Storm, Theodor: Der Schimmelreiter. Berlin, 1888.wußte er auch mir die meinen abzuhandeln, und Es war nach diesen Worten einen Augenblick wußte er auch mir die meinen abzuhandeln, und Es war nach dieſen Worten einen Augenblick <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0154" n="142"/> wußte er auch mir die meinen abzuhandeln, und<lb/> als er ſie hatte, beſchloß er, dieſen neuen Koog zu<lb/> deichen!”</p><lb/> <p>Es war nach dieſen Worten einen Augenblick<lb/> todtenſtill in der Verſammlung. Der Deichgraf<lb/> ſtand an dem Tiſch, auf dem er zuvor ſeine Papiere<lb/> gebreitet hatte: er hob ſeinen Kopf und ſah nach<lb/> Ole Peters hinüber: „Du weißt wohl, Ole Peters,”<lb/> ſprach er, „daß Du mich verleumdeſt; Du thuſt es<lb/> dennoch, weil Du überdies auch weißt, daß doch ein<lb/> gut Theil des Schmutzes, womit Du mich bewirfſt,<lb/> an mir wird hängen bleiben! Die Wahrheit iſt,<lb/> daß Du Deine Antheile los ſein wollteſt, und daß<lb/> ich ihrer derzeit für meine Schafzucht bedurfte; und<lb/> willſt Du Weiteres wiſſen, das ungewaſchene Wort,<lb/> das Dir im Krug vom Mund gefahren, ich ſei nur<lb/> Deichgraf meines Weibes wegen, das hat mich<lb/> aufgerüttelt, und ich hab' Euch zeigen wollen,<lb/> daß ich wohl um meiner ſelbſt willen Deichgraf<lb/> ſein könne; und ſomit, Ole Peters, hab' ich ge-<lb/> than, was ſchon der Deichgraf vor mir hätte thun<lb/> ſollen. Trägſt Du mir aber Groll, daß derzeit<lb/> Deine Antheile die meinen geworden ſind — Du<lb/> hörſt es ja, es ſind genug, die jetzt die ihrigen um<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [142/0154]
wußte er auch mir die meinen abzuhandeln, und
als er ſie hatte, beſchloß er, dieſen neuen Koog zu
deichen!”
Es war nach dieſen Worten einen Augenblick
todtenſtill in der Verſammlung. Der Deichgraf
ſtand an dem Tiſch, auf dem er zuvor ſeine Papiere
gebreitet hatte: er hob ſeinen Kopf und ſah nach
Ole Peters hinüber: „Du weißt wohl, Ole Peters,”
ſprach er, „daß Du mich verleumdeſt; Du thuſt es
dennoch, weil Du überdies auch weißt, daß doch ein
gut Theil des Schmutzes, womit Du mich bewirfſt,
an mir wird hängen bleiben! Die Wahrheit iſt,
daß Du Deine Antheile los ſein wollteſt, und daß
ich ihrer derzeit für meine Schafzucht bedurfte; und
willſt Du Weiteres wiſſen, das ungewaſchene Wort,
das Dir im Krug vom Mund gefahren, ich ſei nur
Deichgraf meines Weibes wegen, das hat mich
aufgerüttelt, und ich hab' Euch zeigen wollen,
daß ich wohl um meiner ſelbſt willen Deichgraf
ſein könne; und ſomit, Ole Peters, hab' ich ge-
than, was ſchon der Deichgraf vor mir hätte thun
ſollen. Trägſt Du mir aber Groll, daß derzeit
Deine Antheile die meinen geworden ſind — Du
hörſt es ja, es ſind genug, die jetzt die ihrigen um
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