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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1835.

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stieß von mir mit Unwillen und Ueberdruß die-
ses Gold, an dem ich kurz vorher mein thörich-
tes Herz gesättiget; nun wußt' ich verdrießlich
nicht, was ich damit anfangen sollte. Es durfte
nicht so liegen bleiben -- ich versuchte, ob es der
Beutel wieder verschlingen wollte -- Nein. Kei-
nes meiner Fenster öffnete sich über die See.
Ich mußte mich bequemen, es mühsam und mit
sauerm Schweiß zu einem großen Schrank, der
in einem Kabinet stand, zu schleppen, und es
darin zu verpacken. Ich ließ nur einige Hand-
voll da liegen. Nachdem ich mit der Arbeit fertig
geworden, legt' ich mich erschöpft in einen Lehn-
stuhl, und erwartete, daß sich Leute im Hause zu
regen anfingen. Ich ließ, sobald es möglich war,
zu essen bringen und den Wirth zu mir kommen.

Ich besprach mit diesem Manne die künftige
Einrichtung meines Hauses. Er empfahl mir für
den näheren Dienst um meine Person einen ge-
wissen Bendel, dessen treue und verständige
Physiognomie mich gleich gewann. Derselbe war's,
dessen Anhänglichkeit mich seither tröstend durch
das Elend des Lebens begleitete und mir mein
düst'res Loos ertragen half. Ich brachte den gan-

ſtieß von mir mit Unwillen und Ueberdruß die-
ſes Gold, an dem ich kurz vorher mein thörich-
tes Herz geſättiget; nun wußt’ ich verdrießlich
nicht, was ich damit anfangen ſollte. Es durfte
nicht ſo liegen bleiben — ich verſuchte, ob es der
Beutel wieder verſchlingen wollte — Nein. Kei-
nes meiner Fenſter öffnete ſich über die See.
Ich mußte mich bequemen, es mühſam und mit
ſauerm Schweiß zu einem großen Schrank, der
in einem Kabinet ſtand, zu ſchleppen, und es
darin zu verpacken. Ich ließ nur einige Hand-
voll da liegen. Nachdem ich mit der Arbeit fertig
geworden, legt’ ich mich erſchöpft in einen Lehn-
ſtuhl, und erwartete, daß ſich Leute im Hauſe zu
regen anfingen. Ich ließ, ſobald es möglich war,
zu eſſen bringen und den Wirth zu mir kommen.

Ich beſprach mit dieſem Manne die künftige
Einrichtung meines Hauſes. Er empfahl mir für
den näheren Dienſt um meine Perſon einen ge-
wiſſen Bendel, deſſen treue und verſtändige
Phyſiognomie mich gleich gewann. Derſelbe war’s,
deſſen Anhänglichkeit mich ſeither tröſtend durch
das Elend des Lebens begleitete und mir mein
düſt’res Loos ertragen half. Ich brachte den gan-

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[37/0045] ſtieß von mir mit Unwillen und Ueberdruß die- ſes Gold, an dem ich kurz vorher mein thörich- tes Herz geſättiget; nun wußt’ ich verdrießlich nicht, was ich damit anfangen ſollte. Es durfte nicht ſo liegen bleiben — ich verſuchte, ob es der Beutel wieder verſchlingen wollte — Nein. Kei- nes meiner Fenſter öffnete ſich über die See. Ich mußte mich bequemen, es mühſam und mit ſauerm Schweiß zu einem großen Schrank, der in einem Kabinet ſtand, zu ſchleppen, und es darin zu verpacken. Ich ließ nur einige Hand- voll da liegen. Nachdem ich mit der Arbeit fertig geworden, legt’ ich mich erſchöpft in einen Lehn- ſtuhl, und erwartete, daß ſich Leute im Hauſe zu regen anfingen. Ich ließ, ſobald es möglich war, zu eſſen bringen und den Wirth zu mir kommen. Ich beſprach mit dieſem Manne die künftige Einrichtung meines Hauſes. Er empfahl mir für den näheren Dienſt um meine Perſon einen ge- wiſſen Bendel, deſſen treue und verſtändige Phyſiognomie mich gleich gewann. Derſelbe war’s, deſſen Anhänglichkeit mich ſeither tröſtend durch das Elend des Lebens begleitete und mir mein düſt’res Loos ertragen half. Ich brachte den gan-

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1835, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/19_ZZ_2755/45>, abgerufen am 27.11.2024.