Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. In: Adelbert von Chamisso's Werke. Bd. 4. Leipzig, 1836. S. 225-327.spruch an Dich. -- Bist Du elend, binde mich an Dein "Mädchen, Mädchen, nimm es zurück, das rasche Ich erklärte mich gegen den hereintretenden Forstmeister, Der gute Mann erschrak ordentlich, als er solche Worte ſpruch an Dich. — Biſt Du elend, binde mich an Dein 〟Maͤdchen, Maͤdchen, nimm es zuruͤck, das raſche Ich erklaͤrte mich gegen den hereintretenden Forſtmeiſter, Der gute Mann erſchrak ordentlich, als er ſolche Worte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <p><pb facs="#f0059" n="273"/> ſpruch an Dich. — Biſt Du elend, binde mich an Dein<lb/> Elend, daß ich es Dir tragen helfe.〞 —</p><lb/> <p>〟Maͤdchen, Maͤdchen, nimm es zuruͤck, das raſche<lb/> Wort, das thoͤrichte, das Deinen Lippen entflohen — und<lb/> kennſt Du es, dieſes Elend, kennſt Du ihn, dieſen Fluch?<lb/> Weißt Du, wer Dein Geliebter — — was er —? —<lb/> Siehſt Du mich nicht krampfhaft zuſammenſchaudern, und<lb/> vor Dir ein Geheimniß haben?〞 Sie fiel ſchluchzend<lb/> mir zu Fuͤßen, und wiederholte mit Eidſchwur ihre Bitte. —</p><lb/> <p>Ich erklaͤrte mich gegen den hereintretenden Forſtmeiſter,<lb/> meine Abſicht ſei, am erſten des naͤchſtkuͤnftigen Monats<lb/> um die Hand ſeiner Tochter anzuhalten — ich ſetzte dieſe<lb/> Zeit feſt, weil ſich bis dahin Manches ereignen duͤrfte,<lb/> was Einfluß auf mein Schickſal haben koͤnnte. Unwandel-<lb/> bar ſei nur meine Liebe zu ſeiner Tochter. —</p><lb/> <p>Der gute Mann erſchrak ordentlich, als er ſolche Worte<lb/> aus dem Munde des <hi rendition="#g">Grafen Peter</hi> vernahm. Er fiel<lb/> mir um den Hals, und ward wieder ganz verſchaͤmt, ſich<lb/> vergeſſen zu haben. Nun fiel es ihm ein, zu zweifeln,<lb/> zu erwaͤgen und zu forſchen; er ſprach von Mitgift, von<lb/> Sicherheit, von Zukunft fuͤr ſein liebes Kind. Ich dankte<lb/> ihm, mich daran zu mahnen. Ich ſagte ihm, ich wuͤn-<lb/> ſche in dieſer Gegend, wo ich geliebt zu ſein ſchien, mich<lb/> anzuſiedeln, und ein ſorgenfreies Leben zu fuͤhren. Ich<lb/> bat ihn, die ſchoͤnſten Guͤter, die im Lande ausgeboten<lb/> wurden, unter dem Namen ſeiner Tochter zu kaufen, und<lb/> die Bezahlung auf mich anzuweiſen. Es koͤnne darin ein<lb/> Vater dem Liebenden am beſten dienen. — Es gab ihm<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [273/0059]
ſpruch an Dich. — Biſt Du elend, binde mich an Dein
Elend, daß ich es Dir tragen helfe.〞 —
〟Maͤdchen, Maͤdchen, nimm es zuruͤck, das raſche
Wort, das thoͤrichte, das Deinen Lippen entflohen — und
kennſt Du es, dieſes Elend, kennſt Du ihn, dieſen Fluch?
Weißt Du, wer Dein Geliebter — — was er —? —
Siehſt Du mich nicht krampfhaft zuſammenſchaudern, und
vor Dir ein Geheimniß haben?〞 Sie fiel ſchluchzend
mir zu Fuͤßen, und wiederholte mit Eidſchwur ihre Bitte. —
Ich erklaͤrte mich gegen den hereintretenden Forſtmeiſter,
meine Abſicht ſei, am erſten des naͤchſtkuͤnftigen Monats
um die Hand ſeiner Tochter anzuhalten — ich ſetzte dieſe
Zeit feſt, weil ſich bis dahin Manches ereignen duͤrfte,
was Einfluß auf mein Schickſal haben koͤnnte. Unwandel-
bar ſei nur meine Liebe zu ſeiner Tochter. —
Der gute Mann erſchrak ordentlich, als er ſolche Worte
aus dem Munde des Grafen Peter vernahm. Er fiel
mir um den Hals, und ward wieder ganz verſchaͤmt, ſich
vergeſſen zu haben. Nun fiel es ihm ein, zu zweifeln,
zu erwaͤgen und zu forſchen; er ſprach von Mitgift, von
Sicherheit, von Zukunft fuͤr ſein liebes Kind. Ich dankte
ihm, mich daran zu mahnen. Ich ſagte ihm, ich wuͤn-
ſche in dieſer Gegend, wo ich geliebt zu ſein ſchien, mich
anzuſiedeln, und ein ſorgenfreies Leben zu fuͤhren. Ich
bat ihn, die ſchoͤnſten Guͤter, die im Lande ausgeboten
wurden, unter dem Namen ſeiner Tochter zu kaufen, und
die Bezahlung auf mich anzuweiſen. Es koͤnne darin ein
Vater dem Liebenden am beſten dienen. — Es gab ihm
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