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Kirsten, Johann: Cenotaphium Spirituale, exponens Sacerdotii TERRENA NUBILA, & SERENA cœli JUBILA. Liegnitz, 1683.

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worden; so hat doch der treue GOtt di hohe wunderbare
Gnad erwiesen/ daß weder Mutter noch Kind dißfals eini-
gen Schaden empfangen/ noch einige Kranckheit empfun-
den. Es haben aber wolgedachte seine liebe Eltern/ inBe-
trachtung der leiblichen und geistlichen Gefahr/ mit Ihm
alsbald zu der heiligen Tauffe den 30. Octobr. geeylet/ ihn
Seinem Erlöser JEsu Christo einverleiben/ und mit dem
Namen Salomon benennen lassen. Auch nachmaln/ so
bald er an Jahren und Verstand etwas zugenommen/ zu
hertzlichem Gebete angewehnet. Und weil Si wol erwo-
gen/ daß auch di allerbesten Ingenia, so si durch eigene
Tugend beständigen Ruhm erhalten sollen/ gutter Unter-
weisung/ und löblicher Anführung höchst benöthiget seyn/
haben Si allen Fleiß angewendet/ hirmit er zu Rühmli-
chem Lebens Fortgange/ in der wahren Gottes-
furcht/ erlernung des Catechismi/ wolanständigen Tu-
genden/ auch nöthigenSprachen undWissenschafften wol
möchte unterwiesen werden. Zumaln Si bey Ihm/ wi-
wol in einem kräncklichen Leibe ein fähig hurtiges Ingeni-
um
verspüret. Da denn der Allerhöchste solche Unter-
weisung derogestalt geseegnet/ daß Er unter Väterlicher
und Brüderlicher/ treuer Information zu Hause in Latei-
nischer/ auch zum Theil Grichischer/ Sprache/ in Stylo so-
luto & ligato,
wi auch qvoad Praecepta Logices & Rhe-
torices
sothanen Grund erlanget/ daß Ihn sein Herr
Vater An. 1650. den 2. August. nach Breßlau in das flo-
riren
de wolbestelte Gymnasium zu S. Maria Magdalena
führen mögen; Da er denn nach beschehenem Examine
tüchtig erfunden worden in Primum Ordinem, tertiam
Classem, scamnum penultimum
gesetzet zuwerden. All-
woer denn di nimals genungsam belobte Schul-Männer/
Herrn M. Henricum Closium (der aber nur 3. virtel Jahr

noch

worden; ſo hat doch der treue GOtt di hohe wunderbare
Gnad erwieſen/ daß weder Mutter noch Kind dißfals eini-
gen Schaden empfangen/ noch einige Kranckheit empfun-
den. Es haben aber wolgedachte ſeine liebe Eltern/ inBe-
trachtung der leiblichen und geiſtlichen Gefahr/ mit Ihm
alsbald zu der heiligen Tauffe den 30. Octobr. geeylet/ ihn
Seinem Erloͤſer JEſu Chriſto einverleiben/ und mit dem
Namen Salomon benennen laſſen. Auch nachmaln/ ſo
bald er an Jahren und Verſtand etwas zugenommen/ zu
hertzlichem Gebete angewehnet. Und weil Si wol erwo-
gen/ daß auch di allerbeſten Ingenia, ſo ſi durch eigene
Tugend beſtaͤndigen Ruhm erhalten ſollen/ gutter Unter-
weiſung/ und loͤblicher Anfuͤhrung hoͤchſt benoͤthiget ſeyn/
haben Si allen Fleiß angewendet/ hirmit er zu Ruͤhmli-
chem Lebens Fortgange/ in der wahren Gottes-
furcht/ erlernung des Catechismi/ wolanſtaͤndigen Tu-
genden/ auch noͤthigenSprachen undWiſſenſchafften wol
moͤchte unterwieſen werden. Zumaln Si bey Ihm/ wi-
wol in einem kraͤncklichen Leibe ein faͤhig hurtiges Ingeni-
um
verſpuͤret. Da denn der Allerhoͤchſte ſolche Unter-
weiſung derogeſtalt geſeegnet/ daß Er unter Vaͤterlicher
und Bruͤderlicher/ treuer Information zu Hauſe in Latei-
niſcher/ auch zum Theil Grichiſcher/ Sprache/ in Stylo ſo-
luto & ligato,
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torices
ſothanen Grund erlanget/ daß Ihn ſein Herꝛ
Vater An. 1650. den 2. Auguſt. nach Breßlau in das flo-
riren
de wolbeſtelte Gymnaſium zu S. Maria Magdalena
fuͤhren moͤgen; Da er denn nach beſchehenem Examine
tuͤchtig erfunden worden in Primum Ordinem, tertiam
Clasſem, ſcamnum penultimum
geſetzet zuwerden. All-
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[0048] worden; ſo hat doch der treue GOtt di hohe wunderbare Gnad erwieſen/ daß weder Mutter noch Kind dißfals eini- gen Schaden empfangen/ noch einige Kranckheit empfun- den. Es haben aber wolgedachte ſeine liebe Eltern/ inBe- trachtung der leiblichen und geiſtlichen Gefahr/ mit Ihm alsbald zu der heiligen Tauffe den 30. Octobr. geeylet/ ihn Seinem Erloͤſer JEſu Chriſto einverleiben/ und mit dem Namen Salomon benennen laſſen. Auch nachmaln/ ſo bald er an Jahren und Verſtand etwas zugenommen/ zu hertzlichem Gebete angewehnet. Und weil Si wol erwo- gen/ daß auch di allerbeſten Ingenia, ſo ſi durch eigene Tugend beſtaͤndigen Ruhm erhalten ſollen/ gutter Unter- weiſung/ und loͤblicher Anfuͤhrung hoͤchſt benoͤthiget ſeyn/ haben Si allen Fleiß angewendet/ hirmit er zu Ruͤhmli- chem Lebens Fortgange/ in der wahren Gottes- furcht/ erlernung des Catechismi/ wolanſtaͤndigen Tu- genden/ auch noͤthigenSprachen undWiſſenſchafften wol moͤchte unterwieſen werden. Zumaln Si bey Ihm/ wi- wol in einem kraͤncklichen Leibe ein faͤhig hurtiges Ingeni- um verſpuͤret. Da denn der Allerhoͤchſte ſolche Unter- weiſung derogeſtalt geſeegnet/ daß Er unter Vaͤterlicher und Bruͤderlicher/ treuer Information zu Hauſe in Latei- niſcher/ auch zum Theil Grichiſcher/ Sprache/ in Stylo ſo- luto & ligato, wi auch qvoad Præcepta Logices & Rhe- torices ſothanen Grund erlanget/ daß Ihn ſein Herꝛ Vater An. 1650. den 2. Auguſt. nach Breßlau in das flo- rirende wolbeſtelte Gymnaſium zu S. Maria Magdalena fuͤhren moͤgen; Da er denn nach beſchehenem Examine tuͤchtig erfunden worden in Primum Ordinem, tertiam Clasſem, ſcamnum penultimum geſetzet zuwerden. All- woer denn di nimals genungſam belobte Schul-Maͤnner/ Herꝛn M. Henricum Cloſium (der aber nur 3. virtel Jahr noch

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Zitationshilfe: Kirsten, Johann: Cenotaphium Spirituale, exponens Sacerdotii TERRENA NUBILA, & SERENA cœli JUBILA. Liegnitz, 1683, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/353337/48>, abgerufen am 24.11.2024.