Gosky, Esaias: Ehren-Trost und Lebens-Baum. Oels, 1659.Ehren-Trost- und Lebens-Baum. Eine Gescheidigkeit oder Geschwindigkeit der euserlichenund innerlichen Sinne/ oder ein instinctus und Trieb jhnen von der Natur eingepflantzet. Gar lieblich wehre auch unter diesem grünen Baum Dieses alles würden lustige Discurse geben/ solche weil
Ehren-Troſt- und Lebens-Baum. Eine Geſcheidigkeit oder Geſchwindigkeit der euſerlichenund innerlichen Sinne/ oder ein inſtinctus und Trieb jhnen von der Natur eingepflantzet. Gar lieblich wehre auch unter dieſem gruͤnen Baum Dieſes alles wuͤrden luſtige Diſcurſe geben/ ſolche weil
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Ehren-Troſt- und Lebens-Baum.
Eine Geſcheidigkeit oder Geſchwindigkeit der euſerlichen
und innerlichen Sinne/ oder ein inſtinctus und Trieb
jhnen von der Natur eingepflantzet.
Gar lieblich wehre auch unter dieſem gruͤnen Baum
weitleufftig anzuhoͤren/ und lieſſe ſich hievon diſcuriren,
als es das woͤrtlein Seele zum anfang mit ſich braͤchte:
An anima ex traduce? Ob der Menſch/ beydes nach
dem Leibe und nach der Seelen zugleich von den El-
tern herkomme? Welches zubehaubten wehre mit einem
Ja. Denn weñ Hiob ſaget; Der Menſch vom Weibe
gebohren/ lebet eine kurtze Zeit/ und iſt voll Unruhe. So
ſpricht er ja nicht/ daß der Menſch nach dem Leibe allei-
ne vom Weibe gebohren/ ſondern vom gantzen Men-
ſchen bekennet ers/ daß Er herkomme vom Weibe. De-
rowegen/ wie GOTT der HERR da Er die Hevam
erſchaffen/ gantz aus Adam erſchuff mit Leib und der See-
le: Eben alſo geſchiehet es auch/ das aus dem gantzen
Menſchen herkomme der gantze Menſch/ nach dem Lei-
be und nach der Seelen/ wie ein Licht vom Lichte wird
angezuͤndet/ und dieß meinet die Heilige Schrifft/ wenn
der Ertzvater Jacob/ Gen. 46. ſpricht/ daß er mit 70
Seelen in Egypten kommen ſey/ die aus ſeinen Lenden
waren kommen/ da denn nicht dunckel/ ſondern klar ge-
nug angedeutet wird/ das auch des Menſchen Seele her-
komme von Eltern.
Hiob. XIV.
v. 1, 2.
Gen. II. v.
21, 22.
Gen. XLVI
Dieſes alles wuͤrden luſtige Diſcurſe geben/ ſolche
weitleufftiger zu beſchreiben und anzuhoͤren/ meinete ich/
wuͤrde die Zeit nicht zu lang fallen; Alleine es iſt mir auff-
getragen/ die verleſene Davidiſche worte zuerklaͤren/
worauß ich einen Ehren-Troſt- und Lebens-Baum
zuſetzen mir vorgenommen/ zu dieſem komme ich/ und
weil
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Zitationshilfe: | Gosky, Esaias: Ehren-Trost und Lebens-Baum. Oels, 1659, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354515/14>, abgerufen am 16.02.2025. |