ oder Nachdruck: Tx: Denn du hast mich geliebet/ ehe denn die Welt gegrün- det ward. Ad I. Ebr. 1, 6.Traun es muß was besonders seyn/ wenn Der bethet/ den Die Bitte ist gerichtet zu GOTT. I. Dem giebt Christus erstlich den allerlieblichsten und Und
Chriſtliche Leich-Predigt. ſeiner Ordnung betrachten: Er iſt das letzte Gebeth oder der letzteWille des HErꝛn JEſu Chriſti/ (oder doch ein theil deſſelben.) Wir müſſen andaͤchtig erwegen Deſſelben I. Jñhalt und Materie: Tx: Vater/ Jch wil/ daß/ wo Jch bin/ auch die bey mir ſeyn/ die du mir gegeben haſt. II. Zweck und Ziel: Tx: Daß Sie meine Herrlig- keit ſehen/ die Du mir gegeben haſt. III. Krafft und Grund/ oder Nachdruck: Tx: Deñ du haſt mich geliebet/ ehe denn die Welt gegruͤn- det ward. Ad I. Ebr. 1, 6.Traun es muß was beſonders ſeyn/ wenn Der bethet/ den Die Bitte iſt gerichtet zu GOTT. I. Dem giebt Chriſtus erſtlich den allerlieblichſten und Und
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Chriſtliche Leich-Predigt.
ſeiner Ordnung betrachten: Er iſt das letzte Gebeth oder der letzte
Wille des HErꝛn JEſu Chriſti/ (oder doch ein theil deſſelben.)
Wir müſſen andaͤchtig erwegen Deſſelben
I. Jñhalt und Materie: Tx: Vater/ Jch wil/ daß/
wo Jch bin/ auch die bey mir ſeyn/ die du mir gegeben haſt.
II. Zweck und Ziel: Tx: Daß Sie meine Herrlig-
keit ſehen/ die Du mir gegeben haſt.
III. Krafft und Grund/ oder Nachdruck:
Tx: Deñ du haſt mich geliebet/ ehe denn die Welt gegruͤn-
det ward.
Ad I.
Traun es muß was beſonders ſeyn/ wenn Der bethet/ den
alle Creatur anbethet. Da Jhn GOtt als ſeinen Erſt-
gebohrnen in die Welt einführete/ ſprach Er: Es ſollen
Jhn alle Engel Gottes anbethen. Hie bethet Er ſelbſt. Der
Leich-Text iſt ein ſtuͤck ſeines Gebeths/ und faſt ſeine letzte Bitte/
geſetzt (in formâ Teſtamenti,) in der Form des letzten Willens.
Wir haben bey ſolcher Beſchaffenheit ſeiner letzten Bitte/ zu be-
trachten Erſtlich derſelben Jñhalt und Materie, Tx. Vater/
Jch wil/ daß/ wo Jch bin/ auch die bey mir ſeyn/ die Du mir
gegeben haſt.
Ebr. 1, 6.
Die Bitte iſt gerichtet zu GOTT.
I. Dem giebt Chriſtus erſtlich den allerlieblichſten und
troͤſtlichſten Nahmen: Vater. Diß iſt das fünffte mahl in dieſem
Gebeht/ daß Er Jhn ſo nennet. Jm folgenden Verß wird Er
Jhn noch einmahl ſo nennen. Kurtz zuvor ſagte Er Heiliger Va-
ter; kurtz hernach: gerechter Vater/ allezeit aber Vater. Hie-
mit begreifft Er alles/ was immer von ſeiner Guͤte/ Gnade/
Barmhertzigkeit/ Treue und Warheit geſaget werden kan.
Und
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Zitationshilfe: | Hartmann, Adam Samuel: Der letzte Wille des Sohnes Gottes. Lissa, 1677, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354523/10>, abgerufen am 03.03.2025. |