Holfeld, Johann: HOMO SPIRITUALITER Phthisicus. Polnisch Lissa, 1650.Christliche Leich-Predigt. Wie Er gleich eins theils ab afflictione externeillata, von Creutz und Jammer/ so Ihm von aussen zum hefftigsten zugesetzet; Andern theils ab auxilii expectatione admodum molesta, von langwieriger und sehr beschwerlicher Erwartung der Hülffe/ die Ih- me lange aussen geblieben/ meistens gantz verschwar- tzet/ vertrocknet/ und so außgedörret sey/ daß alle Kräff- te dahin seyn/ und Er heßlich und ungestalt genug/ als wenn Er gantz zusammen geschrumpffet wäre/ außsehe/ Hiob 7. v. 5. c. 19. v. 20.Uber dergleichen Noth auch Hiob klaget Cap. VII. Daß seine Haut verschrumpffen unnd zu nichte worden sey. Und im XIX Cap. Daß sein Gebei- ne hange an seiner Haut und Fleisch/ und könne seine Zähne mit der Haut nicht (mehr recht) bede- cken. Und sind solche Klagen noch wol heute bey vie- len frommen/ und durch langwieriges Creutz außgedör- reten Christen sehr gemein/ daß Sie vielmahl winseln mit CHRisto Ihrem Creutz-Herren außm XXII. Ps. Psal. 22. v. 16.Meine Kräffte sind vertrocknet wie eine Scher- be/ unnd meine Zunge klebet an meinem Gau- Esa. 21. v. 4.men. Und widerumb außm XXI. Cap. Esaiae: Mein Hertz zittert/ Grawen hat mich erschrecket/ Ich habe in der lieben Nacht keine Ruhe dafür. So herbe unnd bitter aber die Klage Königes Er nennet die Rechte GOttes/ und siehet sung
Chriſtliche Leich-Predigt. Wie Er gleich eins theils ab afflictione externèillatâ, von Creutz und Jammer/ ſo Ihm von auſſen zum hefftigſten zugeſetzet; Andern theils ab auxilii expectatione admodum moleſtâ, von langwieriger und ſehr beſchwerlicher Erwartung der Huͤlffe/ die Ih- me lange auſſen geblieben/ meiſtens gantz verſchwar- tzet/ vertrocknet/ und ſo außgedoͤrret ſey/ daß alle Kraͤff- te dahin ſeyn/ und Er heßlich und ungeſtalt genug/ als wenn Er gantz zuſammen geſchrumpffet waͤre/ außſehe/ Hiob 7. v. 5. c. 19. v. 20.Uber dergleichen Noth auch Hiob klaget Cap. VII. Daß ſeine Haut verſchrumpffen unnd zu nichte worden ſey. Und im XIX Cap. Daß ſein Gebei- ne hange an ſeiner Haut und Fleiſch/ und koͤnne ſeine Zaͤhne mit der Haut nicht (mehr recht) bede- cken. Und ſind ſolche Klagen noch wol heute bey vie- len frommen/ und durch langwieriges Creutz außgedoͤr- reten Chriſten ſehr gemein/ daß Sie vielmahl winſeln mit CHRiſto Ihrem Creutz-Herren außm XXII. Pſ. Pſal. 22. v. 16.Meine Kraͤffte ſind vertrocknet wie eine Scher- be/ unnd meine Zunge klebet an meinem Gau- Eſa. 21. v. 4.men. Und widerumb außm XXI. Cap. Eſaiæ: Mein Hertz zittert/ Grawen hat mich erſchrecket/ Ich habe in der lieben Nacht keine Ruhe dafuͤr. So herbe unnd bitter aber die Klage Koͤniges Er nennet die Rechte GOttes/ und ſiehet ſung
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Chriſtliche Leich-Predigt.
Wie Er gleich eins theils ab afflictione externè
illatâ, von Creutz und Jammer/ ſo Ihm von auſſen
zum hefftigſten zugeſetzet; Andern theils ab auxilii
expectatione admodum moleſtâ, von langwieriger
und ſehr beſchwerlicher Erwartung der Huͤlffe/ die Ih-
me lange auſſen geblieben/ meiſtens gantz verſchwar-
tzet/ vertrocknet/ und ſo außgedoͤrret ſey/ daß alle Kraͤff-
te dahin ſeyn/ und Er heßlich und ungeſtalt genug/ als
wenn Er gantz zuſammen geſchrumpffet waͤre/ außſehe/
Uber dergleichen Noth auch Hiob klaget Cap. VII.
Daß ſeine Haut verſchrumpffen unnd zu nichte
worden ſey. Und im XIX Cap. Daß ſein Gebei-
ne hange an ſeiner Haut und Fleiſch/ und koͤnne
ſeine Zaͤhne mit der Haut nicht (mehr recht) bede-
cken. Und ſind ſolche Klagen noch wol heute bey vie-
len frommen/ und durch langwieriges Creutz außgedoͤr-
reten Chriſten ſehr gemein/ daß Sie vielmahl winſeln
mit CHRiſto Ihrem Creutz-Herren außm XXII. Pſ.
Meine Kraͤffte ſind vertrocknet wie eine Scher-
be/ unnd meine Zunge klebet an meinem Gau-
men. Und widerumb außm XXI. Cap. Eſaiæ: Mein
Hertz zittert/ Grawen hat mich erſchrecket/ Ich
habe in der lieben Nacht keine Ruhe dafuͤr.
Hiob 7. v. 5.
c. 19. v. 20.
Pſal. 22. v. 16.
Eſa. 21. v. 4.
So herbe unnd bitter aber die Klage Koͤniges
Davids iſt/ ſo troͤſtet Er ſich doch wider mit GOtt/
und ſpricht: Deiner Rechte vergeſſe Ich nicht.
2. Troſt-wor-
te.
Er nennet die Rechte GOttes/ und ſiehet
hiemit auff die Warheit des Wortes und der Verheiſ-
ſung
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