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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.

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der die Sonne nicht scheut, ein geehrter Mann, der
freilich kein Fürst ist, aber zehn Millionen, zehnmal
mehr als Du in Vermögen besitzt, ein Mann, der
mein liebes Kind glücklich machen wird. Erwie-
dere mir nichts, widersetze Dich nicht, sei meine gute
gehorsame Tochter, laß Deinen liebenden Vater für
Dich sorgen, Deine Thränen trocknen. Versprich
mir, dem Herrn Rascal Deine Hand zu geben. --
Sage, willst Du mir dies versprechen?" --

Sie antwortete mit erstorbener Stimme: "Ich
habe keinen Willen, keinen Wunsch fürder auf Er-
den. Geschehe mit mir, was mein Vater will."
Zugleich ward Herr Rascal angemeldet, und trat
frech in den Kreis. Mina lag in Ohnmacht. Mein
verhaßter Gefährte blickte mich zornig an und flü-
sterte mir die schnellen Worte: "Und das könnten
Sie erdulden! was fließt Ihnen denn statt des
Blutes in den Adern?" Er ritzte mir mit einer
raschen Bewegung eine leichte Wunde in die Hand,
es floß Blut, er fuhr fort: "Wahrhaftig! rothes
Blut! -- So unterschreiben Sie!" Ich hatte das
Pergament und die Feder in Händen.



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der die Sonne nicht ſcheut, ein geehrter Mann, der
freilich kein Fürſt iſt, aber zehn Millionen, zehnmal
mehr als Du in Vermögen beſitzt, ein Mann, der
mein liebes Kind glücklich machen wird. Erwie-
dere mir nichts, widerſetze Dich nicht, ſei meine gute
gehorſame Tochter, laß Deinen liebenden Vater für
Dich ſorgen, Deine Thränen trocknen. Verſprich
mir, dem Herrn Rascal Deine Hand zu geben. —
Sage, willſt Du mir dies verſprechen?„ —

Sie antwortete mit erſtorbener Stimme: “Ich
habe keinen Willen, keinen Wunſch fürder auf Er-
den. Geſchehe mit mir, was mein Vater will.„
Zugleich ward Herr Rascal angemeldet, und trat
frech in den Kreis. Mina lag in Ohnmacht. Mein
verhaßter Gefährte blickte mich zornig an und flü-
ſterte mir die ſchnellen Worte: “Und das könnten
Sie erdulden! was fließt Ihnen denn ſtatt des
Blutes in den Adern?„ Er ritzte mir mit einer
raſchen Bewegung eine leichte Wunde in die Hand,
es floß Blut, er fuhr fort: “Wahrhaftig! rothes
Blut! — So unterſchreiben Sie!„ Ich hatte das
Pergament und die Feder in Händen.



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[81/0109] der die Sonne nicht ſcheut, ein geehrter Mann, der freilich kein Fürſt iſt, aber zehn Millionen, zehnmal mehr als Du in Vermögen beſitzt, ein Mann, der mein liebes Kind glücklich machen wird. Erwie- dere mir nichts, widerſetze Dich nicht, ſei meine gute gehorſame Tochter, laß Deinen liebenden Vater für Dich ſorgen, Deine Thränen trocknen. Verſprich mir, dem Herrn Rascal Deine Hand zu geben. — Sage, willſt Du mir dies verſprechen?„ — Sie antwortete mit erſtorbener Stimme: “Ich habe keinen Willen, keinen Wunſch fürder auf Er- den. Geſchehe mit mir, was mein Vater will.„ Zugleich ward Herr Rascal angemeldet, und trat frech in den Kreis. Mina lag in Ohnmacht. Mein verhaßter Gefährte blickte mich zornig an und flü- ſterte mir die ſchnellen Worte: “Und das könnten Sie erdulden! was fließt Ihnen denn ſtatt des Blutes in den Adern?„ Er ritzte mir mit einer raſchen Bewegung eine leichte Wunde in die Hand, es floß Blut, er fuhr fort: “Wahrhaftig! rothes Blut! — So unterſchreiben Sie!„ Ich hatte das Pergament und die Feder in Händen. 6

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/19_ZZ_2754/109>, abgerufen am 24.11.2024.