Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 2. Berlin, 1834.vor Gott in die freie Natur mit seinem innersten Wesen stel- Varnhagen sagt, er habe Ihnen zuletzt geschrieben; ich Rahel. Bald kommt Frühling und Veilchen! Ich pflücke Ih- Mein Prager Bruder Ludwig ist gestern nach Stuttgart vor Gott in die freie Natur mit ſeinem innerſten Weſen ſtel- Varnhagen ſagt, er habe Ihnen zuletzt geſchrieben; ich Rahel. Bald kommt Frühling und Veilchen! Ich pflücke Ih- Mein Prager Bruder Ludwig iſt geſtern nach Stuttgart <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0442" n="434"/> vor Gott in die freie Natur mit ſeinem innerſten Weſen ſtel-<lb/> len ſollen! Aber man irrt ſich; ein falſcher Ton muß wieder-<lb/> kehren; man ſtimmt Menſchenſeelen nicht um wie Harfen<lb/> und Orglen!</p><lb/> <p>Varnhagen ſagt, er habe Ihnen zuletzt geſchrieben; ich<lb/> ſchrieb nicht mit. Nun hab’ <hi rendition="#g">ich</hi> zuletzt geſchrieben! Mlle.<lb/> Benda, die als Schauſpielerin nach Prag kommt, aus Kabale<lb/> hier weggekommen iſt, wünſche ich Ihnen zu empfehlen. Sie<lb/> iſt unſere Landsmännin. Seit ich auf der Flucht und fremd<lb/> war, empfehl’ und empfang’ ich gerne jeden Fremden. Sie<lb/> verdient es: ſie iſt wohlerzogen, brav. Sein Sie freundlich<lb/> gegen ſie: rathen Sie ihr in allem! — Kleinem: es wird ihr<lb/> unendlich wohlthun! Sie war hier eingelebt, und <hi rendition="#g">ſehr</hi> be-<lb/> liebt: ſieht nur jetzt etwas ſchlimm aus. Ihr Talent wird ſich<lb/> bald durch ihr Spiel darthun. Ich grüße herzlich Woltmann!<lb/> Varnhagen Sie beide! Ihre alte wie Sie mich kennen</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Rahel.</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Bald kommt Frühling und Veilchen! Ich pflücke Ih-<lb/> nen eins!</p> </postscript><lb/> <postscript> <p>Mein Prager Bruder Ludwig iſt geſtern nach Stuttgart<lb/> gereiſt, kommt in einem Monat wieder zu mir. Ich habe<lb/><hi rendition="#g">viele</hi> Leute kennen lernen. Wangenheim, Rückert. Franzo-<lb/> ſen. Alles!</p> </postscript> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [434/0442]
vor Gott in die freie Natur mit ſeinem innerſten Weſen ſtel-
len ſollen! Aber man irrt ſich; ein falſcher Ton muß wieder-
kehren; man ſtimmt Menſchenſeelen nicht um wie Harfen
und Orglen!
Varnhagen ſagt, er habe Ihnen zuletzt geſchrieben; ich
ſchrieb nicht mit. Nun hab’ ich zuletzt geſchrieben! Mlle.
Benda, die als Schauſpielerin nach Prag kommt, aus Kabale
hier weggekommen iſt, wünſche ich Ihnen zu empfehlen. Sie
iſt unſere Landsmännin. Seit ich auf der Flucht und fremd
war, empfehl’ und empfang’ ich gerne jeden Fremden. Sie
verdient es: ſie iſt wohlerzogen, brav. Sein Sie freundlich
gegen ſie: rathen Sie ihr in allem! — Kleinem: es wird ihr
unendlich wohlthun! Sie war hier eingelebt, und ſehr be-
liebt: ſieht nur jetzt etwas ſchlimm aus. Ihr Talent wird ſich
bald durch ihr Spiel darthun. Ich grüße herzlich Woltmann!
Varnhagen Sie beide! Ihre alte wie Sie mich kennen
Rahel.
Bald kommt Frühling und Veilchen! Ich pflücke Ih-
nen eins!
Mein Prager Bruder Ludwig iſt geſtern nach Stuttgart
gereiſt, kommt in einem Monat wieder zu mir. Ich habe
viele Leute kennen lernen. Wangenheim, Rückert. Franzo-
ſen. Alles!
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