Hübener, George: Epitaphium Zieglerianum Oder Zieglerisches Grab- und EhrenGedächtnüs. Tauchritz, 1666.Christliche Leich-Predigt. massen unser seligen Frau Zieglerin dergleichen wiederfah-ren! Darnach hat Gott der Herr auch nicht allein einem iedern Menschen verordnet: 2. Den gewissen Creutz-Lauff. Da abermahl ein 3. Den gewissen Ammts-Lauff. Da hat Er den einen3. mit E
Chriſtliche Leich-Predigt. maſſen unſer ſeligen Frau Zieglerin dergleichen wiederfah-ren! Darnach hat Gott der Herr auch nicht allein einem iedern Menſchen verordnet: 2. Den gewiſſen Creutz-Lauff. Da abermahl ein 3. Den gewiſſen Am̃ts-Lauff. Da hat Er den einen3. mit E
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0033" n="[33]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leich-Predigt.</hi></fw><lb/> maſſen unſer ſeligen Frau Zieglerin dergleichen wiederfah-<lb/> ren<hi rendition="#i">!</hi> Darnach hat Gott der Herr auch nicht allein einem<lb/> iedern Menſchen verordnet:</p><lb/> <p>2. <hi rendition="#fr">Den gewiſſen Creutz-Lauff.</hi> Da abermahl ein<lb/> ieglicher ſein gewis Creutz-<hi rendition="#aq">Stadium</hi> hat/ wie lang/ und wie<lb/> viel Er leiden ſoll. Mancher hat gar ein kurtzes <hi rendition="#aq">Stadium,</hi><lb/> daß Er ſich nicht darff lange martern und qvaͤlen. Ein an-<lb/> der hat gar ein langes muͤhſeliges Creutz/ daß er lange muß<lb/> am Creutzkarren ziehen; Doch wie geſagt/ wie es der liebe<lb/> Gott einem iedern aufleget und beſtellet/ ſo muß ers tra-<lb/> gen und ausſtehen. Der iſt der rechte CreutzHerr/ welcher<lb/> es uns zuſchicket; wie hiervon David im 68. Pſalm redet:<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pſal. 68.<lb/> v.</hi> 20.</hi></note><lb/> Gott legt uns eine Laſt auf/ aber Er hilfft uns auch. Von<lb/> Jhm koͤm̃t Gluͤck und Ungluͤck/ Leben und Tod/ <hi rendition="#aq">Sir.</hi> 11. Wel-<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Sir.</hi> 11, 14.</hi></note><lb/> ches denn auch <hi rendition="#aq">S. Paulus</hi> wohl erkennet/ derowegen er ſich<lb/> gar gern zu frieden gegeben/ und ſich getroͤſtet/ weil die Zeit<lb/> ſeines Abſchiedes verhanden/ ſo muͤſſe es Gottes Wille und<lb/> Wohlgefallen ſeyn/ daß Er ſeinen Lebens und Creutz-Lauff<lb/> vollenden ſolle/ ſonſt wuͤrde Jhm <hi rendition="#aq">Nero</hi> wohl kein Haͤrlein<lb/> kruͤmmen koͤnnen. Darumb ſpricht auch Paulus: Jch habe<lb/> den Lauff vollendet! Sondern es hat auch Gott einem ie-<lb/> den Menſchen zugeordnet:</p><lb/> <p>3. <hi rendition="#fr">Den gewiſſen Am̃ts-Lauff.</hi> Da hat Er den einen<note place="right"><hi rendition="#i">3.</hi></note><lb/> geſetzet in den Kirchen-Schrancken/ daß Er darinnen getroſt<lb/> lauffen/ den Weg Gottes recht lehren/ und ein getreuer<lb/> Haushalter uͤber die goͤttlichen Geheimnuͤſſe ſeyn ſoll/<lb/> 1. Cor. 4. Den andern hat Er geſetzt in den Regiments-<note place="right"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 4, 1</hi></note><lb/> Schrancken/ daß er ſol recht richten/ und die Perſon nicht<lb/> anſehen/ 2. <hi rendition="#aq">Chron.</hi> 19. ſondern das Gute ſchuͤtzen und be-<note place="right">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Chron.<lb/> 19. v. 7<lb/> Rom.</hi> 13, <gap reason="lost" unit="chars" quantity="1"/></hi></note><lb/> foͤrdern/ hergegen das Boͤſe ſtraffen und abſchaffen/ <hi rendition="#aq">Rom.</hi><lb/> 13. Den dritten hat Er geſetzt in den HausSchrancken/ dar-<lb/> innen er muß manche ſaure Schritte und Tritte thun/ da-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E</fw><fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[33]/0033]
Chriſtliche Leich-Predigt.
maſſen unſer ſeligen Frau Zieglerin dergleichen wiederfah-
ren! Darnach hat Gott der Herr auch nicht allein einem
iedern Menſchen verordnet:
2. Den gewiſſen Creutz-Lauff. Da abermahl ein
ieglicher ſein gewis Creutz-Stadium hat/ wie lang/ und wie
viel Er leiden ſoll. Mancher hat gar ein kurtzes Stadium,
daß Er ſich nicht darff lange martern und qvaͤlen. Ein an-
der hat gar ein langes muͤhſeliges Creutz/ daß er lange muß
am Creutzkarren ziehen; Doch wie geſagt/ wie es der liebe
Gott einem iedern aufleget und beſtellet/ ſo muß ers tra-
gen und ausſtehen. Der iſt der rechte CreutzHerr/ welcher
es uns zuſchicket; wie hiervon David im 68. Pſalm redet:
Gott legt uns eine Laſt auf/ aber Er hilfft uns auch. Von
Jhm koͤm̃t Gluͤck und Ungluͤck/ Leben und Tod/ Sir. 11. Wel-
ches denn auch S. Paulus wohl erkennet/ derowegen er ſich
gar gern zu frieden gegeben/ und ſich getroͤſtet/ weil die Zeit
ſeines Abſchiedes verhanden/ ſo muͤſſe es Gottes Wille und
Wohlgefallen ſeyn/ daß Er ſeinen Lebens und Creutz-Lauff
vollenden ſolle/ ſonſt wuͤrde Jhm Nero wohl kein Haͤrlein
kruͤmmen koͤnnen. Darumb ſpricht auch Paulus: Jch habe
den Lauff vollendet! Sondern es hat auch Gott einem ie-
den Menſchen zugeordnet:
Pſal. 68.
v. 20.
Sir. 11, 14.
3. Den gewiſſen Am̃ts-Lauff. Da hat Er den einen
geſetzet in den Kirchen-Schrancken/ daß Er darinnen getroſt
lauffen/ den Weg Gottes recht lehren/ und ein getreuer
Haushalter uͤber die goͤttlichen Geheimnuͤſſe ſeyn ſoll/
1. Cor. 4. Den andern hat Er geſetzt in den Regiments-
Schrancken/ daß er ſol recht richten/ und die Perſon nicht
anſehen/ 2. Chron. 19. ſondern das Gute ſchuͤtzen und be-
foͤrdern/ hergegen das Boͤſe ſtraffen und abſchaffen/ Rom.
13. Den dritten hat Er geſetzt in den HausSchrancken/ dar-
innen er muß manche ſaure Schritte und Tritte thun/ da-
mit
3.
1. Cor. 4, 1
2. Chron.
19. v. 7
Rom. 13, _
E
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |