Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.mich überall auffinden, ich ihn nirgends, darum Die Pracht meines Festes und mein Beneh- Einst erschien unter den Badegästen ein Han- mich überall auffinden, ich ihn nirgends, darum Die Pracht meines Feſtes und mein Beneh- Einſt erſchien unter den Badegäſten ein Han- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0069" n="45"/> mich überall auffinden, ich ihn nirgends, darum<lb/> ich, den verſprochenen Tag erwartend, jede ver-<lb/> gebliche Nachſuchung eingeſtellt.</p><lb/> <p>Die Pracht meines Feſtes und mein Beneh-<lb/> men dabei, erhielten Anfangs die ſtarkgläubigen<lb/> Einwohner der Stadt bei ihrer vorgefaßten Mei-<lb/> nung. Es ergab ſich freilich ſehr bald aus den<lb/> Zeitungen, daß die ganze fabelhafte Reiſe des<lb/> Königs von Preußen ein bloßes ungegründetes Ge-<lb/> rücht geweſen. Ein König war ich aber nun ein-<lb/> mal, und mußte ſchlechterdings ein König bleiben,<lb/> und zwar einer der reichſten und königlichſten, die<lb/> es immer geben mag. Nur wußte man nicht<lb/> recht, welcher. Die Welt hat nie Grund gehabt,<lb/> über Mangel an Monarchen zu klagen, am we-<lb/> nigſten in unſern Tagen; die guten Leute, die<lb/> noch keinen mit Augen geſehen, riethen mit glei-<lb/> chem Glück bald auf dieſen, bald auf jenen —<lb/><hi rendition="#g">Graf Peter</hi> blieb immer der er war. —</p><lb/> <p>Einſt erſchien unter den Badegäſten ein Han-<lb/> delsmann, der Bankerot gemacht hatte, um ſich<lb/> zu bereichern; der allgemeiner Achtung genoß, und<lb/> einen breiten, obgleich etwas blaſſen Schatten von<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [45/0069]
mich überall auffinden, ich ihn nirgends, darum
ich, den verſprochenen Tag erwartend, jede ver-
gebliche Nachſuchung eingeſtellt.
Die Pracht meines Feſtes und mein Beneh-
men dabei, erhielten Anfangs die ſtarkgläubigen
Einwohner der Stadt bei ihrer vorgefaßten Mei-
nung. Es ergab ſich freilich ſehr bald aus den
Zeitungen, daß die ganze fabelhafte Reiſe des
Königs von Preußen ein bloßes ungegründetes Ge-
rücht geweſen. Ein König war ich aber nun ein-
mal, und mußte ſchlechterdings ein König bleiben,
und zwar einer der reichſten und königlichſten, die
es immer geben mag. Nur wußte man nicht
recht, welcher. Die Welt hat nie Grund gehabt,
über Mangel an Monarchen zu klagen, am we-
nigſten in unſern Tagen; die guten Leute, die
noch keinen mit Augen geſehen, riethen mit glei-
chem Glück bald auf dieſen, bald auf jenen —
Graf Peter blieb immer der er war. —
Einſt erſchien unter den Badegäſten ein Han-
delsmann, der Bankerot gemacht hatte, um ſich
zu bereichern; der allgemeiner Achtung genoß, und
einen breiten, obgleich etwas blaſſen Schatten von
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