Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.ward, einem schattenlosen Herrn zu dienen!" "Bendel," setzt' ich spät und zitternd Seitdem änderten sich in Etwas mein ward, einem ſchattenloſen Herrn zu dienen!„ “Bendel,„ ſetzt’ ich ſpät und zitternd Seitdem änderten ſich in Etwas mein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0055" n="31"/> ward, einem ſchattenloſen Herrn zu dienen!„<lb/> Er ſchwieg, und ich hielt mein Geſicht in mei-<lb/> nen Händen. —</p><lb/> <p>“<hi rendition="#g">Bendel,</hi>„ ſetzt’ ich ſpät und zitternd<lb/> hinzu, “nun haſt Du mein Vertrauen, nun<lb/> kannſt Du es verrathen. Geh’ hin und zeuge<lb/> wider mich.„ — Er ſchien in ſchwerem Kam-<lb/> pfe mit ſich ſelber, endlich ſtürzte er vor mir<lb/> nieder, und ergriff meine Hand, die er mit ſei-<lb/> nen Thränen benetzte. “Nein,„ rief er aus,<lb/> “was die Welt auch meine, ich kann und werde<lb/> um Schattenswillen meinen gütigen Herrn nicht<lb/> verlaſſen, ich werde recht, und nicht klug han-<lb/> deln, ich werde bei Ihnen bleiben, Ihnen mei-<lb/> nen Schatten borgen, Ihnen helfen, wo ich<lb/> kann, und wo ich nicht kann, mit Ihnen wei-<lb/> nen.„ Ich fiel ihm um den Hals, ob ſolcher<lb/> ungewohnten Geſinnung ſtaunend; denn ich war<lb/> von ihm überzeugt, daß er es nicht um Gold<lb/> that.</p><lb/> <p>Seitdem änderten ſich in Etwas mein<lb/> Schickſal und meine Lebensweiſe. Es iſt unbe-<lb/> ſchreiblich, wie vorſorglich <hi rendition="#g">Bendel</hi> mein Ge-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [31/0055]
ward, einem ſchattenloſen Herrn zu dienen!„
Er ſchwieg, und ich hielt mein Geſicht in mei-
nen Händen. —
“Bendel,„ ſetzt’ ich ſpät und zitternd
hinzu, “nun haſt Du mein Vertrauen, nun
kannſt Du es verrathen. Geh’ hin und zeuge
wider mich.„ — Er ſchien in ſchwerem Kam-
pfe mit ſich ſelber, endlich ſtürzte er vor mir
nieder, und ergriff meine Hand, die er mit ſei-
nen Thränen benetzte. “Nein,„ rief er aus,
“was die Welt auch meine, ich kann und werde
um Schattenswillen meinen gütigen Herrn nicht
verlaſſen, ich werde recht, und nicht klug han-
deln, ich werde bei Ihnen bleiben, Ihnen mei-
nen Schatten borgen, Ihnen helfen, wo ich
kann, und wo ich nicht kann, mit Ihnen wei-
nen.„ Ich fiel ihm um den Hals, ob ſolcher
ungewohnten Geſinnung ſtaunend; denn ich war
von ihm überzeugt, daß er es nicht um Gold
that.
Seitdem änderten ſich in Etwas mein
Schickſal und meine Lebensweiſe. Es iſt unbe-
ſchreiblich, wie vorſorglich Bendel mein Ge-
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