Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678.Und nicht so wohl den Eltern die Erbschafft von Kindern; Boethius b. Jst seinen Kindern bereitet Leben und ewiges Heil. Es wird sein Ein auß Gnaden geschencktes Leben. Denn Jch bin ein unnütze Knechte Mein Thun ist viel zu schlechte Denn
Und nicht ſo wohl den Eltern die Erbſchafft von Kindern; Boèthius b. Jſt ſeinen Kindern bereitet Leben und ewiges Heil. Es wird ſein Ein auß Gnaden geſchencktes Leben. Denn Jch bin ein unnuͤtze Knechte Mein Thun iſt viel zu ſchlechte Denn
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Und nicht ſo wohl den Eltern die Erbſchafft von Kindern;
als den Kindern von den Eltern heimfaͤllet: Ach was wird
nicht im ewigen Leben geſchehen/ da GOtt unſer Vater/
und wir ſeine Kinder/ und Himmliſche Reichs-Erben ſeyn
werden? Es iſt uns hier gleich zugedeckt/ wie vor Zeiten
die Lade des Bundes/ ehe ſie gen Jeruſalem gebracht ward/
unter den Tepichten/ ſtund; dort aber wird es ſein aufge-
deckt/ Es wird heiſſen: Expleri mentem neqvit, ar-
deſcitq̀; tuendo.
Exod. 35.
Es wird ſeyn ein vollkommener Zuſtand von lauter
Guttem gehaͤuft. Und weil nach der Auſſage Juvenalis:
Beatus, ſo viel heiſſt/ als benè auctus; auch Ariſtote-
les, als ein Heide geſagt: Die Seeligkeit iſt/ etwas Voll-
kommenes/ in allen Stuͤcken gantz und vollendet/ und mit
ſich ſelbeſt vergnuͤget/ wie vielmehr werden die Himmels-
Erben ruͤhmen: mir wird nichts mangeln? Item: Das
Loß iſt mir gefallen aufs lieblichſte/ mir iſt ein ſchoͤn
Erbtheil worden?
Boèthius
lib. 3. de
Pbil. Conſ.
Lib. 10. E-
th. cap. 8.
Pſal. 23.
Pſal. 16.
b. Jſt ſeinen Kindern bereitet
Leben und ewiges Heil. Es wird ſein
Ein auß Gnaden geſchencktes Leben. Denn
die Schrifft bezeugts/ daß wir auß Gnaden ſelig werden/ und
daſſelbige nicht auß uns: GOttes-Gabe iſts/ nicht auß den
Wercken/ damit ſich nicht iemand ruͤhme. Der Geiſt
Gottes ſchreyet uns an: Kommet her/ und kauffet ohne
Geld/ und umbſonſt/ beides Wein und Milch. Unſer
JESUS/ ich wil dem Duͤrfftigen geben auß dem
Brunnen der Lebendigen Waſſers umbſonſt. Dahero ſin-
gen wir mit der Chriſtlichen Kirchen:
Eph. 2.
Eſa. 55, 1.
Apoc. 21, 6.
Jch bin ein unnuͤtze Knechte
Mein Thun iſt viel zu ſchlechte
Denn
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