Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.gemeine Posse beschließt eine Verhöhnung. Und Ich hatte Bendel mit einigen Gold- gemeine Poſſe beſchließt eine Verhöhnung. Und Ich hatte Bendel mit einigen Gold- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0061" n="37"/> gemeine Poſſe beſchließt eine Verhöhnung. Und<lb/> das iſt Alles, Alles! — Das kommt mir al-<lb/> bern und abgeſchmackt vor, und ſchrecklich wie-<lb/> derum, daß ſo mir vorkommen kann, was da-<lb/> mals ſo reich, ſo groß, die Bruſt mir ſchwellte.<lb/><hi rendition="#g">Mina</hi>, wie ich damals weinte, als ich dich<lb/> verlor, ſo wein’ ich jetzt, dich auch in mir verlo-<lb/> ren zu haben. Bin ich denn ſo alt worden? —<lb/> o traurige Vernunft! Nur noch ein Pulsſchlag<lb/> jener Zeit, ein Moment jenes Wahnes, —<lb/> aber nein! einſam auf dem hohen öden<lb/> Meere deiner bittern Fluth, und längſt aus<lb/> dem letzten Pokale der Champagner Elfe ent-<lb/> ſprüht!</p><lb/> <p>Ich hatte <hi rendition="#g">Bendel</hi> mit einigen Gold-<lb/> ſäcken voraus geſchickt, um mir im Städtchen<lb/> eine Wohnung nach meinen Bedürfniſſen einzu-<lb/> richten. Er hatte dort viel Geld ausgeſtreut,<lb/> und ſich über den vornehmen Fremden, dem er<lb/> diente, etwas unbeſtimmt ausgedrückt, denn ich<lb/> wollte nicht genannt ſein, das brachte die guten<lb/> Leute auf ſonderbare Gedanken. Sobald mein<lb/> Haus zu meinem Empfang bereit war, kam <hi rendition="#g">Ben-<lb/></hi></p> </div> </body> </text> </TEI> [37/0061]
gemeine Poſſe beſchließt eine Verhöhnung. Und
das iſt Alles, Alles! — Das kommt mir al-
bern und abgeſchmackt vor, und ſchrecklich wie-
derum, daß ſo mir vorkommen kann, was da-
mals ſo reich, ſo groß, die Bruſt mir ſchwellte.
Mina, wie ich damals weinte, als ich dich
verlor, ſo wein’ ich jetzt, dich auch in mir verlo-
ren zu haben. Bin ich denn ſo alt worden? —
o traurige Vernunft! Nur noch ein Pulsſchlag
jener Zeit, ein Moment jenes Wahnes, —
aber nein! einſam auf dem hohen öden
Meere deiner bittern Fluth, und längſt aus
dem letzten Pokale der Champagner Elfe ent-
ſprüht!
Ich hatte Bendel mit einigen Gold-
ſäcken voraus geſchickt, um mir im Städtchen
eine Wohnung nach meinen Bedürfniſſen einzu-
richten. Er hatte dort viel Geld ausgeſtreut,
und ſich über den vornehmen Fremden, dem er
diente, etwas unbeſtimmt ausgedrückt, denn ich
wollte nicht genannt ſein, das brachte die guten
Leute auf ſonderbare Gedanken. Sobald mein
Haus zu meinem Empfang bereit war, kam Ben-
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