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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1835.

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gelnest zurück, Sie brauchen es nicht mehr, und
sind ein zu ehrlicher Mann, um es mir vorent-
halten zu wollen -- doch keinen Dank dafür, ich
versichere Sie, daß ich es Ihnen von Herzen
gern geliehen habe." -- Er nahm es unweiger-
lich aus meiner Hand, steckte es in die Tasche
und lachte mich abermals aus, und zwar so laut,
daß sich der Forstmeister nach dem Geräusch um-
sah. -- Ich saß wie versteinert da.

"Sie müssen mir doch gestehen," fuhr er
fort, "daß so eine Kappe viel bequemer ist.
Sie deckt doch nicht nur ihren Mann, sondern
auch seinen Schatten mit, und noch so viele an-
dere, als er mit zu nehmen Lust hat. Sehen
Sie, heute führ' ich wieder ihrer zwei." -- Er
lachte wieder. "Merken Sie sich's, Schlemihl,
was man anfangs mit Gutem nicht will, das muß
man am Ende doch gezwungen. Ich dächte noch,
Sie kauften mir das Ding ab, nehmen die Braut
zurück, (denn noch ist es Zeit) und wir ließen
den Rascal am Galgen baumeln, das wird uns
ein Leichtes, so lange es am Stricke nicht fehlt. --
Hören Sie, ich gebe Ihnen noch meine Mütze
in den Kauf."

gelneſt zurück, Sie brauchen es nicht mehr, und
ſind ein zu ehrlicher Mann, um es mir vorent-
halten zu wollen — doch keinen Dank dafür, ich
verſichere Sie, daß ich es Ihnen von Herzen
gern geliehen habe.» — Er nahm es unweiger-
lich aus meiner Hand, ſteckte es in die Taſche
und lachte mich abermals aus, und zwar ſo laut,
daß ſich der Forſtmeiſter nach dem Geräuſch um-
ſah. — Ich ſaß wie verſteinert da.

«Sie müſſen mir doch geſtehen,» fuhr er
fort, «daß ſo eine Kappe viel bequemer iſt.
Sie deckt doch nicht nur ihren Mann, ſondern
auch ſeinen Schatten mit, und noch ſo viele an-
dere, als er mit zu nehmen Luſt hat. Sehen
Sie, heute führ’ ich wieder ihrer zwei.» — Er
lachte wieder. «Merken Sie ſich’s, Schlemihl,
was man anfangs mit Gutem nicht will, das muß
man am Ende doch gezwungen. Ich dächte noch,
Sie kauften mir das Ding ab, nehmen die Braut
zurück, (denn noch iſt es Zeit) und wir ließen
den Rascal am Galgen baumeln, das wird uns
ein Leichtes, ſo lange es am Stricke nicht fehlt. —
Hören Sie, ich gebe Ihnen noch meine Mütze
in den Kauf.»

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[93/0107] gelneſt zurück, Sie brauchen es nicht mehr, und ſind ein zu ehrlicher Mann, um es mir vorent- halten zu wollen — doch keinen Dank dafür, ich verſichere Sie, daß ich es Ihnen von Herzen gern geliehen habe.» — Er nahm es unweiger- lich aus meiner Hand, ſteckte es in die Taſche und lachte mich abermals aus, und zwar ſo laut, daß ſich der Forſtmeiſter nach dem Geräuſch um- ſah. — Ich ſaß wie verſteinert da. «Sie müſſen mir doch geſtehen,» fuhr er fort, «daß ſo eine Kappe viel bequemer iſt. Sie deckt doch nicht nur ihren Mann, ſondern auch ſeinen Schatten mit, und noch ſo viele an- dere, als er mit zu nehmen Luſt hat. Sehen Sie, heute führ’ ich wieder ihrer zwei.» — Er lachte wieder. «Merken Sie ſich’s, Schlemihl, was man anfangs mit Gutem nicht will, das muß man am Ende doch gezwungen. Ich dächte noch, Sie kauften mir das Ding ab, nehmen die Braut zurück, (denn noch iſt es Zeit) und wir ließen den Rascal am Galgen baumeln, das wird uns ein Leichtes, ſo lange es am Stricke nicht fehlt. — Hören Sie, ich gebe Ihnen noch meine Mütze in den Kauf.»

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1835, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/19_ZZ_2755/107>, abgerufen am 27.11.2024.