Seidemannus, Martinus: Christliche Leich- vnd Ehren-Predigt bey der Sepultur der weiland Erbarn Ehr vnd Thugendreichen Frawen Barbara Pottermannin. Görlitz, 1625.Leich-Predigt. schaden. Schön vnd denckwürdig saget S. Augu-Meditat.lib. c. 39. stinus: Etsi ego commisi unde me damnare potes, tu non amisisti, unde salvare soles: Ob ich wohl so viel Sün- de begangen/ daß du mich mit gutem fug vnd recht in die Hölle stossen möchtest/ so hastu doch die krafft nicht verlohren einen Bußfertigen Sünder sehlig zu machen. Zum III. ist Gottes Wort vnser Trost in lang- get/ B iij
Leich-Predigt. ſchaden. Schoͤn vnd denckwuͤrdig ſaget S. Augu-Meditat.lib. c. 39. ſtinus: Etſi ego commiſi unde me damnare potes, tu non amiſiſti, unde ſalvare ſoles: Ob ich wohl ſo viel Suͤn- de begangen/ daß du mich mit gutem fug vnd recht in die Hoͤlle ſtoſſen moͤchteſt/ ſo haſtu doch die krafft nicht verlohren einen Bußfertigen Suͤnder ſehlig zu machen. Zum III. iſt Gottes Wort vnſer Troſt in lang- get/ B iij
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Leich-Predigt.
ſchaden. Schoͤn vnd denckwuͤrdig ſaget S. Augu-
ſtinus: Etſi ego commiſi unde me damnare potes, tu non
amiſiſti, unde ſalvare ſoles: Ob ich wohl ſo viel Suͤn-
de begangen/ daß du mich mit gutem fug vnd recht
in die Hoͤlle ſtoſſen moͤchteſt/ ſo haſtu doch die krafft
nicht verlohren einen Bußfertigen Suͤnder ſehlig
zu machen.
Meditat.
lib. c. 39.
Zum III. iſt Gottes Wort vnſer Troſt in lang-
wierigen Siech-tagen. Es ſaget wohl recht der
liebe Syrach c. 30: Der Todt iſt beſſer denn ein
ſiech Leben/ vnd ſtaͤte Kranckheit. O wie ein
ſchwer Creutz iſt es lange ſiechen/ geſund vnd friſch
ſein iſt beſſer denn Gold/ vnd ein geſunder Leib iſt
beſſer denn groß Gutt. Was iſt aber einem ſolchen
ſtetſiechenden Menſchen anmuttiger/ als GOttes
Wort/ Durch ſein Wort gibt GOTT den Muͤden
krafft/ vnd ſtaͤrcke genung den Vnvermoͤgenden/
Eſa. 40. Jſt das nicht ein kraͤfftiger Troſt einem
Krancken. Eſa. 46. Jch wil euch tragen biß ins
Alter/ biß jhr Graw werdet/ Jch wil es thun/
Jch wil heben vnd tragen/ vnd erretten. Hie
erbeut ſich Gott gegen den Krancken/ das er mit
jhnen procediren wolle/ wie eine Mutter mit einem
ſchwachen Kindlein/ Je ſchwaͤcher das Kind/ Je
mehr die Mutter fuͤr daſſelbige ſorget/ hebet/ pfle-
get/
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