Hübener, George: Epitaphium Zieglerianum Oder Zieglerisches Grab- und EhrenGedächtnüs. Tauchritz, 1666.Personalia. der wird mir wenig dismahl mehr helffen/ Mein Herr Jesusist der beste Leibes-und SeelenArtzt/ der/ der wirds am Be- sten mit mir schaffen/ mit dem wil ich mich bekant machen/ und ob Jch gleich allererst vor vier Wochen bin seine Tisch- gästin gewesen/ so verlanget mich doch schon hertzlich wieder nach Jhm/ das Abendmahl mit Jhm zu halten/ und mich mit Jhm hart und fest zu verbinden. Weiter sprach Sie: Ach ich habe für mir eine schwere 5. Des lieben Creutzes und Kranckheit geduldi- sein
Perſonalia. der wird mir wenig dismahl mehr helffen/ Mein Herr Jeſusiſt der beſte Leibes-und SeelenArtzt/ der/ der wirds am Be- ſten mit mir ſchaffen/ mit dem wil ich mich bekant machen/ und ob Jch gleich allererſt vor vier Wochen bin ſeine Tiſch- gaͤſtin geweſen/ ſo verlanget mich doch ſchon hertzlich wieder nach Jhm/ das Abendmahl mit Jhm zu halten/ und mich mit Jhm hart und feſt zu verbinden. Weiter ſprach Sie: Ach ich habe fuͤr mir eine ſchwere 5. Des lieben Creutzes und Kranckheit geduldi- ſein
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Perſonalia.
der wird mir wenig dismahl mehr helffen/ Mein Herr Jeſus
iſt der beſte Leibes-und SeelenArtzt/ der/ der wirds am Be-
ſten mit mir ſchaffen/ mit dem wil ich mich bekant machen/
und ob Jch gleich allererſt vor vier Wochen bin ſeine Tiſch-
gaͤſtin geweſen/ ſo verlanget mich doch ſchon hertzlich wieder
nach Jhm/ das Abendmahl mit Jhm zu halten/ und mich
mit Jhm hart und feſt zu verbinden.
Weiter ſprach Sie: Ach ich habe fuͤr mir eine ſchwere
Reiß/ zu meinem Herrn Jeſu ins him̃liſche Paradeiß/ dazu
gehoͤret ein guter Reiß-und Zehrpfennig; Dieſen Zehrpfen-
nig/ ſagte die ſel. Frau wieder mich (weil denſelben Euch der
Herr Jeſus vertrauet hat/) ſolt Jhr mir Morgen zu fruͤhe
uͤberliefern und mittheilen! Ach weñ doch der liebe Morgen
bald da waͤre! Solches waren ſelbigen Abend/ als den 29. Ju-
lii, Jhre ſehnliche Seuftzer/ und hertzliches Wuͤnſchen; Dar-
umb auch den 30. hujus, da der Tag anbrach/ mit hertzli-
cher Danckſagung (daß Sie der liebe Gott dieſen ſeligen
Tag erleben laſſen) zu dieſem heiligen Wercke geſchritten/
Jhre Beichte mit groſſer Andacht abgeleget/ und nach em-
pfangener Abſolution, wie auch wuͤrdiger Genieſſung des
heiligen Abendmals/ mit freudiger Stimme/ Jhr danckba-
res Hertz gegen Gott an Tag gegeben/ und geſungen: Nun
lob mein Seelden Herren/ etc.
5. Des lieben Creutzes und Kranckheit geduldi-
ge Uberwindung. Unſere ſelige Frau Zieglerin/ weil Sie
eine rechte Rahel/ und mit derſelben gar wohl zu verglei-
chen/ qvoad ætatem, formoſitatem & affabiliratem ſo muß
Sie auch derſelben gleich und aͤhnlich werden/ qvoad dolo-
ris partûs copioſitatem, denn nach dem Sie der liebe Gott
zum 10. mahl in Jhrem Eheſtande geſegnet/ und die Ge-
burtsſtunde antrat/ da erfuͤllete der liebe Gott auch an Jhr
ſein
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