Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weber, Michael: Christliche Trawr- und Leichpredigt. [Nürnberg], 1647.

Bild:
<< vorherige Seite
Gehorsam sein nach deinem Wort/
Dich allzeit preisen hie vnd dort/
AMEN!


VII.
Extract

Auß einer Predigt/ über das Evangelium
am XXIV. Sontag Trinitatis, vnd absonderlich

über diese Wort: Das Mägdlein ist nicht tod/ son-
dern es schläfft!
zu S. Laurentzen
gehalten.

VOrher ist gesagt worden/ wie man sich von Hertzen
frewen solte/ wann man einmal nach GOttes Willen
einschlaffen solle.

Drauff folget:

Der gute liebe Hiob macht die Frewde noch grösser/ durch
diese seine Wort: Ein Knecht sehnet sich nach den Schat-
ten/ vnd ein Taglöhner/ daß sein Arbeit auß sey/
im 7.
Cap. Einmal ist diß Leben/ wie der Taglöhner; Es hat der lie-
be Gott einen jeden zur Arbeit geschaffen: gibt er ein gutes Tag-
löhnlein: so haben wir seiner Güte zu dancken; gibts ers vns
nicht/ müssen wir auch zu frieden seyn. Er gibts aber oder gibts
nicht/ so ist doch dißLeben ein Arbeit; ja wanns noch köst-
lich gewest ist: so ists Mühe vnd Arbeit gewest/
sagt
David im 90. Psal. Es ist je gewißlich waar. Man sehe an al-
le Stände/ alles Alter/ alle Art vnd Weiß zu leben/ alle Zeit vnd
Stunden.

Wer
Gehorſam ſein nach deinem Wort/
Dich allzeit preiſen hie vnd dort/
AMEN!


VII.
Extract

Auß einer Predigt/ uͤber das Evangelium
am XXIV. Sontag Trinitatis, vnd abſonderlich

uͤber dieſe Wort: Das Maͤgdlein iſt nicht tod/ ſon-
dern es ſchlaͤfft!
zu S. Laurentzen
gehalten.

VOrher iſt geſagt worden/ wie man ſich von Hertzen
frewen ſolte/ wann man einmal nach GOttes Willen
einſchlaffen ſolle.

Drauff folget:

Der gute liebe Hiob macht die Frewde noch groͤſſer/ durch
dieſe ſeine Wort: Ein Knecht ſehnet ſich nach dẽ Schat-
ten/ vnd ein Tagloͤhner/ daß ſein Arbeit auß ſey/
im 7.
Cap. Einmal iſt diß Leben/ wie der Tagloͤhner; Es hat der lie-
be Gott einẽ jeden zur Arbeit geſchaffen: gibt er ein gutes Tag-
loͤhnlein: ſo haben wir ſeiner Guͤte zu dancken; gibts ers vns
nicht/ muͤſſen wir auch zu frieden ſeyn. Er gibts aber oder gibts
nicht/ ſo iſt doch dißLeben ein Arbeit; ja wanns noch koͤſt-
lich geweſt iſt: ſo iſts Muͤhe vnd Arbeit geweſt/
ſagt
David im 90. Pſal. Es iſt je gewißlich waar. Man ſehe an al-
le Staͤnde/ alles Alter/ alle Art vnd Weiß zu leben/ alle Zeit vnd
Stunden.

