Güssau, Carol Friedrich: Geistliche Schiff-Fahrt der gläubigen Kinder Gottes/ auß den worten S. Pauli. Oels, 1659.Adelicher Lebenslauff. nacher Lignitz gereiset/ umb daselbst den Her-ren Physicum ordinarium selbiger Stadt/ Tit. Herr D. Kergerum zu consuliren, und etwas von Medicamenten/ nach dessen gutt befinden/ mit zu Hause zu nehmen. Und diß ist gesche- hen Anno 1658 den 14 Januar. Sie ist aber auf solcher Reise noch viel kräncker und schwä- cher/ und gar zu bette geworffen worden/ also daß Sie zur Lignitz bleiben/ und der ordentli- chen Cur abwarten müssen. Ob nun gleich wohlgedachter Herr Medicus seinen möglichen fleiß gethan/ und alle dienstliche Mittel adhi- biret, die auch die Seelige Fraw fleissig und willig gebrauchet; So haben sie doch zu wie- derbringung völliger Gesundheit nicht fruch- ten wollen. Denn ob zwar das Lungen-Fie- ber/ und andere Beschwerungen etlicher mas- sen nachgelassen/ daß Sie nicht alleine/ nicht stets lagerhafft seyn dürffen/ sondern auch auf einrathen des Herren Medici (der jhr von Me- dicamenten weiter nichts verordnen wollen/ Sie nur an die frischen Kräuter gewiesen/) von Liegnitz zurück/ auff jhr Gutt Dähmbe/ reisen können/ so hat es doch keinen bestand mit jhr gehabt: Sintemahl sie sich den 1. Ju- nii
Adelicher Lebenslauff. nacher Lignitz gereiſet/ umb daſelbſt den Her-ren Phyſicum ordinarium ſelbiger Stadt/ Tit. Herr D. Kergerum zu conſuliren, und etwas von Medicamenten/ nach deſſen gutt befinden/ mit zu Hauſe zu nehmen. Und diß iſt geſche- hen Anno 1658 den 14 Januar. Sie iſt aber auf ſolcher Reiſe noch viel kraͤncker und ſchwaͤ- cher/ und gar zu bette geworffen worden/ alſo daß Sie zur Lignitz bleiben/ und der ordentli- chen Cur abwarten muͤſſen. Ob nun gleich wohlgedachter Herr Medicus ſeinen moͤglichen fleiß gethan/ und alle dienſtliche Mittel adhi- biret, die auch die Seelige Fraw fleiſſig und willig gebrauchet; So haben ſie doch zu wie- derbringung voͤlliger Geſundheit nicht fruch- ten wollen. Denn ob zwar das Lungen-Fie- ber/ und andere Beſchwerungen etlicher maſ- ſen nachgelaſſen/ daß Sie nicht alleine/ nicht ſtets lagerhafft ſeyn duͤrffen/ ſondern auch auf einrathen des Herren Medici (der jhr von Me- dicamenten weiter nichts verordnen wollen/ Sie nur an die friſchen Kraͤuter gewieſen/) von Liegnitz zuruͤck/ auff jhr Gutt Daͤhmbe/ reiſen koͤnnen/ ſo hat es doch keinen beſtand mit jhr gehabt: Sintemahl ſie ſich den 1. Ju- nii
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Adelicher Lebenslauff.
nacher Lignitz gereiſet/ umb daſelbſt den Her-
ren Phyſicum ordinarium ſelbiger Stadt/ Tit.
Herr D. Kergerum zu conſuliren, und etwas
von Medicamenten/ nach deſſen gutt befinden/
mit zu Hauſe zu nehmen. Und diß iſt geſche-
hen Anno 1658 den 14 Januar. Sie iſt aber
auf ſolcher Reiſe noch viel kraͤncker und ſchwaͤ-
cher/ und gar zu bette geworffen worden/ alſo
daß Sie zur Lignitz bleiben/ und der ordentli-
chen Cur abwarten muͤſſen. Ob nun gleich
wohlgedachter Herr Medicus ſeinen moͤglichen
fleiß gethan/ und alle dienſtliche Mittel adhi-
biret, die auch die Seelige Fraw fleiſſig und
willig gebrauchet; So haben ſie doch zu wie-
derbringung voͤlliger Geſundheit nicht fruch-
ten wollen. Denn ob zwar das Lungen-Fie-
ber/ und andere Beſchwerungen etlicher maſ-
ſen nachgelaſſen/ daß Sie nicht alleine/ nicht
ſtets lagerhafft ſeyn duͤrffen/ ſondern auch auf
einrathen des Herren Medici (der jhr von Me-
dicamenten weiter nichts verordnen wollen/
Sie nur an die friſchen Kraͤuter gewieſen/)
von Liegnitz zuruͤck/ auff jhr Gutt Daͤhmbe/
reiſen koͤnnen/ ſo hat es doch keinen beſtand
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Zitationshilfe: | Güssau, Carol Friedrich: Geistliche Schiff-Fahrt der gläubigen Kinder Gottes/ auß den worten S. Pauli. Oels, 1659, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354516/63>, abgerufen am 17.02.2025. |