Storm, Theodor: Der Schimmelreiter. Berlin, 1888.Stiefeln an und machte sich guten Muthes auf -- Das langgestreckte Haus des Deichgrafen Als nach einer Weile der lang aufgeschossene 3 *
Stiefeln an und machte ſich guten Muthes auf — Das langgeſtreckte Haus des Deichgrafen Als nach einer Weile der lang aufgeſchoſſene 3 *
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Stiefeln an und machte ſich guten Muthes auf
den Weg.
— Das langgeſtreckte Haus des Deichgrafen
war durch ſeine hohe Werfte, beſonders durch den
höchſten Baum des Dorfes, eine gewaltige Eſche,
ſchon von Weitem ſichtbar; der Großvater des
jetzigen, der erſte Deichgraf des Geſchlechtes, hatte
in ſeiner Jugend eine ſolche oſten der Hausthür
hier geſetzt; aber die beiden erſten Anpflanzungen
waren vergangen, und ſo hatte er an ſeinem
Hochzeitsmorgen dieſen dritten Baum gepflanzt,
der noch jetzt mit ſeiner immer mächtiger werdenden
Blätterkrone in dem hier unabläſſigen Winde wie
von alten Zeiten rauſchte.
Als nach einer Weile der lang aufgeſchoſſene
Hauke die hohe Werfte hinaufſtieg, welche an den
Seiten mit Rüben und Kohl bepflanzt war, ſah
er droben die Tochter des Hauswirths neben der
niedrigen Hausthür ſtehen. Ihr einer etwas hagerer
Arm hing ſchlaff herab, die andere Hand ſchien
im Rücken nach dem Eiſenring zu greifen, von
denen je einer zu beiden Seiten der Thür in der
Mauer war, damit, wer vor das Haus ritt, ſein
Pferd daran befeſtigen könne. Die Dirne ſchien
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