Schweinitz, George Herman von: Eröffneter Schauplatz Des Menschlichen Lebens/ in der Abdanckungs-Handlung. Zittau, 1671.Abdanckung. Ja er unterstehet sich theils aus den Geschichten/theils aus nicht unscheinbahren Gründen/ so aus der Sitten-Lehre/ als aus dem Trieb der Natur ge- nommen/ zu erweisen/ daß in einem das Weibliche Geschlechte/ das männliche übertreffe/ und daß die Ehliche Liebe bey dem Tugendhafften Frauen-Zim- mer stärcker wäre auf ihrer/ als auf der Männer- Seiten. Die Geschichte führet Er an/ aus den Grichischen und Römischen Historien: Er zeiget uns in GrichenLand; die Asche der Evadne, welche sich auf dem Scheiter-Hauffen mit dem Cörper ihres Ehgattens verbrennen ließ. Das Gewebe/ in wel- chem sich Penelopens Treu ihrem Ulysses unverletzt erhielt. Die Schale/ in welcher Camme tranck den Todt und die Rache. Und ein ander Gefäße/ in welchem die Artemise zu sich nahm/ die Asche ihres Mausole. Er läst uns sehen zu Rom: die feurigen Kohlen/ welche die Porcie verschlung. Den ent- blößten Dolch und Hertzhaftes Gesichte der Arrie, mit welchem sie ihrem zaghaften Petus ein Hertze machte/ und ihren Ruhm verewigte. Die Lancet- te, welche der Pauline ihre Adern öffnete/ umb mit ihrem Seneca zu sterben. Ob nun gleich dieses an- gefüh- no 1643. gedruckt/ und Anno 1645. wieder aufgeleget
worden. Item: Ein Buch in qvarto, de la mode- stie. Ou de la Bienseance Chrestienne, Anno 1656. gedruckt; und andere Sachen mehr/ worinnen Er seine Beredsamkeit und Verstand gnugsam an Tag ge- geben. Abdanckung. Ja er unterſtehet ſich theils aus den Geſchichten/theils aus nicht unſcheinbahren Gruͤnden/ ſo aus der Sitten-Lehre/ als aus dem Trieb der Natur ge- nommen/ zu erweiſen/ daß in einem das Weibliche Geſchlechte/ das maͤnnliche uͤbertreffe/ und daß die Ehliche Liebe bey dem Tugendhafften Frauen-Zim- mer ſtaͤrcker waͤre auf ihrer/ als auf der Maͤnner- Seiten. Die Geſchichte fuͤhret Er an/ aus den Grichiſchen und Roͤmiſchen Hiſtorien: Er zeiget uns in GrichenLand; die Aſche der Evadne, welche ſich auf dem Scheiter-Hauffen mit dem Coͤrper ihres Ehgattens verbrennen ließ. Das Gewebe/ in wel- chem ſich Penelopens Treu ihrem Ulyſſes unverletzt erhielt. Die Schale/ in welcher Camme tranck den Todt und die Rache. Und ein ander Gefaͤße/ in welchem die Artemiſe zu ſich nahm/ die Aſche ihres Mauſole. Er laͤſt uns ſehen zu Rom: die feurigen Kohlen/ welche die Porcie verſchlung. Den ent- bloͤßten Dolch und Hertzhaftes Geſichte der Arrie, mit welchem ſie ihrem zaghaften Petus ein Hertze machte/ und ihren Ruhm verewigte. Die Lancet- te, welche der Pauline ihre Adern oͤffnete/ umb mit ihrem Seneca zu ſterben. Ob nun gleich dieſes an- gefuͤh- nô 1643. gedruckt/ und Anno 1645. wieder aufgeleget
worden. Item: Ein Buch in qvarto, de la mode- ſtie. Ou de la Bienseance Chreſtienne, Anno 1656. gedruckt; und andere Sachen mehr/ worinnen Er ſeine Beredſamkeit und Verſtand gnugſam an Tag ge- geben. <TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <p><pb facs="#f0012"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Abdanckung.</hi></fw><lb/><note xml:id="f02" prev="f01" place="foot" n="*"><hi rendition="#aq">nô</hi> 1643. gedruckt/ und <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1645. wieder aufgeleget<lb/> worden. <hi rendition="#aq">Item:</hi> Ein Buch in <hi rendition="#aq">qvarto, de la mode-<lb/> ſtie. Ou de la Bienseance Chreſtienne, Anno</hi><lb/> 1656. gedruckt; und andere Sachen mehr/ worinnen Er<lb/> ſeine Beredſamkeit und Verſtand gnugſam an Tag ge-<lb/> geben.