Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.der Hand. -- "So, so! von meinem Bruder, Ich schlich hinterher, ohne Jemanden beschwer- 1 *
der Hand. — “So, ſo! von meinem Bruder, Ich ſchlich hinterher, ohne Jemanden beſchwer- 1 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0025" n="3"/> der Hand. — “So, ſo! von meinem Bruder,<lb/> ich habe lange nichts von ihm gehört. Er iſt doch<lb/> geſund? — Dort,„ fuhr er gegen die Geſell-<lb/> ſchaft fort, ohne die Antwort zu erwarten, und<lb/> wies mit dem Brief auf einen Hügel, “dort laß<lb/> ich das neue Gebäude aufführen.„ Er brach das<lb/> Siegel auf und das Geſpräch nicht ab, das ſich<lb/> auf den Reichthum lenkte. “Wer nicht Herr iſt<lb/> wenigſtens einer Million,„ warf er hinein, “der<lb/> iſt, man verzeihe mir das Wort, ein Schuft!„<lb/> “O wie wahr!„ rief ich aus mit vollem über-<lb/> ſtrömenden Gefühl. Das mußte ihm gefallen,<lb/> er lächelte mich an und ſagte: “Bleiben Sie<lb/> hier, lieber Freund, nachher hab’ ich vielleicht Zeit,<lb/> Ihnen zu ſagen, was ich hiezu denke,„ er deutete<lb/> auf den Brief, den er ſodann einſteckte, und<lb/> wandte ſich wieder zu der Geſellſchaft. — Er<lb/> bot einer jungen Dame den Arm, andere Herr’n<lb/> bemühten ſich um andere Schönen, es fand ſich,<lb/> was ſich paßte, und man wall’te dem roſenum-<lb/> blüh’ten Hügel zu.</p><lb/> <p>Ich ſchlich hinterher, ohne Jemanden beſchwer-<lb/> lich zu fallen, denn keine Seele bekümmerte ſich<lb/> <fw place="bottom" type="sig">1 *</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [3/0025]
der Hand. — “So, ſo! von meinem Bruder,
ich habe lange nichts von ihm gehört. Er iſt doch
geſund? — Dort,„ fuhr er gegen die Geſell-
ſchaft fort, ohne die Antwort zu erwarten, und
wies mit dem Brief auf einen Hügel, “dort laß
ich das neue Gebäude aufführen.„ Er brach das
Siegel auf und das Geſpräch nicht ab, das ſich
auf den Reichthum lenkte. “Wer nicht Herr iſt
wenigſtens einer Million,„ warf er hinein, “der
iſt, man verzeihe mir das Wort, ein Schuft!„
“O wie wahr!„ rief ich aus mit vollem über-
ſtrömenden Gefühl. Das mußte ihm gefallen,
er lächelte mich an und ſagte: “Bleiben Sie
hier, lieber Freund, nachher hab’ ich vielleicht Zeit,
Ihnen zu ſagen, was ich hiezu denke,„ er deutete
auf den Brief, den er ſodann einſteckte, und
wandte ſich wieder zu der Geſellſchaft. — Er
bot einer jungen Dame den Arm, andere Herr’n
bemühten ſich um andere Schönen, es fand ſich,
was ſich paßte, und man wall’te dem roſenum-
blüh’ten Hügel zu.
Ich ſchlich hinterher, ohne Jemanden beſchwer-
lich zu fallen, denn keine Seele bekümmerte ſich
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