Hahnen, Gottfried: Das Abgewogene Leiden Gott-seliger Christen in der Welt. Breslau, [1669].jhm/ ob sie jhm das Ziel verrücken/ und umb das himm- Auff die andere Schale leget er die Herrligkeit/ diese
jhm/ ob ſie jhm das Ziel verruͤcken/ und umb das him̃- Auff die andere Schale leget er die Herꝛligkeit/ dieſe
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jhm/ ob ſie jhm das Ziel verruͤcken/ und umb das him̃-
liſche Kleinod bringen moͤchten. Da heiſts wol recht
παϑήματα, der Gerechte muß viel leiden/ Pſ. 34. v. 20.
Es hat mich umbgeben Leiden ohne Zahl/ Pſ. 40. v. 13.
Du laͤſſeſt mich erfahren viel und groſſe Angſt/ Pſ. 71.
v. 20. Wir můſſen durch viel Truͤbſal in das Reich
GOTTES eingehen/ Actor. 14. v. 22. Die fuͤr dem
Stuhl GOTTES ſtehen/ ſind kommen auß groſ-
ſem Truͤbſal/ Apoc. 7. v. 14.
Auff die andere Schale leget er die Herꝛligkeit/
die an uns ſoll offenbaret werden. Das Wort Δόξα,
Herꝛligkeit/ begreifft den gantzen Zuſtand deß ewigen
Lebens in ſich. So nennet auch Chriſtus das jenige/
ſo ſeine Glaͤubigen bey Jhm ſehen werden: Vater/ ich
wil/ daß wo ich bin/ auch die bey mir ſeyn/ die du mir
gegeben haſt/ daß ſie meine Herꝛligkeit ſehen/ die du
mir gegeben haſt/ Joh. 17. v. 24. Kuͤrtzlich zu faſſen/ iſt
ſolche Herꝛligkeit der allergluͤckſeligſte Zuſtand der Auß-
erwehlten im ewigen Leben/ da ſie frey von allem Ubel/
hingegen mit dem hoͤchſten Gutt reichlich uͤberſchuͤttet/
in der aller-vollkommenſten Freude und ewigen Seelig-
keit leben werden. Was in dieſem Leben guts/ erfreuli-
ches/ hohes und herꝛliches kan erdacht und genoſſen wer-
den/ das wird die Freude und Herꝛligkeit deß ewigen
Lebens auff unendliche Maſe und Weiſe uͤbertreffen.
Einen Schatten ſolcher Herꝛligkeit und einen kleinen
Vorſchmack derſelben haben wir zwar in der heiligen
Schrifft/ wenn ſie David als eine fuͤrtreffliche Gaſte-
rey/ Pſ. 36. v. 9. Chriſtus/ als eine ſchoͤne gruͤne Aue
und anmuthige Weyde/ Joh. 10. v. 9. Johannes als ei-
ne froͤliche Hochzeit abmahlet/ Apoc. 19. v. 7. Aber
dieſe
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