</note><lb/> Ja er unterſtehet ſich theils aus den Geſchichten/<lb/> theils aus nicht unſcheinbahren Gruͤnden/ ſo aus<lb/> der Sitten-Lehre/ als aus dem Trieb der Natur ge-<lb/> nommen/ zu erweiſen/ daß in einem das Weibliche<lb/> Geſchlechte/ das maͤnnliche uͤbertreffe/ und daß die<lb/> Ehliche Liebe bey dem Tugendhafften Frauen-Zim-<lb/> mer ſtaͤrcker waͤre auf ihrer/ als auf der Maͤnner-<lb/> Seiten. Die Geſchichte fuͤhret Er an/ aus den<lb/> Grichiſchen und Roͤmiſchen Hiſtorien: Er zeiget uns<lb/> in GrichenLand; die Aſche der <hi rendition="#aq">Evadne,</hi> welche ſich<lb/> auf dem Scheiter-Hauffen mit dem Coͤrper ihres<lb/> Ehgattens verbrennen ließ. Das Gewebe/ in wel-<lb/> chem ſich <hi rendition="#aq">Penelopens</hi> Treu ihrem <hi rendition="#aq">Ulyſſes</hi> unverletzt<lb/> erhielt. Die Schale/ in welcher <hi rendition="#aq">Camme</hi> tranck den<lb/> Todt und die Rache. Und ein ander Gefaͤße/ in<lb/> welchem die <hi rendition="#aq">Artemiſe</hi> zu ſich nahm/ die Aſche ihres<lb/><hi rendition="#aq">Mauſole.</hi> Er laͤſt uns ſehen zu Rom: die feurigen<lb/> Kohlen/ welche die <hi rendition="#aq">Porcie</hi> verſchlung. Den ent-<lb/> bloͤßten Dolch und Hertzhaftes Geſichte der <hi rendition="#aq">Arrie,</hi><lb/> mit welchem ſie ihrem zaghaften <hi rendition="#aq">Petus</hi> ein Hertze<lb/> machte/ und ihren Ruhm verewigte. Die <hi rendition="#aq">Lancet-<lb/> te,</hi> welche der <hi rendition="#aq">Pauline</hi> ihre Adern oͤffnete/ umb mit<lb/> ihrem <hi rendition="#aq">Seneca</hi> zu ſterben. Ob nun gleich dieſes an-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">gefuͤh-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0012]
Abdanckung.
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Ja er unterſtehet ſich theils aus den Geſchichten/
theils aus nicht unſcheinbahren Gruͤnden/ ſo aus
der Sitten-Lehre/ als aus dem Trieb der Natur ge-
nommen/ zu erweiſen/ daß in einem das Weibliche
Geſchlechte/ das maͤnnliche uͤbertreffe/ und daß die
Ehliche Liebe bey dem Tugendhafften Frauen-Zim-
mer ſtaͤrcker waͤre auf ihrer/ als auf der Maͤnner-
Seiten. Die Geſchichte fuͤhret Er an/ aus den
Grichiſchen und Roͤmiſchen Hiſtorien: Er zeiget uns
in GrichenLand; die Aſche der Evadne, welche ſich
auf dem Scheiter-Hauffen mit dem Coͤrper ihres
Ehgattens verbrennen ließ. Das Gewebe/ in wel-
chem ſich Penelopens Treu ihrem Ulyſſes unverletzt
erhielt. Die Schale/ in welcher Camme tranck den
Todt und die Rache. Und ein ander Gefaͤße/ in
welchem die Artemiſe zu ſich nahm/ die Aſche ihres
Mauſole. Er laͤſt uns ſehen zu Rom: die feurigen
Kohlen/ welche die Porcie verſchlung. Den ent-
bloͤßten Dolch und Hertzhaftes Geſichte der Arrie,
mit welchem ſie ihrem zaghaften Petus ein Hertze
machte/ und ihren Ruhm verewigte. Die Lancet-
te, welche der Pauline ihre Adern oͤffnete/ umb mit
ihrem Seneca zu ſterben. Ob nun gleich dieſes an-
gefuͤh-
* nô 1643. gedruckt/ und Anno 1645. wieder aufgeleget
worden. Item: Ein Buch in qvarto, de la mode-
ſtie. Ou de la Bienseance Chreſtienne, Anno
1656. gedruckt; und andere Sachen mehr/ worinnen Er
ſeine Beredſamkeit und Verſtand gnugſam an Tag ge-
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