Wer
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <cit>
          <quote>
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0094" n="85"/>
              <l> <hi rendition="#fr">Gehor&#x017F;am &#x017F;ein nach deinem Wort/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Dich allzeit prei&#x017F;en hie vnd dort/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">AMEN!</hi> </hi> </l>
            </lg>
          </quote>
          <bibl/>
        </cit>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VII.</hi><lb/>
Extract</hi><lb/><hi rendition="#b">Auß einer Predigt/ u&#x0364;ber das Evangelium<lb/>
am <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XXIV.</hi></hi> Sontag <hi rendition="#aq">Trinitatis,</hi> vnd ab&#x017F;onderlich</hi><lb/>
u&#x0364;ber die&#x017F;e Wort: <hi rendition="#b">Das Ma&#x0364;gdlein i&#x017F;t nicht tod/ &#x017F;on-<lb/>
dern es &#x017F;chla&#x0364;fft!</hi> zu S. Laurentzen<lb/>
gehalten.</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">V</hi>Orher i&#x017F;t ge&#x017F;agt worden/ wie man &#x017F;ich von Hertzen<lb/>
frewen &#x017F;olte/ wann man einmal nach GOttes Willen<lb/>
ein&#x017F;chlaffen &#x017F;olle.</p><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">Drauff folget:</hi> </p><lb/>
        <p>Der gute liebe Hiob macht die Frewde noch gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er/ durch<lb/>
die&#x017F;e &#x017F;eine Wort: <hi rendition="#fr">Ein Knecht &#x017F;ehnet &#x017F;ich nach de&#x0303; Schat-<lb/>
ten/ vnd ein Taglo&#x0364;hner/ daß &#x017F;ein Arbeit auß &#x017F;ey/</hi> im 7.<lb/>
Cap. Einmal i&#x017F;t diß Leben/ wie der Taglo&#x0364;hner; Es hat der lie-<lb/>
be Gott eine&#x0303; jeden zur Arbeit ge&#x017F;chaffen: gibt er ein gutes Tag-<lb/>
lo&#x0364;hnlein: &#x017F;o haben wir &#x017F;einer Gu&#x0364;te zu dancken; gibts ers vns<lb/>
nicht/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir auch zu frieden &#x017F;eyn. Er gibts aber oder gibts<lb/>
nicht/ &#x017F;o i&#x017F;t doch dißLeben ein Arbeit; ja <hi rendition="#fr">wanns noch ko&#x0364;&#x017F;t-<lb/>
lich gewe&#x017F;t i&#x017F;t: &#x017F;o i&#x017F;ts Mu&#x0364;he vnd Arbeit gewe&#x017F;t/</hi> &#x017F;agt<lb/>
David im 90. P&#x017F;al. Es i&#x017F;t je gewißlich waar. Man &#x017F;ehe an al-<lb/>
le Sta&#x0364;nde/ alles Alter/ alle Art vnd Weiß zu leben/ alle Zeit vnd<lb/>
Stunden.</p><lb/>
        <fw type="catch" place="bottom">Wer</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[85/0094] Gehorſam ſein nach deinem Wort/ Dich allzeit preiſen hie vnd dort/ AMEN! VII. Extract Auß einer Predigt/ uͤber das Evangelium am XXIV. Sontag Trinitatis, vnd abſonderlich uͤber dieſe Wort: Das Maͤgdlein iſt nicht tod/ ſon- dern es ſchlaͤfft! zu S. Laurentzen gehalten. VOrher iſt geſagt worden/ wie man ſich von Hertzen frewen ſolte/ wann man einmal nach GOttes Willen einſchlaffen ſolle. Drauff folget: Der gute liebe Hiob macht die Frewde noch groͤſſer/ durch dieſe ſeine Wort: Ein Knecht ſehnet ſich nach dẽ Schat- ten/ vnd ein Tagloͤhner/ daß ſein Arbeit auß ſey/ im 7. Cap. Einmal iſt diß Leben/ wie der Tagloͤhner; Es hat der lie- be Gott einẽ jeden zur Arbeit geſchaffen: gibt er ein gutes Tag- loͤhnlein: ſo haben wir ſeiner Guͤte zu dancken; gibts ers vns nicht/ muͤſſen wir auch zu frieden ſeyn. Er gibts aber oder gibts nicht/ ſo iſt doch dißLeben ein Arbeit; ja wanns noch koͤſt- lich geweſt iſt: ſo iſts Muͤhe vnd Arbeit geweſt/ ſagt David im 90. Pſal. Es iſt je gewißlich waar. Man ſehe an al- le Staͤnde/ alles Alter/ alle Art vnd Weiß zu leben/ alle Zeit vnd Stunden. Wer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/346672
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/346672/94
Zitationshilfe: Weber, Michael: Christliche Trawr- und Leichpredigt. [Nürnberg], 1647, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/346672/94>, abgerufen am 21.11.2024.