Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1835.Schicksale und dem Schicksale Derer, die das Ich weiß nicht, ob ich es der Spannung Fußstampfen und Fluchen waren die ersten Schickſale und dem Schickſale Derer, die das Ich weiß nicht, ob ich es der Spannung Fußſtampfen und Fluchen waren die erſten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0114" n="100"/> Schickſale und dem Schickſale Derer, die das<lb/> meine mit angriff, verehren lernte.</p><lb/> <p>Ich weiß nicht, ob ich es der Spannung<lb/> meiner Seele, unter dem Drange ſo mächtiger<lb/> Empfindungen, zuſchreiben ſoll, ob der Erſchö-<lb/> pfung meiner phyſiſchen Kräfte, die während der<lb/> letzten Tage ungewohntes Darben geſchwächt, ob<lb/> endlich dem zerſtörenden Aufruhr, den die Nähe<lb/> dieſes grauen Unholdes in meiner ganzen Na-<lb/> tur erregte; genug, es befiel mich, als es an<lb/> das Unterſchreiben ging, eine tiefe Ohumacht,<lb/> und ich lag eine lange Zeit wie in den Armen<lb/> des Todes.</p><lb/> <p>Fußſtampfen und Fluchen waren die erſten<lb/> Töne, die mein Ohr trafen, als ich zum Be-<lb/> wußtſein zurückkehrte; ich öffnete die Augen, es<lb/> war dunkel, mein verhaßter Begleiter war ſchel-<lb/> tend um mich bemüht. «Heißt das nicht wie<lb/> ein altes Weib ſich aufführen! — Man raffe<lb/> ſich auf und vollziehe friſch, was man beſchloſ-<lb/> ſen, oder hat man ſich anders beſonnen, und<lb/> will lieber greinen?» — Ich richtete mich müh-<lb/> ſam auf von der Erde, wo ich lag, und ſchaute<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [100/0114]
Schickſale und dem Schickſale Derer, die das
meine mit angriff, verehren lernte.
Ich weiß nicht, ob ich es der Spannung
meiner Seele, unter dem Drange ſo mächtiger
Empfindungen, zuſchreiben ſoll, ob der Erſchö-
pfung meiner phyſiſchen Kräfte, die während der
letzten Tage ungewohntes Darben geſchwächt, ob
endlich dem zerſtörenden Aufruhr, den die Nähe
dieſes grauen Unholdes in meiner ganzen Na-
tur erregte; genug, es befiel mich, als es an
das Unterſchreiben ging, eine tiefe Ohumacht,
und ich lag eine lange Zeit wie in den Armen
des Todes.
Fußſtampfen und Fluchen waren die erſten
Töne, die mein Ohr trafen, als ich zum Be-
wußtſein zurückkehrte; ich öffnete die Augen, es
war dunkel, mein verhaßter Begleiter war ſchel-
tend um mich bemüht. «Heißt das nicht wie
ein altes Weib ſich aufführen! — Man raffe
ſich auf und vollziehe friſch, was man beſchloſ-
ſen, oder hat man ſich anders beſonnen, und
will lieber greinen?» — Ich richtete mich müh-
ſam auf von der Erde, wo ich lag, und ſchaute
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