Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669.seelig mache. Er gedencket seiner Ritterschafft. Die Schauet an jhm I. Seine Ritterliche Beschaffenheiten. Paulus stellet jhnen dreyerley für. Eine ist der be- kam/
ſeelig mache. Er gedencket ſeiner Ritterſchafft. Die Schauet an jhm I. Seine Ritterliche Beſchaffenheiten. Paulus ſtellet jhnen dreyerley fuͤr. Eine iſt der be- kam/
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/> ſeelig mache. Er gedencket ſeiner Ritterſchafft. Die<lb/> Waffen unſerer Ritterſchafft ſind nicht fleiſchlich/<note place="right"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Cor. X.</hi> 4.</hi></note><lb/> ſondern maͤchtig fuͤr GOTT. Er vermahnet ſeinen<lb/> Timotheum: Jch befehle dir/ daß du eine gute Rit-<note place="right"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Tim. I.</hi> 18.</hi></note><lb/> terſchafft uͤbeſt. Jn dem verleſenen Texte ſtellet<lb/> er die Außuͤbung/ oder vielmehr die Vollendung: Jch<lb/> habe einen guten Kampff gekaͤmpffet/ ich habe den<lb/> Lauff vollendet/ ich habe Glauben gehalten. Her-<lb/> nach die Belohnung; Hinfort iſt mir beygelegt<lb/> die Krone der Gerechtigkeit/ zu letzt das Beyſpiel/<lb/> zu gleicher Nachfolge/ und Hoffnung dar: Nicht mir<lb/> aber allein/ ſondern auch allen/ die ſeine Erſchei-<lb/> nung lieb haben. Was Paulus geweſen/ ſollen alle<lb/> Chriſten ſeyn. Was alle Chriſten ohn Unterſcheid zu<lb/> ſeyn ſich befleiſſen/ das wird unſerm ſeeligen Herꝛn von<lb/> Zedlitz als ſein ſchuldiges Ehren-Lob nachzuruͤhmen<lb/> ſeyn. So laſſet uns denn einen recht-Chriſtlichen und<lb/> vollkommenen Ritters-Mann ins Mittel ſtellen/ wie<lb/> jhn Paulus fuͤrſtellet/ ein jeder Chriſt zum Fuͤrbild er-<lb/> greiffen ſolle/ und jhn unſer ſeeligſter Herꝛ Ober-<lb/> Recht-Sitzer <hi rendition="#aq">practici</hi>ret.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">Schauet an jhm</hi> </p><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#aq">I.</hi> Seine Ritterliche Beſchaffenheiten.</head><lb/> <p>Paulus ſtellet jhnen dreyerley fuͤr. Eine iſt der be-<lb/> ſtaͤndige Helden-Muth im Kampff/ und ſtreiten.<lb/> Jch habe einen guten Kampff gekaͤmpffet. Der<lb/> Apoſtel nimmet das Gleichnuͤß von den Griechen. Je-<lb/> ner Zeit ſuchten ſie alle jhre Luſt/ Ruhm/ und Gluͤcke in<lb/> den Kampff-Spielen. Dergeſtalt brachten ſie die Ju-<lb/> gend loͤblich zu/ uͤbten jhre Kraͤffte zur Wolfahrt deß<lb/> Vater-Landes/ und hatten/ wenn zu offentlichem Kriege<lb/> <fw type="catch" place="bottom">kam/</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[7]/0007]
ſeelig mache. Er gedencket ſeiner Ritterſchafft. Die
Waffen unſerer Ritterſchafft ſind nicht fleiſchlich/
ſondern maͤchtig fuͤr GOTT. Er vermahnet ſeinen
Timotheum: Jch befehle dir/ daß du eine gute Rit-
terſchafft uͤbeſt. Jn dem verleſenen Texte ſtellet
er die Außuͤbung/ oder vielmehr die Vollendung: Jch
habe einen guten Kampff gekaͤmpffet/ ich habe den
Lauff vollendet/ ich habe Glauben gehalten. Her-
nach die Belohnung; Hinfort iſt mir beygelegt
die Krone der Gerechtigkeit/ zu letzt das Beyſpiel/
zu gleicher Nachfolge/ und Hoffnung dar: Nicht mir
aber allein/ ſondern auch allen/ die ſeine Erſchei-
nung lieb haben. Was Paulus geweſen/ ſollen alle
Chriſten ſeyn. Was alle Chriſten ohn Unterſcheid zu
ſeyn ſich befleiſſen/ das wird unſerm ſeeligen Herꝛn von
Zedlitz als ſein ſchuldiges Ehren-Lob nachzuruͤhmen
ſeyn. So laſſet uns denn einen recht-Chriſtlichen und
vollkommenen Ritters-Mann ins Mittel ſtellen/ wie
jhn Paulus fuͤrſtellet/ ein jeder Chriſt zum Fuͤrbild er-
greiffen ſolle/ und jhn unſer ſeeligſter Herꝛ Ober-
Recht-Sitzer practiciret.
1. Cor. X. 4.
1. Tim. I. 18.
Schauet an jhm
I. Seine Ritterliche Beſchaffenheiten.
Paulus ſtellet jhnen dreyerley fuͤr. Eine iſt der be-
ſtaͤndige Helden-Muth im Kampff/ und ſtreiten.
Jch habe einen guten Kampff gekaͤmpffet. Der
Apoſtel nimmet das Gleichnuͤß von den Griechen. Je-
ner Zeit ſuchten ſie alle jhre Luſt/ Ruhm/ und Gluͤcke in
den Kampff-Spielen. Dergeſtalt brachten ſie die Ju-
gend loͤblich zu/ uͤbten jhre Kraͤffte zur Wolfahrt deß
Vater-Landes/ und hatten/ wenn zu offentlichem Kriege
kam/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/354493 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/354493/7 |
Zitationshilfe: | Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669. , S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354493/7>, abgerufen am 17.02.2025. |