Kirsten, Johann: Cenotaphium Spirituale, exponens Sacerdotii TERRENA NUBILA, & SERENA cœli JUBILA. Liegnitz, 1683.Warttung- und Legung/ mit zugesetzter Ihrer eigenen Denn wi er bey so offtmaligen Unpäßligkeiten sich zu land
Warttung- und Legung/ mit zugeſetzter Ihrer eigenen Denn wi er bey ſo offtmaligen Unpaͤßligkeiten ſich zu land
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <p><pb facs="#f0058"/> Warttung- und Legung/ mit zugeſetzter Ihrer eigenen<lb/> Geſundheit/ bey Tag und Nacht nichts ermangeln laſſen;<lb/> So hat doch ſolche Geſchwulſt in aller eyl von Tag zu Ta-<lb/> ge ſich mercklich vermehret/ und immer auffwerts geſtie-<lb/> gen/ bis endlich <hi rendition="#aq">Hydrops</hi> und <hi rendition="#aq">conſummata Aſcites</hi> den<lb/> Lebens-Sitz/ das Hertz/ beſtuͤrmet/ und/ nach GOttesWil-<lb/> len uͤbermeiſtert. Da denn di Natur alſo uͤbermannet<lb/> worden/ daß <hi rendition="#k">e</hi>r uͤber keine groſſe Schmertzen/ ſondern nur<lb/> uͤber Matttigkeit geklaget. Und ob wol di Schenckel und<lb/> derLeib auffgeſprungen/ auch der kalteBrand letzlich (ohn-<lb/> erachtet demſelben moͤglichſt vorgebeuget worden) zuge-<lb/> ſchlagen/ welches ohne Schmertzen und groſſe Beſchwe-<lb/> rung nicht abgehen koͤnnen/ hat <hi rendition="#k">e</hi>r doch ſolches alles mit<lb/> unglaublicher Geduld/ durch des heiligen Geiſtes kraͤffti-<lb/> gen Beyſtand/ ertragen/ daß man auch nicht das gering-<lb/> ſte Ungeberde/ oder einig ungeduldiges Wort deswegen<lb/> von Ihm vernommen hat. Sonderlich iſt der unermaͤß-<lb/> lichen Gnade des grundguͤttigſten GOttes zu dancken<lb/> daß der Verſtand/ Gehoͤre/ Geſichte/ und Rede bis auff di<lb/> letzte Stunde richtig und unverletzt gebliben/ ſo/ daß ob-<lb/> gleich den letzten Tag/ wegen der ſehr groſſen Hitze/ denn<lb/> und wenn ein unbequemes Wort ihm entfahren/ <hi rendition="#k">e</hi>r ſich<lb/> doch bald wider beſinnen/ und gar beſcheidentlich antwor-<lb/> ten/ auch ſeine Seele GOtt befehlen koͤnnen.</p><lb/> <p>Denn wi <hi rendition="#k">e</hi>r bey ſo offtmaligen Unpaͤßligkeiten ſich zu<lb/> einem Seligen <hi rendition="#fr">Außgange</hi> iederzeit/ durch GOttes<lb/> Gnade/ wol geſchickt gemacht/ alſo hat <hi rendition="#fr">E</hi>r ſich/ allermeiſt<lb/> bey diſer letzten Niderlage/ dem gutten Willen ſeines ge-<lb/> treuen GOttes gehorſamlich ergeben/ ſeinen Glauben uñ<lb/> kindliches Vertrauen auff ſeinen einigen Erloͤſer und Hey-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">land</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0058]
Warttung- und Legung/ mit zugeſetzter Ihrer eigenen
Geſundheit/ bey Tag und Nacht nichts ermangeln laſſen;
So hat doch ſolche Geſchwulſt in aller eyl von Tag zu Ta-
ge ſich mercklich vermehret/ und immer auffwerts geſtie-
gen/ bis endlich Hydrops und conſummata Aſcites den
Lebens-Sitz/ das Hertz/ beſtuͤrmet/ und/ nach GOttesWil-
len uͤbermeiſtert. Da denn di Natur alſo uͤbermannet
worden/ daß er uͤber keine groſſe Schmertzen/ ſondern nur
uͤber Matttigkeit geklaget. Und ob wol di Schenckel und
derLeib auffgeſprungen/ auch der kalteBrand letzlich (ohn-
erachtet demſelben moͤglichſt vorgebeuget worden) zuge-
ſchlagen/ welches ohne Schmertzen und groſſe Beſchwe-
rung nicht abgehen koͤnnen/ hat er doch ſolches alles mit
unglaublicher Geduld/ durch des heiligen Geiſtes kraͤffti-
gen Beyſtand/ ertragen/ daß man auch nicht das gering-
ſte Ungeberde/ oder einig ungeduldiges Wort deswegen
von Ihm vernommen hat. Sonderlich iſt der unermaͤß-
lichen Gnade des grundguͤttigſten GOttes zu dancken
daß der Verſtand/ Gehoͤre/ Geſichte/ und Rede bis auff di
letzte Stunde richtig und unverletzt gebliben/ ſo/ daß ob-
gleich den letzten Tag/ wegen der ſehr groſſen Hitze/ denn
und wenn ein unbequemes Wort ihm entfahren/ er ſich
doch bald wider beſinnen/ und gar beſcheidentlich antwor-
ten/ auch ſeine Seele GOtt befehlen koͤnnen.
Denn wi er bey ſo offtmaligen Unpaͤßligkeiten ſich zu
einem Seligen Außgange iederzeit/ durch GOttes
Gnade/ wol geſchickt gemacht/ alſo hat Er ſich/ allermeiſt
bey diſer letzten Niderlage/ dem gutten Willen ſeines ge-
treuen GOttes gehorſamlich ergeben/ ſeinen Glauben uñ
kindliches Vertrauen auff ſeinen einigen Erloͤſer und Hey-
land
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |