Güssau, Carol Friedrich: Geistliche Schiff-Fahrt der gläubigen Kinder Gottes/ auß den worten S. Pauli. Oels, 1659.Adelicher Lebenslauff. von Jugend auf zwiefach geadelt/ jhrem dop-pelten Adel nach sich zuverhalten/ und so wohl für Gott/ alß für den Menschen: So wohl an der Seele/ alß am Leibe: So wohl dort Ewig/ alß hier Zeitlich/ recht Adelich leben ler- nete. Diese fleissige auffsicht/ welche unsere See- euch
Adelicher Lebenslauff. von Jugend auf zwiefach geadelt/ jhrem dop-pelten Adel nach ſich zuverhalten/ und ſo wohl fuͤr Gott/ alß fuͤr den Menſchen: So wohl an der Seele/ alß am Leibe: So wohl dort Ewig/ alß hier Zeitlich/ recht Adelich leben ler- nete. Dieſe fleiſſige auffſicht/ welche unſere See- euch
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Adelicher Lebenslauff.
von Jugend auf zwiefach geadelt/ jhrem dop-
pelten Adel nach ſich zuverhalten/ und ſo wohl
fuͤr Gott/ alß fuͤr den Menſchen: So wohl
an der Seele/ alß am Leibe: So wohl dort
Ewig/ alß hier Zeitlich/ recht Adelich leben ler-
nete.
Dieſe fleiſſige auffſicht/ welche unſere See-
lige Fraw Uchtritzin/ jhrer lieben Fraw Pflege-
Mutter niemahls gnugſam nachzuruͤhmen/
und die Zeit jhres Lebens uͤber/ hertzlich zuver-
dancken wiſſen/ hat auch jhren Zweck wohl
erreichet/ und iſt der Seeligen Frawen worden
Fons & radix omnis honeſtatis, ein Brunn
und Wurtzel aller ſchoͤnen Ehrbarkeit: Die
jhr hernach neben der wahren Gottſeeligkeit
und Froͤmmigkeit zu den Augen herauß ge-
leuchtet hat/ und da von Sie die Zeit jhres Le-
benn nicht ablaſſen koͤnnen: biß daß mein Ende
koͤmbt/ wil ich nicht weichen von meiner Froͤm-
migkeit; Hieß es mit jhr. Als Sie Anno
1639 wieder zu jhrer Fraw Mutter kommen
hat ſelbte auß recht Muͤtterlicher Trewe und
ſorgfalt ſolche Chriſt-Adeliche Zucht ſo ruͤhm-
lich fortgeſetzet/ daß die Seelige Fraw 14 tage
vor jhrem ende Sie alſo angeredet: Liebe Fraw
Mutter ſeyd zu 1000 mahlen geſegnet/ ich ſage
euch
Plutarch.
Hiob. 17, 5.
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