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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.

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zu dürfen, und zu mir zu stecken; wie ich das
mache, sei meine Sorge. Dagegen als Beweis
meiner Erkenntlichkeit gegen den Herrn, überlasse
ich ihm die Wahl unter allen Kleinodien, die ich
in der Tasche bei mir führe: die ächte Spring-
wurzel, die Alraunwurzel, Wechselpfennige, Raub-
thaler, das Tellertuch von Rolands Knappen, ein
Galgenmännlein zu beliebigem Preis; doch, das
wird wohl nichts für Sie sein: besser, Fortuna-
ti Wünschhütlein, neu und haltbar wieder restau-
rirt; auch ein Glücksseckel, wie der seine gewesen."
"Fortunati Glücksseckel," fiel ich ihm in die Re-
de, und wie groß meine Angst auch war, hatte
er mit dem einen Wort meinen ganzen Sinn
gefangen. Ich bekam einen Schwindel, und
es flimmerte mir wie doppelte Dukaten vor den
Augen. --

"Belieben gnädigst der Herr diesen Seckel zu
besichtigen und zu erproben." Er steckte die Hand
in die Tasche und zog einen mäßig großen, fest-
genähten Beutel von starkem Korduanleder, an
zwei tüchtigen ledernen Schnüren heraus und hän-
digte mir selbigen ein. Ich griff hinein, und

zu dürfen, und zu mir zu ſtecken; wie ich das
mache, ſei meine Sorge. Dagegen als Beweis
meiner Erkenntlichkeit gegen den Herrn, überlaſſe
ich ihm die Wahl unter allen Kleinodien, die ich
in der Taſche bei mir führe: die ächte Spring-
wurzel, die Alraunwurzel, Wechſelpfennige, Raub-
thaler, das Tellertuch von Rolands Knappen, ein
Galgenmännlein zu beliebigem Preis; doch, das
wird wohl nichts für Sie ſein: beſſer, Fortuna-
ti Wünſchhütlein, neu und haltbar wieder reſtau-
rirt; auch ein Glücksſeckel, wie der ſeine geweſen.„
“Fortunati Glücksſeckel,„ fiel ich ihm in die Re-
de, und wie groß meine Angſt auch war, hatte
er mit dem einen Wort meinen ganzen Sinn
gefangen. Ich bekam einen Schwindel, und
es flimmerte mir wie doppelte Dukaten vor den
Augen. —

“Belieben gnädigſt der Herr dieſen Seckel zu
beſichtigen und zu erproben.„ Er ſteckte die Hand
in die Taſche und zog einen mäßig großen, feſt-
genähten Beutel von ſtarkem Korduanleder, an
zwei tüchtigen ledernen Schnüren heraus und hän-
digte mir ſelbigen ein. Ich griff hinein, und

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[13/0035] zu dürfen, und zu mir zu ſtecken; wie ich das mache, ſei meine Sorge. Dagegen als Beweis meiner Erkenntlichkeit gegen den Herrn, überlaſſe ich ihm die Wahl unter allen Kleinodien, die ich in der Taſche bei mir führe: die ächte Spring- wurzel, die Alraunwurzel, Wechſelpfennige, Raub- thaler, das Tellertuch von Rolands Knappen, ein Galgenmännlein zu beliebigem Preis; doch, das wird wohl nichts für Sie ſein: beſſer, Fortuna- ti Wünſchhütlein, neu und haltbar wieder reſtau- rirt; auch ein Glücksſeckel, wie der ſeine geweſen.„ “Fortunati Glücksſeckel,„ fiel ich ihm in die Re- de, und wie groß meine Angſt auch war, hatte er mit dem einen Wort meinen ganzen Sinn gefangen. Ich bekam einen Schwindel, und es flimmerte mir wie doppelte Dukaten vor den Augen. — “Belieben gnädigſt der Herr dieſen Seckel zu beſichtigen und zu erproben.„ Er ſteckte die Hand in die Taſche und zog einen mäßig großen, feſt- genähten Beutel von ſtarkem Korduanleder, an zwei tüchtigen ledernen Schnüren heraus und hän- digte mir ſelbigen ein. Ich griff hinein, und

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/19_ZZ_2754/35>, abgerufen am 24.11.2024.