sich warf. Er wollte hier das Vermögen, das er gesammelt, zum Prunk ausstellen, und es fiel so- gar ihm ein, mit mir wetteifern zu wollen. Ich sprach meinem Seckel zu, und hatte sehr bald den armen Teufel so weit, daß er, um sein Ansehen zu retten, abermals Bankerot machen mußte und über das Gebirg ziehen. So ward ich ihn los. -- Ich habe in dieser Gegend viele Taugenichts und Müssiggänger gemacht!
Bei der königlichen Pracht und Verschwen- dung, womit ich mir Alles unterwarf, lebt' ich in meinem Hause sehr einfach und eingezogen. Ich hatte mir die größte Vorsicht zur Regel ge- macht, es durfte, unter keinem Vorwand, kein Anderer, als Bendel, die Zimmer, die ich be- wohnte, betreten. So lange die Sonne schien, hielt' ich mich mit ihm darin verschlossen, und es hieß: der Graf arbeite in seinem Kabinet. Mit diesen Arbeiten standen die häufigen Kuriere in Verbindung, die ich um jede Kleinigkeit abschickte und erhielt. -- Ich nahm nur am Abend unter meinen Bäumen, oder in meinem, nach Ben- dels Angabe geschickt und reich erleuchteten Saale
ſich warf. Er wollte hier das Vermögen, das er geſammelt, zum Prunk ausſtellen, und es fiel ſo- gar ihm ein, mit mir wetteifern zu wollen. Ich ſprach meinem Seckel zu, und hatte ſehr bald den armen Teufel ſo weit, daß er, um ſein Anſehen zu retten, abermals Bankerot machen mußte und über das Gebirg ziehen. So ward ich ihn los. — Ich habe in dieſer Gegend viele Taugenichts und Müſſiggänger gemacht!
Bei der königlichen Pracht und Verſchwen- dung, womit ich mir Alles unterwarf, lebt’ ich in meinem Hauſe ſehr einfach und eingezogen. Ich hatte mir die größte Vorſicht zur Regel ge- macht, es durfte, unter keinem Vorwand, kein Anderer, als Bendel, die Zimmer, die ich be- wohnte, betreten. So lange die Sonne ſchien, hielt’ ich mich mit ihm darin verſchloſſen, und es hieß: der Graf arbeite in ſeinem Kabinet. Mit dieſen Arbeiten ſtanden die häufigen Kuriere in Verbindung, die ich um jede Kleinigkeit abſchickte und erhielt. — Ich nahm nur am Abend unter meinen Bäumen, oder in meinem, nach Ben- dels Angabe geſchickt und reich erleuchteten Saale
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ſich warf. Er wollte hier das Vermögen, das er
geſammelt, zum Prunk ausſtellen, und es fiel ſo-
gar ihm ein, mit mir wetteifern zu wollen. Ich
ſprach meinem Seckel zu, und hatte ſehr bald den
armen Teufel ſo weit, daß er, um ſein Anſehen
zu retten, abermals Bankerot machen mußte und
über das Gebirg ziehen. So ward ich ihn los. —
Ich habe in dieſer Gegend viele Taugenichts und
Müſſiggänger gemacht!
Bei der königlichen Pracht und Verſchwen-
dung, womit ich mir Alles unterwarf, lebt’ ich
in meinem Hauſe ſehr einfach und eingezogen.
Ich hatte mir die größte Vorſicht zur Regel ge-
macht, es durfte, unter keinem Vorwand, kein
Anderer, als Bendel, die Zimmer, die ich be-
wohnte, betreten. So lange die Sonne ſchien,
hielt’ ich mich mit ihm darin verſchloſſen, und es
hieß: der Graf arbeite in ſeinem Kabinet. Mit
dieſen Arbeiten ſtanden die häufigen Kuriere in
Verbindung, die ich um jede Kleinigkeit abſchickte
und erhielt. — Ich nahm nur am Abend unter
meinen Bäumen, oder in meinem, nach Ben-
dels Angabe geſchickt und reich erleuchteten Saale
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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/19_ZZ_2754/70>, abgerufen am 28.07.2024.
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